Locatelli erneut vor Cluzel & Mahias vor Öttl auf Platz 3
Nach der ersten Runde führte der zweifache Saisonsieger Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros) bereits mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Jules Cluzel (GMT94 Yamaha). Philipp Öttl (Kawasaki Puccetti Racing) lag mit 0,853 Sekunden Rückstand auf den Führenden Yamaha Piloten auf Position 3. Sein Teamkollege Lucas Mahias folgte hinter Correntin Perolari (GMT94 Yamaha) auf Platz 5. Nur eine Runde später hatte sich der Franzose um eine Position verbessert und machte sich auf die Verfolgung des jungen Bayern. Im 7. Umlauf hatte es der Ex-Weltmeister von 2017 geschafft und überquerte die Ziellinie auf P3, die er ab dann nicht mehr abgab. Öttl konnte die Pace von Mahias nicht mitgehen, liess sich aber dadurch auch nicht wie noch beim Saisonauftakt in Australien zu einem Sturz verleiten. Die Belohnung dafür war seine Verbesserung um 3 Positionen auf Platz 5 in der WM-Zwischenabrechnung.
Zahlreiche Crashes – leider auch eines Deutschen
Nach dem Doppel-Ausfall der Dynavolt Honda Teams mit Patrick Hobelsberger und Hikari Okubo aufgrund von Überhitzungsproblemen im 1. Rennen von Jerez folgte tags darauf die nächste Katastrophe. In Kurve 6 flog der junge Bayer ab, nachdem er zuvor erst eine Runde zurückgelegt hatte. Nur einen Umgang später erwischte es auch seinen japanischen Teamkollegen. Okubo suchte sich für seinen Crash Kurve 11 aus und erneut konnte das leidgeplagte Privatteam vorzeitig zusammenpacken. Noch dümmer lief es für Axel Bassani (Soradis Yamaha Motoxracing). Der junge Italiener brachte vor der ersten Kurve in der Aufwärmrunde das Kunststück fertig, sich und Raffaele de Rosa (MV) gleichzeitig abzuräumen. Bassani hatte an seinem Visier herum genestelt und schaute dabei gar nicht nach vorne, als er auf seinen Landsmann auffuhr. Das Resultat war eine rote Flagge und eine längere Verzögerung, sowie die verpasste Teilnahme am Rennen für den Crash-Verursacher.
Wer stoppt Locatelli?
Seit dem Saisonauftakt in Australien sieht es nicht danach aus, als könne jemand dem aus der Moto2 in die Supersport 600 WM gewechselten Italiener ernsthaft Paroli bieten. Der erste Anwärter darauf ist nach drei einwandfreien 2. Plätzen Jules Cluzel. Wohl niemand im Paddock würde dem Franzosen seinen lange verdienten Weltmeistertitel vergönnen. Wer sich die Saison 2019 zu Gemüte führt, kommt zur klaren Erkenntnis, das Cluzel den Titel mindestens genauso wie Sandro Cortese verdient hätte. Letzterer profitierte sogar noch von einem durch ihn selbst verursachten Sturz in Portimao, mit welchem er gleichzeitig auch Jules zu Fall gebracht hatte. Während dieser mit beschädigtem Bike danach aufgeben musste, konnte sich Sandro wieder aufrappeln und weiterfahren. Diese Saison hätte es für Cluzel endlich klappen sollen, doch diesmal steht ihm mit Andrea Locatelli ein mehr als ebenbürtiger Konkurrent gegenüber. Ob Jules den Italiener noch abfangen kann, wird sich in den nächsten Rennen weisen.
Resultat WSSP 600 Lauf 2 in Jerez
WM-Zwischenstand nach Lauf 2 (WM Runde 3) in Jerez
Die wichtigsten Facts vor dem nächsten Event in Portugal
Dank Phillip Öttl kann sich Deutschland nur 2 Jahre nach Sandro Corteses Weltmeistertitel wieder an einem erfolgreichen Fahrer in der Supersport 600 Klasse erfreuen. Sein Landsmann Hobelsberger sollte hoffentlich seine Pechsträhne in Portugal, nur eine Woche nach dem Jerez-Wochenende hinter sich lassen können. Nebst den beiden Hauptfavoriten Locatelli und Cluzel gehören nebst Öttl erneut Mahias und Viñales zu den Podiums-Kandidaten für die beiden Rennen auf dem Autodromo do Algarve.
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