Jonathan Rea (Honda) – der Nord-Ire hatte auf der oft unterlegenen Honda CBR-1000RR keine leichte Zeit in seinen ersten 6 Jahren in der Superbike WM. Trotzdem liess er sein Talent immer wieder durchblicken. Aber seine beste Zeit sollte erst ab 2015 kommen (© WorldSBK).

Die 2. Saisonhälfte von 2012 – dem 25. Jahr der WorldSBK

Es war eines der wenigen Jahre mit mehr als 13 Runden. Doch nicht alle der geplanten 28 Rennen konnten zu Ende gefahren werden. Im ersten Halbjahr gab es eine wunderbare Ausgeglichenheit der Marken an der vordersten Positionen der Rangliste. Es führte ein Aprilia-Fahrer vor dem Piloten einer Honda. Dahinter die beste Kawasaki vor einer BMW und erst auf dem 5. Zwischenrang mit einem Ducati Fahrer die Marke, welche in der seriennahen WM mit Abstand am meisten dominiert hatte.

Max Biaggi auf der Alstare Suzuki im Herbst 2006 – nachdem der Italiener aus der MotoGP in die WorldSBK gewechselt hatte, sollte es erst in seinem 4. Jahr und auf Aprilia mit dem Titel klappen. Zwei Jahre danach war er nun wieder im Kampf um die Krone (© WorldSBK).

Die Titelfavoriten nach der ersten Saisonhalbzeit

Mit Assen, Monza und Utah hatte es bei ganzen 3 Veranstaltungen Abbrüche durch rote Flaggen gegeben. In Italien wurde nach drei Runden das erste Rennen gar nicht erst neu gestartet und im 2. Lauf aufgrund des frühen Terminierung und erneuten Verzicht auf einen Restart nur halbe Punkte vergeben. Trotz 4 Saisonsiegen lag Titelverteidiger Checa nur auf dem 5. Zwischenrang, da er ebenso viele male die Zielflagge nicht gesehen hatte. Mit Max Biaggi lag sein Vorgänger als Weltmeister von 2010 an der Spitze des Zwischenklassements, bevor die zweite Halbzeit begann.

WM-Runde 8 Motorland Aragon

Das damalige Layout für WorldSBK mit der endlos langen Gegengeraden und den letzten beiden Sektoren vor Start-Ziel.

Der erste Lauf im Motorland Aragon
Zuerst führte Tom Sykes, der jedoch sogleich Eugene Laverty an der Spitze abgelöst wurde. Wenig später übernahm dessen Aprilia Teamkollege Biaggi die Führung. Doch immer wieder streckte danach sein aufsässiger kleiner Landsmann auf seiner BMW die Nase nach vorne. Letztlich gelang es dem Römer jedoch, Melandri bis zur Ziellinie in Schach zu halten und holte sich seinen 3. Sieg in Folge nach dem doppelten Triumph in Misano. Als nun vierfacher Gewinner hatte der WM-Leader damit die Marke von Carlos Checa egalisiert, der ebenfalls bereits 4 Sieg auf dem Konto hatte. Der Katalane war hinter Melandri dritter geworden. Platz 4 ging an Rookie Chaz Davies vor Laverty, Fabrizio, Haslam, Giugliano und Camier. Nach einem Crash zusammen mit Smrz war Jonathan Rea nur 16. und letzter klassierter Fahrer geworden. Auch Sykes und Badovini waren in der vorletzten Runde noch gemeinsam gestürzt.

Das heutige Layout für WorldSBK und MotoGP mit der langgezogenen Zielkurve, welche in einigen Streckenplänen sogar als Kurve 16 und 17 aufgeführt ist, da der zweite Teil einen etwas anderen Radius hat.
Das Podium nach dem ersten Lauf mit von links Marco Melandri (BMW) auf Platz 2, Sieger Max Biaggi (Aprilia) und dem drittplatzierten Ducati Piloten und Titelverteidiger Carlos Checa (© WorldSBK).

