Die 1. Saisonhälfte 2016 – das 29. Jahr der WorldSBK
Im Jahr nach seinem Wechsel von Honda zu Kawasaki krönte sich Jonathan Rea auf Anhieb mit seinem ersten Weltmeistertitel. Seit Doug Polen 1991, im damals erst 4. Jahr der WSBK hatte es mit Ausnahme von Carl Fogarty in der Saison 1995 nie mehr einen Fahrer gegeben, welcher derart dominiert hatte, wie der Nord-Ire. Polens Rekord als erster Privatfahrer, der für das US-Amerikanische Team Fast by Ferracci den Titel geholt hatte, stand immer noch mit 17 Siegen bei 26 Rennen (wovon er nur deren 24 fuhr). Neue Nummer zwei in dieser Rangliste war seit 2015 Rea. Er hatte vierzehn Mal gewonnen und bis auf einen technisch bedingten Ausfall waren seine schlechtesten Platzierungen zwei vierte Plätze in Jerez gewesen. Nebenbei bemerkt war dies exakt dort, wo er frühzeitig den Titel sichern konnte und aus diesem Grund die Nerven seines Teams an den Boxen schonte. Nun ging es in seine zweite Saison für Kawasaki und alle fragten sich davor, ob sich ein gleichwertiger Gegner finden würde. Nachfolgend die Entry List des Europa-Auftakts in Aragon.
Der Kalender für die Saison 2016
Gegenüber dem Vorjahr gab es nur wenige Änderungen und gleich viele Runden, wobei anstelle von Portugal ein Comeback für den Lausitzring in Deutschland stattfand. Während die ersten 5 Runden in ihrer Reihenfolge unverändert blieben, gab es dahinter einige Verschiebungen. Sepang war nun die 6. Runde anstelle wie 2015 die 10. und viertletzte. Auf diese Position rutschte die Strecke in der Lausitz zwischen Dresden und Cottbus. Zudem tauschten Jerez und Magny-Cours, was angesichts des späten Datums der zweitletzten Runde definitiv kein Fehler war. Nachdem es im Vorjahr in Aragon und Assen in der ersten Aprilhälfte noch bitterkalt gewesen war, hofften die Teams und Fahrer für diesmal auf mildere Temperaturen. Diese Hoffnung war vor allem für Assen leider vergeblich.
Das absolute Novum – das erste Rennen am Samstag
Die größte Änderung gegenüber sämtlichen 28 Jahren davor betraf die neue Regelung mit einem ersten Rennen am Samstag, statt beide Läufe erst am Sonntag auszutragen. Nur drei Jahre später sollte es noch eine weitere Neuerung geben, doch vor allem diese Modifikation kam bei Fahrern und Fans durchaus gut an. Zuerst wurde ab nun am Samstag in der Superpole die Startposition ausgefahren und danach am mittleren Nachmittag gleich das erste Rennen gefahren. Ein Vorteil dabei war, dass Überschneidungen mit der MotoGP oder Formel 1 dadurch zumindest für den ersten Lauf kein Problem mehr darstellten, was Live-Übertragungen für viele Stationen wesentlich erleichterte.
Der Saisonauftakt in „Down Under“ mit der Runde in Phillip Island
Diverse Fahrer, welche wir nach ihrer Lieblingsstrecke befragten, nannten uns dabei spontan Phillip Island. So auch der beste Deutsche Fahrer der Superbike Weltmeisterschaft Max Neukirchner, welcher heute eine Firma leitet, die Racing-Training und Bike-Touren anbietet (im Internet leicht zu finden). Er hatte damals dort sein erstes Podium geholt und diesmal reiste der amtierende Weltmeister Jonathan Rea als sein früherer Teamkollege mit guten Erinnerungen nach Australien zum Saisonauftakt. Im Vorjahr hatte er seinen Einstand bei Kawasaki gleich mit einem Sieg beim ersten Lauf gefeiert. Es war damals bereits sehr knapp gewesen und auch diesmal lag der Nord-Ire zwar meist in Führung. Aber erneut setzten ihn seine Gegner, darunter auch Teamkollege Tom Sykes stark unter Druck.
