Ausgeglichene Kräfteverhältnisse früher und heute in der WorldSBK
Während in der Saure-Gurkenzeit viele Schreiberlinge mit kopierten alten Geschichten und oft gar Wiederholungen enttäuschen, graben wir gerne etwas tiefer. Vor allem sind wir auch wesentlich sorgfältiger als viele anderen beim Durchsuchen und auswerten unseres beinahe unerschöpflichen Archivs. Fehler wie beispielsweise die Behauptung, Corser sei der erste private Superbike Weltmeister auf der Power Horse Ducati im Jahr 1996 gewesen, können so bei uns fast nicht passieren. Keiner ist unfehlbar und auch wir entdecken täglich Verbesserungspotenzial. Aber wer einen Doug Polen und sein US-Amerikanisches Team „Fast by Ferracci“ im Jahr 1991 der WSBK übersieht, ist entweder dumm oder ein Ignorant.
Das vermeintliche Wissen – mit unzähligen Fehlern In einer Zeit, wo manche Journalisten ihre vermeintliche Weisheit aus Wikipedia beziehen und oft englische Texte nur mit simplen Mitteln übersetzen, stehen manch Lesern die Haare zu Berge. Die Fehler in solchen „Wissens-Datenbanken“ sind unzählbar und oft katastrophal, besonders im Motorsport. Dazu ist Wahrheitsgehalt im Journalismus leider nur ein Wort, siehe dazu auch Artikel der Alltags- und Boulevard-Presse. Bei der laufenden Überarbeitung unserer History der ersten WorldSBK Jahre (siehe auf dieser Seite unter „History“, wir ergänzen laufend mit zusätzlichen Bildern und Resultat-Blättern) fiel uns etwas auf, was heute wieder sehr ähnlich ist und dazu dieser Artikel.
Die Ausgeglichenheit der ersten 3 WorldSBK Jahre
Was heute kaum mehr vorstellbar ist: Damals waren 3 Hersteller exakt punktgleich mit je 16 Siegen. Erstaunlich war dies aber nach den drei ersten Jahren der WorldSBK nicht. Eher schon dabei die Tatsache, dass mit Suzuki ausgerechnet die Marke weit hinten lag, welche 1985 mit der legendären GSX-R750 das erste Superbike der Japaner überhaupt auf den Markt gebracht hatte. Davor waren vor allem die Fahrwerke der sportlichen Bikes aus Fernost gelinde ausgedrückt eine Zumutung.
Und heute – wo liegen die Unterschiede und wo die Parallelen?
Statt früher Bimota ist nun BMW mit von der Partie, seit deren Rückkehr als Werksteam auf die Saison 2019. Suzuki ist weit von einem Comeback entfernt und heute haben wir eine Ausgeglichenheit, die an die ersten Jahre der WorldSBK erinnert. Die Pneus sind, obwohl Pirelli-Einheitsreifen einer der wichtigsten Faktoren nebst Hubraum- und Leistungsplus gegenüber damals. Über die elektronischen Fahrhilfen streiten sich manche Geister. Nach seinem Crash von Imola 2019 gehört Eugene Laverty wohl mit zu den eifrigsten Verfechtern, da er damals aufgrund deren Abschaltung beide Handgelenke brach. Rossi lernte die giftigen 500-er Zweitakter als letzter noch aktiver MotoGP Fahrer jedenfalls ohne Elektronik-Helferlein beherrschen. Mit Ausnahme von BMW sind jedenfalls nun in der WorldSBK bereits seit dem Vorjahr auf Augenhöhe. Wollen wir hoffen, mit der M-1000 RR gelingt es, die winzige Lücke für 2021 nun zu schliessen. Aber definitiv ist jeder Spitzenfahrer kommende Saison auf jedem der Fabrikate siegfähig.
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