Das zweite Rennen von Aragon mit dem ersten Podium für Chaz Davies
Während Eugene Laverty anfänglich in Führung lag, war der junge Waliser nur auf Platz 9 zu finden. Doch Davies arbeitete sich sukzessive nach vorne und erneut war es Biaggi, der seinen Teamkollegen diesmal in der 5. Runde wieder an der Spitze ablöste. Doch der Nord-Ire gab nicht auf und zu Rennmitte übernahm er wiederum das Kommando. Zwei Runden später ging Melandri am Römer vorbei und während Biaggi zurückfiel, kämpfte Davies mit dem BMW Piloten und Laverty um den Sieg. Am Ende siegte Melandri 0,042 Sekunden vor dem Aprilia Fahrer, der seinerseits keine 4 Hundertstel vor Davies die Ziellinie kreuzte. Nachfolgend das offizielle Resultat.

Das erste Podium für Chaz Davies auf der Parkingo Aprilia in seiner Rookie Saison, welche im 1. Rennen von Imola mit einem Sturz begonnen hatte (© WorldSBK).

Die 9. Runde in Tschechien auf dem Masaryk-Ring

Eigentlich galt die Strecke im Westen der Stadt Brünn als Biaggi-Land, doch im ersten Rennen tauchte der Römer nach dem Start nur als dreizehnter aus der ersten Runde auf. An der Spitze war es zuerst ein weiteres Mal Tom Sykes und Marco Melandri, welche den Sieg unter sich ausmachten. Zwischendurch lag auch kurz Maxime Berger vorne, aber der Franzose fiel danach wieder zurück. Der BMW Pilot gewann am Ende sein viertes Rennen der Saison und das insgesamt achte der Karriere. Zweiter wurde Tom Sykes vor seinem neuen Teamkollegen Loris Baz. Der Franzose war von Kawasaki als Ersatz für den nach seinem Test-Unfall in Imola Querschnitt-gelähmten Joan Lascorz ab der Donington-Runde verpflichtet worden.

Vom Dach des Haupt- und Boxengebäudes in Brünn von uns 6 Jahre später aufgenommen – vor dem Start zum womöglich letzten Superbike Rennen der Geschichte auf dem Masaryk-Ring.

Die weiteren Platzierungen im 1. Rennen
Carlos Checa wurde vierter vor Eugene Laverty und WM-Leader Max Biaggi. Platz 7 ging an Leon Haslam vor Michel Fabrizio, Maxime Berger, Lokalmatador Jakub Smrz und Chaz Davies. Der ehemalige MotoGP Star John Hopkins musste sich mit Rang 15 begnügen. Davide Giugliano war in Kurve sieben gestürzt, während Leandro Mercado zusammen mit Hiroshi Aoyama zu Rennmitte in Kurve eins abgeflogen waren. Ein weiteres Crash-Opfer war Honda Speerspitze Jonathan Rea, für den 2 Runden vor Schluss in Kurve 10 Schluss war.

Jakub Smrz (Liberty Racing Team Effenbert Ducati 1098R) – bei seinem Heimrennen knapp in den Top Ten im ersten Lauf gelandet (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Brünn
Diesmal sah bis kurz vor Schluss alles nach einem Start-Ziel-Sieg von Kawasaki Ass Tom Sykes aus. Aber Marco Melandri war damit nicht einverstanden und schaffte es, in die letzte Runde als Spitzenreiter in die erste Kurve einzubiegen. Der Rennzwerg hatte den Mann aus Huddersfield damit überrascht und schaffte es, seinen ersten Doppelsieg der Karriere heimzufahren. Dritter hinter Sykes wurde Checa vor Biaggi, der als WM-Leader ausgerechnet auf einer seiner absoluten Lieblings-Strecken zum zweiten Mal nacheinander das Podium verpasste. Platz 5 ging an Laverty vor Davies, Haslam, Baz, Camier und Fabrizio. Giugliano wurde elfter vor Rea, Smrz, Hopkins und Berger.

