Rea dominiert 1. Rennen mit Portimao-Sieg Nr. 8 in Folge

Ein gutgelaunter Sieger lässt sich feiern – Jonathan Rea (Kawasaki) an der Paddock Show nach Lauf 1.

Seit Lauf 2 im Jahr 2014 bleibt Jonathan Rea auf dem Autodromo de Alrgarve weiterhin ungeschlagen. Der Nordire setzte sich von der Poleposition gleich zu Beginn an die Spitze und sorgte mit einer Folge von starken Rundenzeiten innert 3 Runden bereits für einen Vorsprung von 2 Sekunden auf seine Verfolger. In Runde 6 kreuzte der 4-fache Weltmeister die Ziellinie bereits mit über 4 Sekunden Vorsprung auf Chaz Davies, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf Platz 2 vorgekämpft hatte. Alvaro Bautista lag zu diesem Zeitpunkt nur auf Position 9 und ab dann verwaltete Rea seinen Vorsprung bis ins Ziel. In der zweiten Runde hatte Jonny Rea auf seiner Kawasaki den Rundenrekord pulverisiert und fuhr mit 1:41,418 eine Zeit, die rund 0.8 Sekunden schneller war, als die beste Zeit seines Landsmanns Chaz Davies (auch er fuhr seine schnellste Zeit in Runde 2), welcher das Ziel auf P2 kreuzte.

Baz und Sykes mit Sturz

Loris Baz kämpfte sich bis zur 4. Runde auf Platz 8 nach vorne und lag nur noch etwas über eine Sekunde hinter der Spitzengruppe, als er es in Turn 8 übertrieb und zu Sturz kam. Er schwang sich wieder auf seine Ten Kate Yamaha und nahm als Letzter die Verfolgung des gesamten Feldes auf. am Ende verpasste er den letzten WM-Punkt um lediglich einen Platz.
Der zu Beginn des Rennens noch auf Platz 2 liegende Tom Sykes (BMW) fiel nach wenigen Runden auf Platz 6 zurück und stürzte in der 7. Runde in Kurve 13. Der Teamkollege von Markus Reiterberger konnte sich aufrappeln und weiterfahren und belegte am Ende den 13. Platz.

Zieldurchfahrt nach Runde 1 im 1. Rennen der WSBK in Portimao – Rea bereits deutlich vor Tom Sykes auf P2.

Davies zerstört Bautistas Rennen in der 1. Kurve

Der Waliser Chaz Davies stürmte auf seiner Ducati gleich in der 1. Runde los, als gäbe es kein Morgen. Er setzte sich am Ende der Start-Zielgeraden nach innen und machte auf diese Weise gleich in der 1. Kurve einige Positionen gut, allerdings zum Leidwesen seines Aruba.it Ducati Teamkollegen Alvaro Bautista. Dieser sah nach der Berührung mit Davies keine andere Möglichkeit, als weit zu gehen und dadurch seine gute Ausgangslage im Rennen damit gleich zu Beginn aufzugeben, dafür aber immerhin nicht zu stürzen. Nach dem Start von der 6. Position lag Bautista vor der ersten Kurve noch auf Platz 5.

Vorne Rea, rechts dahinter Tom Sykes auf P2 und links dahinter Sandro Cortese. Hinter Rea Leon Haslam auf P4 und gleich hinter ihm Alvaro Bautista auf 4. Position, während innen (ganz links im Bild) Chaz Davies heranstürmt.

Doch Davies zwängte sich innen durch und dadurch hatte Bautista auf der Aussenlinie zu wenig Platz, um Kurve 1 sauber zu erwischen. Auch Alex Lowes wurde innen von Davies überholt, welcher damit auf einen Schlag 7 Plätze gutgemacht hatte, nachdem er nur von Position 12 ins Rennen gestartet war.

Der 4. von Links ist Chaz Davies, welcher sogleich die Linie von Alvaro Bautista kreuzen wird, welcher darauf weit gehen muss.

