
Einige Fakten & weitere Stimmen zum 1. Tag der WorldSBK in Aragon
Bezüglich der Stürze ging der erste Tag in Aragon mit Ausnahme der WorldSSP 300 glimpflich aus. Bei der WorldSBK waren einzig im FP2 zwei Fahrer gestürzt und bei beiden ging es einigermassen glimpflich aus. Während Christophe Ponsson in Turn 5 lediglich ausgerutscht war, sah Michael van der Mark nach seinem Abflug in Kurve 8 etwas heftiger aus. Der Niederländer wirkte etwas wacklig auf den Beinen, als er danach wieder aufstand und seine BMW war nach mehrfachem Überschlag auf dem Reifenstapel gelandet. Das Bike war zu lädiert, als dass „Magic Michael“ es danach trotz einer Pause mit roten Flaggen nochmals auf die Strecke schaffte.

Die Stürze in den kleineren Klassen
Drei Sturzopfer gab es in der WorldSSP mit Pavel Szkopec aus Polen, dem Esten Hannes Soomer und Vertti Takala aus Finnland. Allesamt blieben die Fahrer zum Glück aber unverletzt. Nicht so in der WSSP 300, wo insgesamt 7 Piloten gestürzt waren und zwei von ihnen danach ins Medical Center zur Untersuchung mussten. Der junge Spanier Alejandro Carrion wurde danach für unfit erklärt. Es bleibt zu hoffen, dass es für am Samstag im Qualifying und Rennen keine Steigerung geben wird.

Weitere Fahrer-Stimmen nach dem Freitag
Leandro Mercado – MIE Honda, Nr. 36: „Heute war für uns eher ein Testtag, sagen wir dazu lieber einmal. Im ersten freien Training habe ich nicht viele Runden gefahren, im Grunde nur eine Ausfahrt und dann haben die Mechaniker am Motorrad gearbeitet, um ein technisches Problem zu lösen. Im FP2 lief es besser und wir konnten damit beginnen, am Setup zu arbeiten. Auch an der Elektronik und bei der Suche nach einer Basis für diese Strecke, auf welcher wir ohne Test angereist sind. Es ist ein bisschen schade, dass wir die Session heute Morgen verpasst haben, weil wir eigentlich dringend viel Streckenzeit benötigen. Heute Abend sehen wir uns die gesammelten Daten an und damit müssen wir versuchen, uns im Laufe des Wochenendes deutlich zu verbessern. “

Tom Sykes – BMW: „Die meisten Fahrer nutzten direkt im ersten Training den SC0-Reifen, der auch sofort für uns funktionierte und wir hatten ein gutes Gefühl mit dem Motorrad. Gegen Ende der Sitzung begannen viele, den für das Superpole Race entwickelten X-Reifen zu verwenden, was uns in der Reihenfolge nach unten drückte, als wir uns entschieden, beim SC0 zu bleiben. Die Sitzung am Nachmittag wurde deutlich viel wärmer und da wir einige Dinge zum Ausprobieren hatten, wirkte sich dies auf die Gesamtleistung der Rundenzeit aus. Aber morgen ist wieder ein Tag und wir werden weiterarbeiten. Die erste Sitzung heute Morgen war gut für uns. Anfangs fehlte uns viel Grip, aber während des Trainings konnten wir etwas finden. Dies bedeutete, dass ich am Ende des Trainings einige gute Runden fahren konnte. Wir haben auch einige Bereiche verstanden, an denen wir besonders in der Bremsphase arbeiten können, daher war dies ein guter Schritt für uns.“
Michael van der Mark – BMW: „Die Nachmittagssitzung war viel wärmer und die Bedingungen sehr unterschiedlich. Mir ging es gut, aber leider hatte ich einen Sturz bei T8, was eine Schande war, da ich vorhatte, unter heißen Bedingungen einige lange Läufe zu machen. Leider gibt es heute Abend viel Arbeit für die Jungs, aber wir werden morgen wieder stark zurückkommen. “

Toprak Razgtaglioglu – Pata Yamaha with Brixx: „Heute war ein sehr guter Start! Ich bin glücklich, weil alles sehr gut zusammengearbeitet hat. Am Nachmittag haben wir eine vollständige Rennsimulation ausprobiert, die eine gute Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, und wir verstehen viel darüber, wie sich das Bike und die Reifen nach den ersten 10 Runden verhalten. Dies ist sehr wichtig, damit man das Rennen versteht, wo und wie ich schneller sein kann. Wir arbeiten weiter, weil wir im FP3 einige kleine Änderungen versuchen werden, um zu sehen, ob wir uns weiter verbessern können. Wir werden sehen, ob wir morgen mit den Topfahrern kämpfen können, was auf dieser Strecke nicht einfach ist, aber ich werde es versuchen. “
Andrea Locatelli – Pata Yamaha with Brixx: „Letztendlich haben wir heute Nachmittag einen viel besseren Job gemacht als noch bei den Tests, weil das Gefühl mit dem Motorrad wieder so war wie beim letzten Test hier in Aragón, was mir mehr Selbstvertrauen gibt. Wir haben am Nachmittag einen ordentlichen langen Lauf gemacht, um auch den Reifen zu verstehen und zu sehen, ob es möglich ist, auf der weicheren Mischung zu fahren. Ich bin glücklich, weil das Gefühl jetzt gut ist, wir müssen nur noch am Ausgang der Kurve arbeiten. Jetzt kann ich gut bremsen, dieser Bereich ist sehr gut und ich hoffe, dass wir uns morgen vor dem ersten Rennen in allen Bereichen verbessern können. Wir werden sehen. Es ist das erste Rennen für mich und ich muss es auf jeden Fall genießen und auch für die nächsten Rennen am Sonntag lernen. “

Was erwartet uns am Samstag?
Weil in der WorldSBK der Freitag ein reiner Trainingstag ist, haben die Zeiten in der Regel ähnlich wenig Aussagekraft wie bei Tests. Daran ändern auch reisserische Schlagzeilen übereifriger Journalisten wenig. Insofern war es auch sehr schwierig, den ersten Tag im Motorland Aragon als besonders spannend zu verkaufen zu wollen. Dafür brachte es auch wenig, den zumindest für den Fahrer wenig spektakulär verlaufenen Ausrutscher von „Magic Michael“ und sein ramponiertes Bike zu versuchen als vermeintliche Sensation darzustellen. Aber zum Glück für alle wird dies am Samstag komplett anders. Spätestens im ersten Rennen dürfte es spektakulär werden, wenn nicht sogar bereits im Qualifying. Alle sind gespannt, ob Johnny Rea bereits dann die hundert vollmacht, nachdem er bereits bei 99 Siegen steht, bevor am Nachmittag um 14 Uhr Lokalzeit zum ersten Mal dieses Jahr die Ampeln ausgehen. Wir sind uns daher absolut sicher, für Spannung ist ausreichend gesorgt.

Motorland Aragon Streckenkarte

Zeitplan für das erste Rennwochenende von 2021

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).
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