Max Biaggi vor seinem Aprilia Teamkollegen Eugene Laverty und Davide Giugliano auf der Althea Racing Ducati 1098R. Seit seinem WSBK-Einstieg auf die Saison 2007 hatte der Italiener zum ersten Mal das Podest in Brünn verpasst (© Aprilia Racing).

WM-Runde 10 am verregneten Sonntag in Silverstone

Tom Sykes, wer auch sonst führte, nachdem die Fahrer aus der 1. Runde zurückgekehrt waren die Meute an. Der Kawasaki Pilot hatte in den ersten 18 Läufen nur gerade viermal nicht in Führung gelegen, als die Fahrer aus der Startrunde zurückkamen. So auch bei seinem zweiten Event in seiner Heimat in dieser Saison. Und wie so oft in den Läufen zuvor war das Vergnügen für den Mann aus Huddersfield schon sehr bald danach zu Ende. Einen Umgang später war es sein Landsmann Leon Haslam, der das Kommando übernahm und drei Runden später von Carlos Checa an der Spitze abgelöst wurde.

Sechs Runden vor Schluss ging erneut Haslam in Führung, doch 4 Umläufe später war es Michel Fabrizio, der die Nase vorne hatte. Nach der ersten Führungsrunde des 4-fachen Laufsiegers von 2009 und 2010 der Saison ging überraschend Loris Baz am Italiener vorbei, um als Leader in die letzte Runde zu gehen. Der Franzose schaffte die Sensation und holte seinen ersten Sieg für Kawasaki, ausgerechnet in der Heimat von Teamkollege Sykes. Am Ende lagen 4 Fahrer innerhalb von 6 Zehntel und selbst Checa als fünfter hatte kaum mehr als eine Sekunde Rückstand auf den Sieger. Gestürzt waren Camier, Biaggi, Rea und Badovini. Trotzdem wurden die beiden letztgenannten Fahrer gewertet, was nach damaligen Reglement noch möglich war. Nachfolgend das offizielle Resultat.

Das zweite Regenrennen von Silverstone
Diesmal führte nach dem Start im Regen auf dem ehemaligen Flugplatz in der Nähe von Milton Keynes Sylvain Guintoli. Der französische Ducati Pilot hatte in Brünn ausgesetzt und lag souverän in Führung, als nach 8 Runden abgebrochen wurde. Die Verhältnisse liessen keine Fortsetzung zu und so kam es mit dem zweitplatzierten Loris Baz zu einem Doppelsieg der Franzosen in England. Letzterer wurde damit Gesamtsieger. Aufgrund der geringen Distanz von nur 8 statt 18 Runden gab es nur halbe Punkte. Smrz wurde dritter vor Laverty und mit Maxime Berger einem weiteren Fahrer aus dem Land des Baguettes. Platz 6 ging an Checa vor Davies, Melandri, Rea und Hopkins. Nur elfter wurde Biaggi vor Sykes, der genauso wie Haslam, Rea, Checa, Baz und andere gestürzt war. Da jedoch die Runde davor gewertet wurde, wodurch Baz sogar trotzdem auf dem Podest stand.

Max Biaggi (Aprilia) vor Carlos Checa (Ducati) – die beiden Weltmeister der beiden Vorjahre waren im Regen diesmal nicht ganz vorne mit dabei. Die WM-Führung konnte der Römer jedoch in England noch verteidigen, doch langsam wurde es eng für ihn (© WorldSBK).

Die 11. Runde und die Premiere in Moskau

Nach der vor dem Silverstone aufgeführten Zahl von Führungsrunden nach dem Start von Tom Sykes war es wenig überraschend, dass der Engländer auch in Russland als Leader aus der ersten Runde zurückkam. Aber diesmal zog es die Kawasaki Hoffnung durch und er gewann nach dem verkürzten Lauf 2 in Monza sein zweites Rennen der Saison. Rang 2 ging an Melandri vor seinem Landsmann Biaggi, Laverty, Fabrizio, Haslam und Canepa. Und bevor dies vergessen geht, auch diesmal regnete es. Lorenzo Zanetti wurde achter vor Hopkins, Salom, Baz und Badovini. Eine ganze Reihe Fahrer war gestürzt, darunter Guintoli, Checa, Rea, Haslam und Davies. Dass es Leon Haslam trotzdem noch auf Rang 6 geschafft hatte, grenzte dabei an ein Wunder.

