Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Ducati) – der anstelle von Chaz Davies ins Werksteam der Roten beförderte Italiener auf der heimischen Strecke an der Adriaküste (© WorldSBK).

Der 2. Testtag für Ducati, Yamaha und Puccetti Kawasaki

Bei nur knapp über 10 Grad Celsius testen seit Montag, 15. März in Misano eine ganze Reihe Teams auf der letzten Sommer neu asphaltierten Strecke. Ducati organisierte den Zwei-Tages Test, bevor es in etwas über zwei Wochen in Barcelona weitergeht. Mit den beiden Yamaha Teams und Puccetti Kawasaki nahmen zwei weitere Fabrikate teil. Dazu nebst der Werksmannschaft auch alle Privatteams von Ducati. Am ersten von zwei Tagen fiel durch Toprak Razgatlioglu bereits der 6 Jahre alte Rundenrekord von Jonathan Rea. Dieser hatte die bisherige Bestzeit damals noch auf der Kawasaki ZX-10R in seinem ersten Jahr für Kawasaki aufgestellt.

Lucas Mahias (Puccetti Kawasaki ZX-10RR) – der Franzose hat sein großes Ziel nach dem WorldSSP Vizetitel im Vorjahr erreicht und fährt kommende Saison in der Topklasse der seriennahen WM (© WorldSBK).

Die Zeiten des ersten von 2 Tagen in Misano
Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1:34.265s, 71 laps
Scott Redding (Aruba.It Racing – Ducati) 1:34.478s, 77 laps
Michael Ruben Rinaldi (Aruba.It Racing – Ducati) 1:34.609s, 61 laps
Axel Bassani (Motocorsa Racing) 1:35.076s, 68 laps
Garrett Gerloff (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1:35.264s, 34 laps
Andrea Locatelli (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1:35.605, 76 laps
Tito Rabat (Barni Racing Team) 1:35.680s, 93 laps
Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing), 1:35.849s, 46 laps
Kohta Nozane (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1:36.523s, 57 laps
Christophe Ponsson (Gil Motor Sport – Yamaha) 1:36.978s, 57 laps
Michele Pirro (Team GoEleven), 1:37.162s, 11 laps

WorldSSP Zeiten vom 1. Tag
Philipp Oettl (Kawasaki Puccetti Racing) 1’38.081s, 38 laps
Steven Odendaal (Evan Bros. WorldSSP Team) 1’38.497s, 62 laps
Randy Krummenacher (EAB Racing) 1’38.780, 47 laps
Can Öncü (Kawasaki Puccetti Racing) 1’39.052s, 56 laps

Garrett Gerloff (GMT Yamaha) – der US-Amerikaner testet seit November 2020 zum ersten Mal wieder auf einer europäischen Strecke. Zudem fährt er zum ersten Mal in Misano, da im Vorjahr aufgrund der Pandemie die beiden italienischen Rennen abgesagt wurden (© WorldSBK).

Eröffnungssitzung mit roter Flagge in Misano

Am Vortag war als erster Pilot Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) auf der Strecke gewesen. Der türkische Fahrer hält seither die bisherige Bestzeit auf dem im Vorjahr neu aufgebrachten Streckenbelag. Nachdem Garrett Gerloff am ersten Tag in Kurve 15 einen Sturz zu verzeichnen hatte, war es am Dienstagmorgen Toprak, der im Kiesbett landete. Danach kamen sogar rote Flaggen, doch der Schützling von WSSP-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu blieb zum Glück unverletzt. GoEleven Fahrer Chaz Davies fehlt infolge positivem Covid-19 Testergebnis und wird erst in 2 Wochen in Barcelona wieder dabei sein können. Dann wird auch Jonathan Rea mit von der Partie sein. Der Nord-Ire trainiert bereits vor Ort, unter anderem auf einer Motocross-Strecke.

Auch seit dem 15. März mit dabei – der „Krummenator“ feiert diese Saison sein Comeback, nachdem er nach Australien plötzlich mit seltsamen Nebengeräuschen abgetaucht war. Bisher war Philipp Öttl auf der Puccatti Kawasaki ZX-6R jedoch wesentlich schneller als Randy Krummenacher (© WorldSBK).

Die Zeiten der ersten Session von Tag 2
Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1’34.305, 30 laps
Scott Redding (Aruba.it Racing – Ducati) 1’34.361, 32 laps
Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing – Ducati) 1’34.365, 24 laps
Garrett Gerloff (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1’34.449, 32 laps
Andrea Locatelli (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1’35.173
Tito Rabat (Barni Racing Team) 1’35’324, 56 laps
Axel Bassani (Motocorsa Racing) 1’35.942, 22 laps
Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing) 1’35.943, 18 laps
Kohta Nozane (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1’36.135
Christophe Ponsson (Alstare Yamaha) 1’36.392

Tito Rabat (Barni Racing Team) – der Katalane war auf der Ducati Panigale V4R am ersten Tag nicht auf Bestzeiten aus, sondern konzentrierte sich lieber auf Longruns und konstante Zeiten (© WorldSBK).