Aber wie im Vorjahr bei seinem ersten Sieg in Australien hatte am Ende der amtierende Weltmeister wieder die Nase vorne. Chaz Davies wurde 63 Tausendstel hinter dem Kawasaki Ass auf der besten Ducati zweiter vor Michael van der Mark (Honda) und Teamkollege Davide Giugliano. Auf Platz 5 folgte Tom Sykes vor Sylvain Guintoli, Leon Camier und Javier Fores. WSBK Neuzugang Nicky Hayden als MotoGP Weltmeister von 2006 wurde auf der zweitbesten Honda bei seinem Debüt neunter vor Josh Brookes als bestem Australier. Nebst dem nun für Pata Yamaha antretenden Alex Lowes (in Kurve 2) war auch Althea BMW Rookie Markus Reiterberger gestürzt, bei ihm war es die Zielkurve zwölf. Mit Xavi Fores gab dazu ein weiterer hoffnungsvoller WorldSBK Newcomer vorzeitig auf. Mit Leon Haslam war der Sieger des zweiten Rennens hingegen nicht mehr dabei. Der Sohn von „Rocket Ron“ fuhr diese Saison in der BSB (British Superbike Meisterschaft) und sollte nur für das Saisonfinale in Katar ein Gastspiel in der WSBK geben.
Das zweite Rennen von Phillip Island
Im ersten Lauf hatte Jonathan Rea die runde Zahl von 30 Siegen erreicht und weil es ihm derart Spaß gemacht hatte, legte er zur Freude der vielen einheimischen Fans gleich nochmals nach. Dazu muss man wissen, dass der Nord-Ire aufgrund seiner von hier stammenden Frau von den „Aussies“ wie einer der ihren gesehen wird. Zudem besitzt er in Down Under ein Haus und hat deshalb dort seinen Zweitwohnsitz. Leicht machten es ihm seine Gegner auch diesmal nicht und lange hatte Sykes geführt, bevor van der Mark das Kommando übernahm. Gegen Ende des Rennens waren es jedoch Rea und Davies, die das Geschehen diktierten, wobei letzterer in Kurve 4, genannt Honda Corner in der Schlussrunde mit einem Crash ausschied. Van der Mark wurde hinter dem Kawasaki Piloten zweiter vor Giugliano, Hayden, Guintoli, Sykes, Torres und Markus Reiterberger. Einen achten Platz hatten dem Deutschen vor seinem Einstand nur die wenigsten zugetraut. Ducati Hoffnung Davies schaffte es hinter Brookes noch auf Platz 10.
Die zweite Runde mit dem Abstecher in Buriram (Thailand)
Während in Australien die Temperatur noch bei knapp über 20 Grad Celsius gelegen hatte, erwartete Teams und Fahrer hier eine komplett andere Welt. Die subtropische Hitze brachte Fahrer und Material an die Grenzen der Belastbarkeit. Genau die richtigen Verhältnisse für einen der fittesten Fahrer der Tour in der Person von Weltmeister Jonathan Rea. Neben Polesetter Michael van der Mark auf der Honda und Kawasaki Teamkollege Tom Sykes startete der WM-Leader aus Reihe eins ins Rennen. Aus der ersten Runde kehrte er als führender zurück, doch ab dann übernahm Sykes das Kommando. Fünf Umgänge vor Schluss lag jedoch wieder der Nord-Ire an der Spitze und er gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab und gewann vor dem Mann aus Huddersfield. Mit beinahe 10 Sekunden Rückstand auf das Kawasaki Duo kreuzte van der Mark auf Platz 3 die karierte Flagge vor Davies, Reiterberger, Lowes, Guintoli, Torres, De Angelis und Savadori.