Max Biaggi vor dem Start auf seiner Aprilia V4R Factory – der Römer lief nach deutlicher WM-Führung mittlerweile Gefahr, seinen Spitzenplatz in der Zwischenwertung zu verlieren (© Aprilia Racing).
Trotz Regen am Renn-Sonntag konnte sich das Rennen in der Nähe von Moskau nicht über mangelndes Publikums-Interesse beschweren. Verkehrsstaus von ähnlichem Ausmaß wie an MotoGP Wochenenden in Sepang sorgten bei den Paddock-Mitgliedern und Besuchern jedoch zu reichlich Ärger und es gab danach nur noch eine weitere Veranstaltung in Russland der WorldSBK (© WorldSBK).

Der zweite Lauf auf dem Moscow Raceway
Erneut lag Kawasaki Pilot Sykes in Führung, bevor kurz nach Rennmitte Marco Melandri an ihm vorbeiging. Eine knappe Sekunde vor dem Engländer betrug der Vorsprung des nun 10-fachen italienischen WSBK-Siegers im Ziel. Mit Platz 3 erzielte Chaz Davies sein zweites Podium in seiner noch kurzen Karriere vor Checa, Camier, Giugliano und Rea. Achter wurde Badovini vor Baz, Zanetti, Guintoli und Hopkins. Gestürzt waren unter anderem im zweiten Regenrennen des Tages Fabrizio, Aoyama, Biaggi, Haslam, Laverty und Rea. Letzterer schaffte es am Ende aber trotzdem noch sensationell auf Rang 7.

Der Moscow Raceway erinnert mit seinem ersten und letzten Teil etwas an den Red Bull Ring, nur dass die Sektoren dazwischen wesentlich interessanter sind (© Eurosport).
John „Hopper“ Hopkins (Crescent Suzuki GSX-R1000) – in Moskau holte der ehemalige MotoGP Star aus den USA sein einziges Top Ten Resultat einer enttäuschenden Saison (© WorldSBK).

WM-Runde 12 auf dem Nürburgring

Auf der Strecke, auf welcher Tom Sykes im Vorjahr im 2. Lauf sein erstes WSBK-Rennen bei Regen gewonnen hatte, wurde diesmal in trockenen gestartet. Die ersten 11 Runden sah der Kawasaki Pilot danach wie der sichere Sieger aus. Aber dann ging Max Biaggi am Engländer vorbei und wenig später auch dessen Teamkollege Eugene Laverty. Zu guter Letzt sogar mit Chaz Davies 6 Umgänge vor Schluss auch noch der Aprilia Rookie. So kam es zum ersten dreifach-Podium der italienischen Marke aus Noale. Hinter Sykes wurde Camier vierter vor Guintoli, Haslam, Zanetti und Badovini. Zehnter wurde Hiroshi Aoyama, der letzter 250 cm³ Weltmeister von 2009, vor Berger, Checa, Hopkins, Lanzi und dem Kanadier McCormick. Gestürzt waren Fabrizio, Checa, Rea, Giugliano, Melandri und Baz.

Von links Eugene Laverty als zweiter, das stolze Aprilia Mastermind Gigi dall’Igna und Sieger Max Biaggi, sowie der drittplatzierte Chaz Davies – alle auf Aprilia (© WorldSBK).

