Aprilia+Dovizioso

Die neue Traumkombination Italiens der MotoGP testet in Jerez

Ursprünglich wurde betont, dass es dabei nur um einen unverbindlichen Test über drei Tage gehe. Am 12. April 2021 war es endlich so weit und Dovi stieg zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren auf ein MotoGP Bike, das nicht aus Borgo Panigale kommt. Der Mann aus Forlimpopoli, unweit der Strecke von Misano, schwang sich als dreifacher Vizeweltmeister von 2017 bis 2019 in Jerez zum ersten Mal überhaupt auf ein Motorrad aus Noale. Ein Blick in die Jahre 2010 bis 2014 der WorldSBK reicht aus, um in Aprilia gegenüber Ducati alles andere als einen Nobody zu sehen. Siehe dazu auch in unserer reich illustrierten History über die Erfolge eines gewissen Max Biaggi und Sylvain Guintoli für diese Marke. Und bevor jemand vorschnell urteilt und festhält, dies sei die seriennahe WM und habe nicht mit der MotoGP zu tun, dem raten wir zu einem Blick in den Zwischenstand der Hersteller WM der MotoGP. Nachfolgend die aktuelle Situation.

Die neue Traumkombination Italiens beim Test in Jerez und ihre Zukunft
Mit, was seine Konkurrenzfähigkeit in der MotoGP betrifft im Grunde genommen nur einem Fahrer in der Person von Aleix Espargaró liegt Aprilia auf dem 4. Zwischenrang der Konstrukteurswertung. Nach 2 Runden deutlich vor Honda und KTM mit je 4 Piloten, das sagt eine Menge über ihr Potenzial aus. Man braucht kein Rechenkünstler zu sein, um sich ausrechnen zu können, wie sie mit dem Sieger von 2018 und 2019 nach Losail heute dastehen würden. Deshalb ist Andrea Dovizioso der exakt richtige Mann im passenden Moment, um mit der Firma aus Noale zusammen großes zu leisten. Es gibt eigentlich nur eine logische Konsequenz, nämlich dass einer der besten Fahrer der letzten Jahre mit dem viertbesten Werk des Saisonauftakts zusammenspannt, um 2021 gemeinsam die Welt zu erobern.

Dovi – der richtige Mann zur richtigen Zeit

Wer anders kann Aprilia weiterbringen, als der nach Marc Marquez erfolgreichste Fahrer der letzten Jahre? Tut er es nicht, auch wenn er dafür kein Spitzengehalt bekommt, riskiert Dovi aus dem Geschäft zu kommen. Viele Teams wie KTM mit Remy Gardner haben bereits Eigengewächse in der Pipeline, um ihre MotoGP Teams aufzufrischen, wenn Fahrer wie Lecuona und Petrux nächstens den blauen Brief erhalten sollten. Es warten zudem genügend Moto2 Fahrer, damit kein anderes Team auf einen Andrea Dovizioso als nächste Lösung schielen würde. Daher ist es auch für den Mann mit dem Oberkörper eines Kunstturners die Ideale Gelegenheit, sich mit hervorragenden Leistungen für die Spitzenteams wieder zu empfehlen. Für Aprilia ist er sowieso der richtige Mann zur richtigen Zeit.

Perfekter Zeitpunkt und Ort gewählt

Aprilia und Dovizioso hätten kaum einen besseren Ort und Zeitpunkt für ihren gemeinsamen Test wählen können. Mit dem Circuito in Jerez handelt es sich um die Strecke, auf welcher die Saison nach dem Grand Prix von Portugal weitergeht. Damit hat der Italiener sogar auf dem richtigen Kurs seine ersten Erfahrungen auf dem für ihn neuen Bike gesammelt. Als einziges noch verbliebenes sogenanntes Concession Team durften sie dies überhaupt, während KTM diesen Status im Vorjahr durch ihre guten Resultate verlor und nun prompt Gefahr läuft, wieder in die Drittklassigkeit abzusteigen. Die Orangen dürfen wie die anderen Teams nur noch mit Testfahrern auf kommende Strecken im Kalender. Ganz anders Aprilia für den Fall, dass sie sich mit Dovi verstärken sollten. Mit zwei Spitzenfahrern wie Aleix und dem Italiener können sie nun definitiv endgültig durchstarten. Nun fehlt nur noch der Vertrag, um die Zusammenarbeit für bis Ende 2021 gemeinsam zu besiegeln. Dieser dürfte als Entwurf bereits existieren und nun fehlt nur noch die gegenseitige Unterschrift.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).