Der zweite Lauf in BuriRam
Erneut kämpften nach kurzer Zeit nur noch die beiden Kawasaki Streithähne um den Sieg. Bis knapp vor Rennmitte war Michael van der Mark erster Verfolger, bis der Niederländer von Chaz Davies überholt wurde. Diesem gelang es danach die Lücke zuzufahren, aber am Ende gewann diesmal Sykes knapp vor Rea und dem Waliser auf der Werks-Ducati. Für „Magic Michael“ blieb Rang 4 vor Hayden, Guintoli, Reiterberger, Torres, Savadori und Guintoli. Mit drei Siegen und einem zweiten Platz führte Rea im WM-Zwischenklassement mit 95 Punkten vor Sykes (66), van der Mark (65), Davies (55) und Guintoli (40). Von den Neulingen hatte vor allem „Reiti“ sehr überrascht, mit bereits 3 Top Ten Resultaten und einem fünften Platz beim 1. Rennen in BuriRam als bis dahin bestem Ergebnis.
WM-Runde 3 im Motorland Aragon
Diesmal schlug die Stunde von Chaz Davies und der Mann aus Wales brauchte von Platz 5 nur wenige Runden, bis er das Kommando übernommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Michael van der Mark in Kurve fünf bereits gestürzt. Der Ducati Pilot hingegen konnte seinen Abstand auf die Verfolger kontinuierlich vergrössern. Der anfänglich in Führung gelegene Tom Sykes wurde nach Davies zu Rennmitte auch noch von Teamkollege Rea überholt. Aber der WM-Leader machte keine Jagd auf den Mann an der Spitze und begnügte sich mit Platz 2, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Dritter wurde Sykes vor Lokalmatador Xavi Fores und seinem Ducati Markenkollegen Davide Giugliano. Nicky Hayden auf der besten Honda sah die Zielflagge auf Platz 6 vor Torres, Lowes, Guintoli, Savadori und De Angelis.
Das zweite Rennen von Aragon
Diesmal brauchte Davies nur zwei Runden bis er Sykes an der Spitze ablöste. Ab dann fuhr er dem ungefährdeten zweiten Sieg entgegen, während sich dahinter anfänglich Rea und Sykes um Platz 2 duellierten. Ab 5 Runden vor Schluss gab der WM-Leader nach und fuhr einen sicheren dritten Platz nach Hause. Sein Vorsprung auf den Sieger betrug immer noch 26 Punkte, als es nach Assen weiterging. Sein Kawasaki Mannschaftskollege war um 3 Zähler vom Ducati Piloten auf Platz 3 im Zwischenklassement überholt worden. Vierter im zweiten Rennen von Aragon wurde Fores vor Torres, Guigliano, van der Mark, De Angelis, Lowes, Guintoli und Savadori.
Die 4. Runde in der „Cathedral of Speed“ in Assen
Ganze siebenmal hatte Jonathan Rea hier in seiner bisherigen Karriere schon gewonnen, als er 2016 erneut im Norden der Niederlande anreiste. In den Jahren 2010 und 2015 war es sogar ein Doppelsieg gewesen. Die Marke von Carl Fogarty lag bei 12, also noch eine ganze Menge Arbeit für den Nord-Iren, wollte er dessen Rekord noch toppen. Einen Schritt dazu schaffte er im ersten Rennen, aber es war ein ganzes Stück Arbeit für den amtierenden Weltmeister. Es waren vor allem sein Teamkollege Sykes, Aragon Sieger Davies und Lokalmatador van der Mark, die ihm das Leben alles andere als leicht machten, bis das Kawasaki Ass seinen bereits 33. Sieg der Karriere unter Dach und Fach hatte. Sykes und van der Mark waren im Kampf um das Podest hingegen gestürzt. Damit hatte er mit dem in der ewigen Bestenliste auf Platz 4 liegenden Australier Troy Corser als zweifachem Weltmeister (1996 auf Ducati und 2005 auf Suzuki) gleichgezogen. Nachfolgend das offizielle Resultat vom 1. Rennen in Assen.