Rinaldi mit finaler Bestzeit vor Toprak

Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) wurde zwei Stunden vor Ende des Tests von Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing – Ducati) als neuer Spitzenreiter verdrängt. Der Lokalmatador beendete seinen Test mit einem neuen Rundenrekord und unterbot die beste Zeit des Türken um knapp zwei Zehntel. Tito Rabat hingegen beteiligte sich nicht an der Jagd auf Bestzeiten und fuhr erneut die meisten Runden. Der Mann aus Barcelona vertraut offensichtlich auf seine Fähigkeiten und wird auch auf dem Circuito de Cataluña wieder mit von der Partie sein. Der amtierende Weltmeister dürfte dort wie so oft der Gradmesser für den Rest der Fahrer sein, wenn sich Johnny Rea zum nächsten Mal auf die neue ZX-10RR schwingt.

Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing – Ducati) – der schnellste Mann in Misano fühlt sich offensichtlich auf der Werks-Ducati bereits sehr wohl. In zwei Wochen wird sich zeigen, ob er auch mit dem besten der Welt in Barcelona mithalten kann (© WorldSBK).

Die Zeiten nach Abschluss der 2 Testtage an der Adria

  1. Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing – Ducati) 1’33.688, 59 Runden
  2. Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1’33.886, 69 Runden
  3. Garrett Gerloff (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1’34.013, 67 Runden
  4. Scott Redding (Aruba.it Racing – Ducati) 1’34.361, 64 Runden
  5. Andrea Locatelli (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1.34.794, 69 Runden
  6. Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing) 1’34.806, 58 Runden
  7. Axel Bassani (Motocorsa Racing) 1’34.847, 57 Runden
  8. Kohta Nozane (BRT Yamaha WorldSBK Team) 1’35.003, 60 Runden
  9. Tito Rabat (Barni Racing Team) 1’35.210, 106 Runden
  10. Christophe Ponsson (Alstare Yamaha) 1’36.392, 27 Runden
  11. Michele Pirro (Team GoEleven), 1:37.162s, 11 Runden

Die Situation bei Yamaha

Wie uns die Leute von Yamaha berichteten, konzentrierten sich Toprak und sein Crew-Chef Phil Marron darauf, das Einlenk- und Bremsverhalten der YZF-R1 zu verbessern. Aus sicht von Razgatlioglu war dies im Vorjahr eines der größten Probleme. Es wurden auch weitere Versuche mit neuem Vorderrad-Bremssattel von Brembo durchgeführt, welche de Türke bereits im November letzten Jahres in Jerez eingesetzt hatte. Dazu einen neuen Lufteinlass, der die Geschwindigkeit erhöhen und den Auftrieb verringern sollte. Am Ende konnte Toprak mit dem verbesserten 2021-Motor den zweiten Platz belegen. Teamkollege Andrea Locatelli war als Fünfter sehr zufrieden und konnte mit guten Eindrücken zusammenpacken. Garrett Gerloff (GRT Yamaha WorldSBK Team) und der japanische Rookie-Teamkollege Kohta Nozane arbeiteten daran, passendes Basis-Setup für kommende Saison zu erarbeiten. Für Gerloff war auf der für ihn neuen Strecke unter die ersten drei und entsprechend zufrieden.

Kohta Nozane (GRT Yamaha WorldSBK Team) – der amtierende Japanische SBK Meister musste sich erst an die für ihn völlig neuen Pirelli Reifen anpassen, gab sich aber nach den ersten 2 Testtagen durchaus zufrieden mit seinen Fortschritten (© WorldSBK).

WorldSSP Zeiten kombiniert 15. bis 16. März
1. Philipp Oettl (Kawasaki Puccetti Racing) 1’37.711s, 52 laps
2. Steven Odendaal (Evan Bros. WorldSSP Team) 1’37.795s, 54 laps
3. Randy Krummenacher (EAB Racing) 1’37.974, 64 laps
4. Can Öncü (Kawasaki Puccetti Racing) 1’39.255s, 43 laps

Can Öncü (Kawasaki Puccetti Racing) verlor auf die Bestzeit von Philipp Öttl gut eineinhalb Sekunden auf der ihm bestens bekannten Strecke von Misano. Entweder deckte der junge Türke noch nicht alle Karten auf, oder Öttl ist bereits auf einem anderen Level (© WorldSBK).