Das zweite Rennen in der Eifel
Wiederum lag nach dem Start Tom Sykes in Führung, bevor er in der achten Runde von Melandri an der Spitze abgelöst wurde. Doch nur einen Umlauf später war es Aprilia Rookie Davies, der das Kommando vor dem Italiener übernahm. Der 25-jährige Waliser fuhr seinen ersten Sieg der Karriere sicher nach Hause, während Melandri im Kiesbett landete, genauso wie später auch noch Leon Haslam. Platz 2 ging an Laverty vor Camier, Rea und einem enttäuschen Sykes, der bis auf Platz 5 zurückgefallen war. Sechster wurde Checa vor Giugliano, Baz, Badovini, Guintoli und Zanetti. Rang 11 ging an Hopkins vor Biaggi, Berger und Aoyama. Der WM-Leader war nach wie vor Max Biaggi, der in Kurve 14 gestürzt war, aber immerhin noch auf P13 ins Ziel kam. Sein nächster Verfolger Melandri lag jedoch nur 9,5 Punkte hinter dem Römer.

Der Leader der ersten Runden Tom Sykes (Kawasaki) vor Max Biaggi (Aprilia), Carlos Checa (Ducati) und Eugene Laverty (Aprilia) – beide Male führte in der Eifel zu Beginn das Kawasaki Ass, doch am Ende reichte es bei ihm aber nicht für ein Podium (© WorldSBK).

Die vorletzte Runde auf dem Autodromo do Algarve in Portugal

Für einmal führte nach dem Start nicht Sykes, sondern Aprilia Pilot Laverty das Rennen an. Gestürzt waren bereits Melandri, Davies und Giugliano, als mit Brignola in Kurve 13 ein weiterer Fahrer abflog. Aus Sicherheitsgründen wurde nach 6 Runden mit roten Flaggen abgebrochen.

Autodromo do Algarve in der Nähe der Küstenstadt Portimão – eine der schönsten Strecken in Europa und auch eine der modernsten und Zuschauer-freundlichsten. Im Herbst 2008 kurz vor dem WorldSBK Rennen fertiggestellt und mit einem Doppelsieg von Troy Bayliss eingeweiht. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte hier die MotoGP ihre Premiere.

Das Ergebnis vom 1. Rennen nach dem Restart
Es war endlich wieder einmal der Tag von Tom Sykes, der vor Checa und Guintoli sein viertes Rennen der Karriere und das dritte der Saison 2012 für sich entschied. Platz 4 ging an Biaggi vor McCormick, Rea, Baz, Aoyama, Badovini und Fabrizio. Elfter wurde Camier vor Hopkins, Laverty und dem Schweden Alexander Lundh. Nebst dem nur als 19. platzierten Leon Haslam verlor vor allem Melandri zum 3. Mal in Folge wichtige Punkte.

Tom Sykes mit seiner Nummer 66 und sein beim Test in Imola nach dem Rennen von 2012 tragisch verunfallter Teamkollege Joan Lascorz. Seither teilte der Katalane das Schicksal von Wayner Rainey und ist Paraplegiker (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Portimão
Diesmal schlug für die Nord-Iren die große Stunde mit Sieger Eugene Laverty um nur 0,162 Sekunden vor Jonathan Rea. Dritter wurde Max Biaggi vor Guintoli und Checa. Tom Sykes als Gewinner des ersten Rennens lag anfänglich auf P2, fiel danach eine Position zurück und keine 4 Minuten nach dem Start kam für den Engländer das Aus aufgrund eines technischen Problems an seiner Kawasaki ZX-10R. Die dadurch verlorenen Punkte sollten ihn und sein Team schon wenig später gewaltig ärgern. Nachfolgend das offizielle Resultat.

Nebst Sykes hatten unter anderem auch Haslam, Giugliano und Camier aufgegeben. Chaz Davies hingegen war durch Sturz in Kurve 11 ausgeschieden und Melandri nach seinem Crash im ersten Rennen verletzt gar nicht mehr angetreten (© WorldSBK).
Max Biaggi (Aprilia) vor Tom Sykes (Kawasaki) mit der Nummer 66 – zwischen diesen beiden Fahrern sollte es im Titelkampf in Frankreich noch richtig eng zugehen. Mit 347 Punkten führte der Römer vor dem Engländer (316,5) und Melandri mit deren 308,5 (© Aprilia Racing).