Der zweite Lauf im Assen bei grenzwertigen Bedingungen
Die Temperatur lag bei 7 Grad Celsius am Sonntag kurz vor dem Rennen und dazu war die Strecke auch noch nass. Nach dem Start führte zunächst Tom Sykes vor Davies, Fores, Hayden, Rea und van der Mark. Nach vier Runden an der Spitze tauchte der Mann aus Huddersfield plötzlich nur noch auf P5 hinter Brooks, Hayden, van der Mark und Rea auf. Mit Roman Ramos tauchte der erste Fahrer an der Box auf, um auf Slicks zu wechseln. Die Ideallinie war praktisch überall trocken und wenig später kamen mit Fores, Rea, Sykes und Torres bereits die nächsten zum Reifenwechsel rein. Damit kam es zu einem sogenannten „Flag-to-Flag“ race. Sykes war bereits auf Position 9 zurückgefallen, als er nach 8 von 23 Runden an die Box gekommen war.
Teil zwei des zweiten Rennens
Mit van der Mark, Giugliano, Baiocco, Camier und Abraham war eine Runde später die nächste Gruppe zum Wechsel auf Slick-Reifen an der Box. Es führte zu diesem Zeitpunkt Brookes vor Hayden, Davies, Lowes und dem Franzosen Mahias. Als die Brookes 8 Runden vor Schluss stürzte, war kurz Lucas Mahias an der Spitze. Doch dann kamen wieder die beiden Kawasaki Werkspiloten und übernahmen quasi im Formationsflug das Kommando. Rea führte vor Sykes bis ins Ziel, gewann mit 2,442 Sekunden Vorsprung und schaffte damit den bereits zweiten Doppelsieg in der vierten WM-Runde nach dem Saisonauftakt in Australien. Mit über 15 Sekunden Rückstand auf den Sieger kreuzte Michael van der Mark die Zielflagge vor Savadori, Davies, Hayden, Lowes, Giugliano, Camier und Fores. Mit nun bereits 34 Siegen lag Jonathan Rea ab sofort auf Platz 4 der Bestenliste in der WorldSBK und hatte damit Troy Corser um eine Position verdrängt. Vor dem Nord-Iren lagen nun nur noch Fogarty mit 59 Siegen, Bayliss (52) und Haga mit 43.
WM-Runde 5 auf dem Autodromo Dino e Enzo Ferrari in Imola
Nur etwas über eine halbe Autostunde von Borgo Panigale, dem Ducati Werk entfernt, hofften die Fans der Roten natürlich auf Siege der italienischen Marke in Imola. In der Superpole waren Davies und Giutliano die beiden schnellsten gewesen, vor dem Kawasaki Duo mit Rea und Sykes. Die zahlreich angereisten Tifosi hatten auch vom Start weg Grund zum Jubel, als Davies gleich von Beginn an die Pace diktierte. Der Waliser fuhr sofort eine kleine Lücke auf und trotzdem sah es bis kurz vor Rennmitte danach aus, als könne der auf P2 liegende Rea zu ihm aufschliessen. Aber dann beging der WM-Leader in Kurve 7, genannt Tosa einen Fehler, bei welchem er nur mit Mühe einen Crash vermeiden konnte. Knapp vor Sykes fand er zurück ins Rennen und konnte diesen danach bis ins Ziel hinter sich lassen. Hinter Davies, Rea und Sykes wurde Torres vierter vor Giugliano, Camier, van der Mark, Savadori, Hayden, Fores und Lowes.
Das zweite Rennen von Imola
Gegen Chaz Davies war erneut kein Kraut gewachsen, womit er sich den zweiten Start-Ziel-Sieg in Folge sicherte. Innert drei Runden hatte die Ducati Hoffnung beinahe 2 Sekunden Vorsprung auf Rea als nächsten Verfolger herausgefahren. Dieser bemühte sich wie im ersten Lauf, Position zwei gegenüber seinem Teamkollegen abzusichern und ging kein unnötiges Risiko ein. Hinter Sykes auf Platz vier landete diesmal Giugliano vor Camier, Lowes, Torres, Hayden, van der Mark und Savadori. Nach 5 von 13 Runden führte immer noch Rea mit 221 Punkten deutlich vor Davies (186), Sykes (154) und van der Mark (106). Alle anderen Fahrer hatten deutlich weniger als die halbe Punktzahl des WM-Leaders auf dem Konto.