Alvaro fiel dadurch weit zurück und musste sich weit hinten wieder einreihen. Aus der ersten Runde kam der Spanier auf seiner Ducati nur noch auf Position 16 übers Ziel, nachdem er als Sechster losgefahren war. Bis zur Rennhälfte konnte er sich wieder auf Platz 7 nach vorne kämpfen und nachdem Leon Haslam, Toprak Razgatlioglu und Alex Lowes den Anschluss auf die Vorderleute verloren hatten, wurden sie eine leichte Beute für Bautista. Der Spanier fuhr einen Rückstand von gut 4 Sekunden in Runde 11 auf Alex Lowes innert 4 Runden zu und flog danach auf der Zielgeraden förmlich an Gegner um Gegner vorbei, als sässen diese auf 600-er Supersport Maschinen.

Abgedrängt zuvor von Chaz Davies muss Alvaro Bautista weit gehen und verliert zahlreiche Plätze.

Die Deutschen Fahrer – auf 8 und 12

Sandro Cortese zeigte sich in der Superpole wieder so stark wie zu Saisonbeginn und fuhr im Qualifying auf Platz 3, womit er aus der 1. Reihe starten konnte. Leider passierte nach dem Start ähnliches, wie früher schon oft in der Moto2 und im aktuellen Jahr auch in der WSBK beobachtet und Sandro verlor viel zu schnell an Boden. Nachdem er als Vierter in die erste Kurve eingebogen war, lag er am Ende der 1. Runde nur noch auf Platz 6. Einen Umlauf später war es nur noch die achte Position und etwas später fand man Sandro nur noch auf Rang 9. Trotz den Stürzen von Sykes und Baz kreuzte der Schwabe die Ziellinie nur als Achter. Immerhin ein Top Ten Ergebnis, aber nach dem Topresultat im Qualifying hatten seine Fans Hoffnung auf mehr gehabt.
Bei Markus Reiterberger lief es am Freitag noch prima, er lag am Ende des Tages noch auf Platz 7. Im Qualifying schaffte er es immerhin in die Top Ten, sein davor mit Problemen kämpfender Teamkollege Tom Sykes schaffte jedoch Platz 2. Im Rennen ging es für Reiti leider wie für Cortese sehr schnell nach hinten, er kam nur als zwölfter aus der 1. Runde zurück. Dank der Stürze von Baz und Sykes konnte er davon profitieren und belegte beim Kreuzen der Zielflagge P12, direkt vor Sykes.

Ergebnis Lauf 1 Portimao

Das Superpole Race

Jonathan Rea mit Sieg Nummer 2

Vom Start weg ging der 4-fache Weltmeister mit seiner Kawasaki unwiderstehlich in Führung und gab diese bis zur Zieldurchfahrt nach 10 Runden nicht mehr ab. Jonathan Rea wiederholte damit seine einwandfreie Leistung vom Vortag, als er im 1. Rennen absolut fehlerfrei fuhr und hoch überlegen gewann. Alvaro Bautista hatte keinen besonders guten Start erwischt und kam aus der 1. Runde nur auf Position 9 zurück, nachdem er in Kurve 1 noch auf Platz 6 gelegen hatte, was seiner Startposition vom Qualifying entsprach. Dank der Mehrleistung seiner MotoGP Replica von Ducati flog er jedoch auf der Zielgerade förmlich an Gegner um Gegner vorbei. Alex Lowes probierte alles, den Spanier zu halten, hatte mit der Pata Yamaha auf der langen Geraden in Portimao allerdings nicht den Hauch einer Chance. Im Ziel fehlten dem Briten auf Bautista keine 3 Zehntelsekunden. Während der Zweite des 1. Rennens am Samstag in der Person von Chaz Davies (Ducati) nur auf Platz 10 kam, komplettierten die beiden Kawasaki Piloten Toprak Razgetlioglu (Turkish Puccetti Racing) mit P4 vor Werksfahrer Leon Haslam das hervorragende Ergebnis für die Grünen. Michael van der Mark (Yamaha) war mit Position 6 nicht besonders glücklich, genauso Tom Sykes, nachdem er zu Beginn des Rennens noch auf Platz 2 gelegen war. Der Brite lag zur Hälfte des Sprintrennens mit seiner BMW auf Position 3 und fiel bis ins Ziel auf Rang 7 zurück.