Die Finalrunde auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours

Nach Assen, Monza, Silverstone und Moskau regnete es diesmal auch im Westen des Burgunds, wo die schön gelegene Strecke in der Nähe der Kleinstadt Nevers liegt. Wer sonst als Tom Sykes sollte nach dem Start schon in Führung liegen. Der Mann aus Huddersfield hatte bereits vor der Anreise nach Frankreich mit 174 Führungsrunden die Statistik um Welten vor Biaggi und Checa (je 69) angeführt. Doch dafür gab es zum Leidwesen des Engländers keine Punkte. Im ersten Lauf war es zuerst Rea, dann Guintoli und Melandri, die ihm gehörig Druck machten und ihn mehrmals an der Spitze ablösten.

Von uns in Magny-Cours am Samstag, dem 28. September 2019 bei zweifelhaften Bedingungen vor dem 1. Rennen der WorldSBK fotografiert. Auch sieben Jahre davor war es nicht viel freundlicher gewesen, als die Entscheidung im Kampf um den WM-Titel von 2012 hier fiel.

Die Entscheidung im ersten Lauf
Ab dem letzten Drittel war es vor allem der Lokalmatador, der im Regen in seiner Heimat eine Klasse für sich war und sich deutlich von seinen Verfolgern abzusetzen vermochte. Zweiter hinter dem Franzosen wurde Melandri vor Sykes. Für diesen war es ein Geschenk, dass Biaggi gestürzt war und damit nur noch 14,5 Punkte Vorsprung in der WM auf den Kawasaki Piloten hatte. Selbst BMW Hoffnung Melandri hatte nur 4 Zähler hinter Sykes noch theoretische Chancen auf den Titel. Vierter wurde Maxime Berger mit seinem besten Saisonresultat in seiner Heimat vor Haslam, Badovini, Laverty, Giugliano und Corti. Loris Baz musste sich nach einem Ausritt in der Anfangsphase mit Rang 10 begnügen vor Brignola, Fabrizio und Rea. Letzterer war sogar gestürzt und schaffte danach als Letzt-klassierter Fahrer immerhin noch Rang 13.

Jonathan Rea (Honda) – trotz 2 Saisonsiegen war 2012 alles andere als sein Jahr. Der Nord-Ire war nach Saisonhälfte sogar noch auf WM-Kurs, aber eine schlechte zweite Jahreshälfte warf ihn deutlich zurück. Seine Zeit sollte jedoch später durchaus noch kommen (© WorldSBK).

Das zweite Rennen von Nevers mit der knappst möglichen WM-Entscheidung
Für WM-Leader Max Biaggi war die Ausgangslage völlig klar. Sofern er nicht allzu weit hinter seinem stärksten Rivalen Sykes ins Ziel kam, stand er zum zweiten Mal als Superbike Weltmeister fest. Man wird Tom Sykes nie vorwerfen können, nicht alles probiert zu haben. Der in Huddersfield, zwischen Leeds und Manchester geborene Spassvogel vom Dienst legte auf seiner Kawasaki ZX-10R einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg hin. Zweiter wurde Jonathan Rea vor Sylvain Guintoli und Eugene Laverty. Platz 4 für Max Biaggi bedeutete einen Vorsprung auf Sykes von lächerlichen 0,5 Punkten. Aber es reichte für seinen zweiten WM-Titel und nur dies zählte für den Italiener und sein Team. Nachfolgend das offizielle Resultat des geschichtsträchtigen letzten Rennens der Saison 2012.

Von links der nun 2-fache Weltmeister Max Biaggi, Sieger Tom Sykes und der drittplatzierte Sylvain Guintoli (© WorldSBK).

Die Weltmeisterschaft 2012 in Zahlen

Hersteller-Wertung – 2. Titel für Aprilia nach 2010

Die Weltmeister der ersten 25 Jahre der WorldSBK

>>weiter siehe in Kürze Teil 51 über die Geschichte der WorldSBK