Für die 6. Runde nach Malaysia mit dem Rennen in Sepang
Nach der Superpole waren die ersten 7 Startplätze mit Ausnahme von zwei Kawasakis mit lauter verschiedenen Herstellern besetzt. Zwischen Polesetter Sykes und Teamkollege Rea startete diesmal Yamaha Ass Alex Lowes aus Reihe 1. Dahinter standen Hayden (Honda), Davies (Ducati), Reiterberger (BMW) und Savadori auf einer Aprilia. Im ersten Rennen war diesmal Sykes der dominierende Mann und der aus Huddersfield, südwestlich von Leeds stammende Engländer fuhr einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg nach Hause. Dahinter war ab der zweiten Runde Rea sein erster Verfolger und hatte im Genick seinen Erzrivalen Davies auf der besten Ducati.
Jonathan Rea mit cleverer Taktik unterwegs
Der WM-Leader begnügte sich früh damit, seine zweite Position gegen Chaz Davies als aktuell für ihn in der Zwischenrangliste gefährlichsten Fahrer abzusichern. Dies gelang dem amtierenden Weltmeister nach Wunsch und hinter Davies wurde Torres vierter vor Lowes, der nach dem ersten Renndrittel in Kurve 4 weit gegangen war. Platz 5 ging an Giugliano vor van der Mark, Hayden, Anthony West, Camier, Brookes und Abraham. Der Australier West war von Pedercini Racing ab Malaysia auf der Kawasaki verpflichtet worden, weil mit dem Katari Al Sulaiti allein wenig Staat zu machen war und Lucas Mahias sich nach Assen verletzt hatte. Vor dem Franzosen hatte es Teamchef Lucio Pedercini mit dessen Landsmann Sylvain Barrier für drei Runden versucht, war aber mit seinen Leistungen nicht zufrieden gewesen. Sulaiti war zwar noch erfolgloser, dürfte aber eine stattliche finanzielle Mitgift ins Team gebracht haben.
Der zweite Lauf von Sepang mit einem Regenrennen
Zumindest offiziell und laut Resultat der WorldSBK war es das erste Regenrennen, aber bereits in Assen waren die Fahrer mit Regenreifen auf nasser Strecke gestartet. Nur gab es diesmal keinen Reifenwechsel an der Box, weil es in Malaysia an diesem Sonntag bis am Ende nass blieb. Aus der ersten Runde kehrte für viele überraschend Nicky Hayden als Leader zurück. Der US-Amerikaner führte vor Rea, Davies, Sykes, West, Lowes und Giugliano. Der MotoGP Weltmeister von 2006 fuhr ein absolut überzeugendes Rennen und schon bald wurde klar, dass er sich nur selbst schlagen konnte. Er blieb aber sitzen und landete einen Sieg, der für viele Jahre der letzte von Honda sein sollte und leider auch sein allerletzter in seinem Leben. Während Lowes nach zwei Dritteln der Distanz stürzte, sicherte sich Rea erneut nur gegen seine härtesten Widersacher in der Weltmeisterschaft ab. Hinter Nicky Hayden und Davide Giugliano wurde der WM-Leader Dritter vor Davies, West, van der Mark, De Angelis, Sykes, Camier und Reiterberger.
