
Barni Racing vor dem WorldSBK Saisonstart 2021
Nach starken Jahren in der WorldSBK stürzte Barni Racing ausgerechnet nach der Verpflichtung von Marco Melandri in der Saison 2020 in die Bedeutungslosigkeit ab. Wir erinnern uns noch gut an die Sprüche des Winzlings, als er vor verspäteter Saisonfortsetzung infolge der Corona-Pandemie zu Protokoll gab „mit diesem Spitzenteam und starken Bike wie der Ducati Panigale V4R wird es keine Ausreden geben„. Das erste Rennen in Jerez de la Frontera von Melandri verlief nach seinem Rücktritt vom Rücktritt (den ersten gab er im Juli 2019 wenige Tage nach Überrundung durch Rea in Donington bekannt) wechselhaft. Der kleine Mann aus Ravenna wurde 8. im ersten Rennen und sah im Superpole Race dies Zielflagge nur auf P18. Es folgte am Sonntagnachmittag ein neunter Rang.

Das frühe Scheitern und der Rücktritt Melandris folgten auf dem Fuß
Auf zwei Top Ten Resultaten hätte sich aufbauen lassen, dachten manche nach dem Comeback von Marco. Aber in Portimão folgte ein völliger Absturz und der Norditaliener reiste mit nur 2 Punkten nach Aragon weiter. Hier hätte er aufgrund des gleichwertigen Materials wie Vorjahres-Dominator Alvaro Bautista zu den Topfavoriten gehören müssen. Wohl eher noch leichter und bestimmt kleiner als der Spanier hätte Melandri hier zumindest um das Podium mitfighten müssen. An seiner Stelle tat dies Michael Ruben Rinaldi und dessen Landsmann scheiterte hingegen kläglich. Sechst Punkte in 6 Rennen an den beiden Wochenenden, das war unterirdisch. Der zweite Rücktritt vom Rennsport Melandris folgte auf dem Fuß und es ist kaum eine neuerliche Rückkehr zu erwarten. GoEleven löste mit P5 Barni als bestes Kunden-Team von Ducati ab und Barni Racing stürzte auf Position 11 der Mannschaftswertung ab.

Die glorreichen Jahre von Barni Racing als bestes Privatteam
Es war in Melandris letztem Jahr als Werksfahrer, als Javier „Xavi“ Forés in der Saison 2018 insgesamt fünf Podestplätze für Barni Ducati auf der Panigale R einfuhr und WM-Siebter wurde. Genau dieselbe Platzierung hatte er für sein Team als bester Privatfahrer in der Endabrechnung auch im Jahr davor erzielt. 2016 war der Spanier WM-Neunter geworden. Es waren die bisher glorreichsten Jahre von Barni Racing mit Ducati gewesen und viele verstanden es nicht, dass Forés sich auf das Jahr 2019 ein neues Team suchen musste. Sein Nachfolger Michael Ruben Rinaldi war damals offenbar auf Drängen von Ducati ins Team gekommen, wurde aber nur WM-Dreizehnter. Wirklich durchgestartet war der Italiener dann ausgerechnet eine Saison später beim Konkurrenten GoEleven Ducati.

Schafft Barni Racing mit Tito Rabat die Wende?
Hierbei scheinen sich die Geister mit am deutlichsten zu spalten, was die Prognosen dazu betrifft. Sein Landsmann Alvaro Bautista traut dem Katalanen eine sehr starke Saison zu. Beurteilt man ihn jedoch nur aufgrund seiner Trainings-Leistungen, wären er und sein Team am Ende froh, schafft er es überhaupt in die Punkteränge. Insofern ist es bei Tito Rabat beinahe wie im Kaffeesatz zu lesen, will man für ihn eine Prognose stellen. Immerhin wurde er 2014 Moto2 Weltmeister, was seine Konstanz und auch seinen Speed belegt, zumindest vor 7 Jahren. Wir glauben deshalb daran, dass Alvaro mit seiner Ansicht nicht falsch liegt und Rabat ein ernstzunehmender Mitbewerber 2021 sein wird. Zumindest mit Ausnahme des mit Werksmaterial antretenden Chaz Davies müssen sich alle Konkurrenzteams und deren Fahrer vor Rabat in Acht nehmen. Es würde uns nicht einmal überraschen, sollte er noch vor den meisten BMW Piloten ins Ziel kommen, zumindest beim Saisonauftakt.

>Aragon Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).
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