Anfang Runde 2 mit den ersten 6 Piloten, angeführt von Rea vor Sykes, Lowes, Haslam, Cortese, Razgatlioglu, Melandri und van der Mark. Der auf Platz 9 liegende Alvaro Bautista ist noch gar nicht im Bild.

Sandro Cortese und Reiti – nur 1 Deutscher mit Punkten

Hinter Tom Sykes schaffte Sandro Cortese mit Platz 8 immerhin 2 WM-Punkte und war noch vor dem Franzosen Loris Baz drittbester Yamaha Fahrer. Weniger gut lief es für Markus Reiterberger, der am Ende nur auf dem enttäuschenden 14. Platz ins Ziel fuhr. Immerhin hielt er seinen Nachfolger im BMW Werksteam für nächstes Jahr, den Iren Eugene Laverty auf Go Eleven Ducati, noch in Schach. Für einen Verbleib in der WSBK ist dieses Resultat aber womöglich zu wenig. Es gibt deutlich mehr Piloten, welche einen Platz für 2020 suchen, als freie Plätze.

Alex Lowes kämpfte bis zum Schluss und unterlag Bautista nur knapp und schaffte immerhin Platz 3 (Bildquelle WSBK Motul).

Ergebnis Superpole Rennen Autodromo do Algarve

Das 2. Rennen am Sonntag in Portimao

Rea Gesamtsieger – Bautista gewinnt Lauf 2

Alvaro Bautista auf der Ducati Panigale V4R – ein umstrittener Held der Ducatisti (Quelle WSBK Motul).

Titelverteidiger Jonathan Rea gelang auf dem Autodromo do Algarve nahe der Kleinstadt Portimao erneut der Gesamtsieg. Seit Lauf im Jahr 2014 blieb der Nord-Ire an dieser Stelle ungeschlagen. Der Spanier Alvaro Bautista war nach 5 Jahren der Erste, der diese Serie zu durchbrechen vermochte, aber den Gesamtsieg musste er trotzdem Rea überlassen. Viel schmerzlicher dürfte für den Spanier jedoch sein, dass sein Rückstand im WM-Klassement dadurch noch zusätzlich anwuchs, statt dass er ihn verringern konnte. Apropos Schmerzen, der kleine Ducati Fahrer könnte wohl jederzeit eine Karriere als Schauspieler starten, sollte es mit dem Rennfahren in nächster Zeit nichts mehr werden. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit machte Alvaro im Vorfeld der 10. Runde darauf aufmerksam, wie schlecht es ihm und seiner Schulter angeblich vor dem Rennen ging. Wer sich die 2 Läufe über die volle Distanz und das Superpole Race ansah, reibt sich darüber verwundert die Augen. Wäre Bautista derart handicapiert gewesen, wie er seinen Gegnern und der Öffentlichkeit glauben machen wollte, wäre auf keinen Fall ein derart starkes Finish wie in den Rennen in Portimao möglich gewesen. Siehe dazu auch den Bericht „Meister der Ausreden“ auf dieser Seite. Wer über 20 Runden nicht nur durchhält, sondern die Pace eines amtierenden Weltmeisters mitgehen kann, ist schlicht und einfach topfit. Genützt hat die ganze Schauspielerei dem Ducati Aushängeschild in der WSBK allerdings herzhaft wenig. Mit 186 noch zu vergebenden WM-Punkten bei den verbleibenden 3 Events, hat Jonathan Rea aktuell einen Vorsprung von 91 Punkten. Sofern Alvaro nicht wieder stürzt oder sich in Magny Cours per Ende September aufgrund anderer Probleme um Punkte bringt, kann frühestens in San Juan (Argentinien) die Entscheidung um den WM-Titel 2019 in der WSBK fallen.

Zu Beginn führte Jonathan Rea das Feld noch vor Toprak Razgatlioglu, Leon Haslam und Alex Lowes an (Bildquelle WSBK Motul).

Ergebnis Lauf 2 – Runde 10 von 13

Sandro Cortese auch im 2. Lauf in den Top Ten, während Reiti dies leider erneut verpasste, immerhin aber in die Punkteränge fuhr (wie bereits im 1. Rennen).

WM-Zwischenstand WSBK