WM-Runde 7 in Donington Park
Das Programmheft zierte nicht etwa der amtierende Weltmeister und WM-Leader, obwohl als Nord-Ire unter britischer Flagge antretend. Es war Alex Lowes auf der Pata Yamaha, von vielen als sogenannter Kiesbetten-Experte verschrien, was aufgrund seiner zahlreichen Stürze nicht ganz unberechtigt war. Rea dürfte seine Platzierung wichtiger gewesen sein, als irgendwo auf einer Titelseite zu stehen. Viele verstanden auch nicht, weshalb Sykes als dreifacher Doppelsieger der 3 Jahre davor es ebenfalls nicht war, aber ein wenig fragwürdig war dies in der Tat. Letzterer glänzte bereits mal als Polesetter vor Davies, Savadori, Rea und Giugliano. Zu Beginn des ersten Laufs versuchte sich Chaz Davies an der Spitze vom Rest des Feldes abzusetzen. Wildcard Pilot Cameron Beaubier aus den USA hingegen crashte schon kurz nach dem Start in der Zielkurve 12. In der fünften Kurve tat es ihm der Leader auf seiner Ducati gleich und flog in derselben Kurve ab.
Während sich vorne Rea und Giugliano danach um die Führung balgten, leistete sich der Nord-Ire einen seiner seltenen Fehler. Prompt patzte auch er in der Zielkurve, konnte dabei aber einen Sturz verhindern. Davon profitierte in diesem Moment Teamkollege Sykes und dieser machte nun seinerseits Jagd auf den in Führung liegenden Italiener. Der Weltmeister von 2013 auf Kawasaki schaffte dies auch und ging in der siebt letzten Runde am Ducati Werksfahrer vorbei und fuhr seinem siebten Sieg in Folge auf der wunderschönen Strecke direkt beim East Midlands Airport entgegen. Sein Teamkollege Rea wurde hinter Giugliano dritter und baute damit seine WM-Führung weiter aus. Rang 4 ging an Camier vor Hayden, Savadori, Torres, van der Mark, Abraham und West. Der Deutsche Reiterberger wurde auf der Althea BMW elfter. Davies lag nun nur noch 3 Punkte vor Sykes im WM-Zwischenklassement und war damit der große Verlierer des ersten Rennens.
Das zweite Rennen von Donington
Tom Sykes war nach seinem dritten Saisonsieg in absoluter Hochform und der Kawasaki Pilot war vom Start weg der erneut dominierende Mann auf der wunderschön gelegenen Strecke von Donington Park. Sein Teamkollege folgte ihm lange wie ein Schatten, gab sein Vorhaben aber ab der zweitletzten Runde auf. Damit holte der Engländer den achten Sieg in Folge auf einer seiner absoluten Lieblingsstrecken. Davor hatte ausgerechnet Rea 2012 mit dem 2. Rennen das letzte Mal auf dieser Strecke einen Laufsieg geholt. Trotzdem gab er sich nach Platz 2 nicht unzufrieden, da er clever genug war, an die WM zu denken und keine unnötigen Risiken für seine Titelverteidigung einzugehen. Chaz Davies wurde dritter vor Savadori, Camier, Hayden und Giugliano. Nachfolgend das offizielle Resultat.
Der WM-Zwischenstand nach der ersten Halbzeit
Erneut lag Jonathan Rea zu Saisonmitte wieder deutlich in Führung. Nach dem zweiten Rennen von Donington hatte Tom Sykes dank seines vierten Doppelsieges in Folge den Platz von Davies als erstem Verfolger des amtierenden Weltmeisters übernommen. Nach 7 von 13 Runden war fast so gut wie sicher, dass zumindest diese drei Fahrer den Titel für 2016 unter sich ausmachen würden. Wie bereits im Vorjahr hatte zu diesem Zeitpunkt der in seiner zweiten Saison für das in Spanien stationierte Kawasaki Werksteam deutlich die Nase vorne, bevor es weiter nach Misano ging. Von den aktuellen Fahrern war Tom Sykes dort mit 3 Siegen der erfolgreichste gewesen. Zweitbester war sein Kawasaki Teamkollege mit einem Sieg für Honda 2009 und als Gewinner des 2. Laufs im Vorjahr.
>>weiter siehe in Kürze Teil 58 über die Geschichte der WorldSBK
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).
Noch keine Kommentare