Die Anreise – bis auf Europcar alles ok

Endlich wieder ein WSBK-Event mit erfreulicher Besucherzahl, freuten wir uns (etwas zu früh) bei der Anreise am Freitag. Aufgrund der knappen Zeit zwischen den Rennen in Aragon und Assen flogen wir erneut und fuhren per Mietwagen von Amsterdam Schiphol direkt zur Strecke. Da wir wie bereits für Aragon den Mietwagen weit im Voraus gebucht und bezahlt hatten, klappte es mit der Übernahme problemlos. Allerdings empfehlen wir Vorsicht bei dieser Firma mit Vorauszahlung! Nachdem in Barcelona die Klapperkiste von Europcar einen Tag früher zurückgegeben wurde, als bei Reservierung zu Jahresbeginn vorausbezahlt, klappte es dort mit einer Rückzahlung (nach einigem hin und her zumindest). Nicht so in Amsterdam, Pech gehabt! Wir lernen immer wieder aufs Neue, wie vorsichtig man mit solchen Firmen sein muss. Executive Status nützt da gar nichts, die Karte von Europcar brachte nicht mal bei Abholung des Wagens einen Vorteil. Der Express und Priority Schalter war zudem nicht besetzt und wir mussten brav hinter allen „Normalbuchern“ anstehen und warten…

Die Ankunft – bereits am Freitag viele Fans

Zuerst holten wir auf der Herfahrt die Unterlagen für die Akkreditierung ab. Zuerst fand man uns nirgends, aber letztlich lag dann der Pass samt Parking-Kleber doch noch bereit. Nach der Ankunft an der Strecke waren wir schon mal positiv überrascht, wie viele Fans sich bereits am TT-Circuit befanden. Bei solch kaltem Wetter, mit Temperaturen unter 10 Grad Celsius wahrhaft keine Selbstverständlichkeit. Bereits am Freitag waren 8349 Fans an der Strecke, beinahe so viele wie am Rennsonntag in Aragon. Insgesamt waren an allen 3 Tagen 42’196 Besucher am Circuit, gegenüber Runde 3 in Aragon 23’325.

Die Paddock Fanzone – Fahrerlagerbesuch im Ticketpreis von Assen inbegriffen.
Weltmeister Jonathan Rea auf Kawasaki – diesmal im Pocketformat.

Der Samstag – kein Rennen aufgrund von Schneefall

Kurz vor 14 Uhr sah es in Assen am Horizont bereits sehr düster aus, nach anfänglicher Verschiebung des Starts kam es letztlich zur Absage des 1. Laufs. Das Superpole Rennen vom Sonntag wurde gestrichen, stattdessen der 1. Lauf am Sonntagmorgen per 11 Uhr angesetzt.

Assen am Samstagnachmittag um kurz nach 16 Uhr – kein Rennen denkbar!

2 Rennen am Sonntag in Assen – kein SP Race

Leider ging es bei der WSBK ähnlich wie zuvor in den ersten 9 Läufen von Phillip Island/Australien, BuriRam/Thailand und Aragon/Spanien weiter. Nach einigen Kämpfen zu Beginn, konnte sich Alvaro Bautista auf seiner Ducati weit vom Rest des Feldes absetzen und ungefährdet seine Siege einfahren. Glücklicherweise für die zahlreichen Fans wurde aber erneut um Platz 2 heftig gekämpft und der Holländer Michael van der Mark wurde von seinem Heimpublikum Dritter und in Lauf 2 sogar Zweiter.

Magic Michael van der Mark mit einem jungen Fan.

Jonathan Rea als Zweiter im 1. Lauf und Dritter in Lauf 2 lag somit das erste Mal seit Saisonbeginn in einem WM-Lauf nicht auf Platz 2. Alex Lowes kam zweimal auf Platz 4 ins Ziel, diesmal als zweitbester Yamaha-Fahrer. Fünftbester Pilot in Assen war (zusammen mit Reiti) Chaz Davies (Ducati), knapp vor Leon Haslam, dem Teamkollegen von Jonny Rea. Der Italiener Marco Melandri blieb erneut ein Schatten seiner selbst und holte in Assen insgesamt lediglich 6 Punkte. Tom Sykes auf BMW egalisierte hingegen sein bisher bestes Resultat der Saison von Aragon, mit erneut 15 Punkten. Jordi Torres (Spanien, Pedercini Racing Kawasaki) schlug sich mit den Rängen 8 und 10 achtbar, während Eugene Laverty mit 5 Punkten enttäuscht aus Assen abreiste. Leon Camier rettete mit 9 Punkten die Ehre von Honda, während Teamkollege Ryuichi Kiyonari froh sein konnte, trotz einer Sturz-Verletzung am Samstag überhaupt noch einen Punkt zu erobern. Toprak Razgatlioglu aus der Türkei war ebenfalls sehr tapfer und belegte nach Sturz am Samstag in beiden Läufen Platz 9.

Ergebnis WSBK Runde 4 – Lauf 1 Assen

Markus Reiterberger (BMW) noch vor Teamkollege Tom Sykes auf Platz 6 – es geht aufwärts für Reiti. Auch wenn Markus Reiterberger von der ersten Startreihe losfuhr, war sein sechster Platz trotzdem eine riesige Erleichterung für den Bayern und sein Team. Nicht bis ins Ziel schafften es die beiden Italiener Michael Ruben Rinaldi und Alessandro Delbianco, welche vorzeitig in die Box fuhren und das Rennen aufgaben.

Ergebnis WSBK Runde 4 – Lauf 2 Assen

Der erste WM-Lauf 2019, in welchem Jonathan Rea nicht auf Platz 2 ins Ziel kam. Lokalmatador Magic Michael van der Mark, nach Platz 3 ersten Rennen, holte sich im 2. Lauf Rang 2 und bezwang das erste Mal in der Saison den amtierenden Weltmeister. Mit einer geschätzten Mehrleistung von 20-30 PS gegenüber der Konkurrenz, setzte sich Alvaro Bautista auch in der 4. Runde der WSBK mit Leichtigkeit von seinen Gegnern ab. In den Beschleunigungszonen und auf den Geraden machte er ohne zu grosses Risiko auf seiner MotoGP Replica von Ducati pro Runde jeweils eine halbe bis ganze Sekunde auf sämtliche Konkurrenten heraus. Bis und mit Assen konnten Jonny Rea und die restlichen Gegner somit nur auf die kommenden Rennen ab Imola hoffen. Der Autodromo Dino e Enzo Ferrari war 2019 die erste wirkliche Fahrerstrecke im WSBK-Kalender.

Der WM-Stand in der WSBK

Reiti am aufholen – 20 Punkte in Assen und einen Platz in der Tabelle gutgemacht.
Der tapfere Sandro konnte Platz 8 verteidigen, trotz Verletzung in der Superpole – bravo!

Mehr Bilder siehe Gallery – WSBK – Round 04 Assen.