
Auf der Suche nach vermeintlichen Performance-Problemen von Honda
Auf der Suche nach angeblichen Problemen bei Honda haben wir uns den ganzen Freitag in Le Mans umgeschaut, aber wir fanden absolut nichts. Auch in Jerez de la Frontera waren wir nicht fündig geworden, ganz im Gegenteil. Dort verpasste der tapfere Takaaki das Podium um lächerliche 0,6 Sekunden und war am Schluss völlig zerstört, ob dieser knappen „Niederlage“. Der schnelle Japaner war in Tränen aufgelöst, nachdem er schon wieder um Haaresbreite am Podest vorbeigeschrammt war, wie auch im Vorjahr bereits mehrmals. Wer ein Problem hatte, war verständlicherweise in den ersten Runden Pol Espargaró. Als sich der Katalane zum Wechsel von KTM zum Repsol Honda Werksteam entschied, konnte er nicht ahnen, dass er durch Fehlplanungen später derart benachteiligt würde.

Der Dorna Kalender und die Test-Fehlplanung waren Pols einziges Problem
Als anfangs November die Dorna deren Erstfassung des MotoGP Kalenders veröffentlichte, rieben wir uns wie viele verwundert die Augen. Als würde es keine Pandemie geben, waren kurz nach Saisonbeginn bereits Argentinien und USA geplant. Ein schlechter Witz, schrieben wir auf unserer Seite umgehend, als wie wir meinen, einziges Portal damals. Genauso der Testplan mit Sepang, ein absoluter Irrsinn aufgrund der Reisebeschränkungen. Für Petrux, Pol und die Rookies führte dies zu einer veritablen Katastrophe. Statt wie üblich 12 Tagen kamen sie zu lediglich einem Drittel und dies dazu auch noch in Losail bei völlig einzigartigen Bedingungen. Zurück in Europa begann für sie alle eine sehr harte Zeit, weil davor keinen einzigen Kilometer mit ihren neuen Bikes auf „normalen“ Strecken gefahren. Umso stärker ist die Leistung von Pol Espargaró vor allem im FP2 in Le Mans einzuschätzen, als er die viertbeste Zeit fuhr und damit schnellste Honda war.

Das starke FP2 in Le Mans beweist die Leistungsfähigkeit der Honda eindrücklich
Beeindruckend vor allem Pol Espargaró, der diesmal sogar im trockenen beste Honda war. Mit Marc Marquez und Takaaki Nakagami steht nebst Yamaha und Ducati derzeit vor allem Honda sehr gut da. Von angeblichen Problemen war wie beim Japaner beim Grand Prix von Spanien erneut überhaupt nichts zu sehen. Ein gutes Beispiel dafür, was für Unsinn oft in den Medien verbreitet wird, um von den Problemen einzelner Fahrer abzulenken. Mit einer nicht funktionierenden RC213V wären die Leistungen von „Taka-San“ in Jerez und seinen katalanischen Markenkollegen in Le Mans unmöglich gewesen. Soviel an dieser Stelle zum Märchen der nicht konkurrenzfähigen Honda, Ausgabe 2 nach dem ersten Kapitel im Vorjahr durch Bradl eröffnet!

Die Dreistigkeit von Fehlbehauptungen
Wie uns zu Ohren kam, soll Marc Marquez öffentlich bedauert haben, dass die Entwicklung bei Honda ohne einen Spitzenfahrer hinterhergehinkt hätte. Wie bitte? Seinen eigenen Bruder, Nakagami und Teamkollege Pol Espargaró damit als zweitklassig darzustellen, war dies wirklich ernst gemeint? Mit Fehlbehauptungen von eigenen Schwächen abzulenken wäre eine ganz neue Seite, welche wir beim 6-fachen MotoGP Champion so noch nicht kennen. Sollte er wirklich scheitern bei seinem Comeback, wird er dann seine Behauptung vom Rücktritt wahr machen? Die Antwort kennt nur er selbst, aber am besten konzentriert er sich vorläufig einfach auf die eigene Performance. Nach seiner Ankündigung letzten Sommer „ich komme stärker zurück denn je“ sind nun jedenfalls Taten gefragt. Mit Platz 7 und 9 können sich seine Fans bestimmt nicht mehr lange trösten.

Der WM-Stand in allen Klassen vor der 5. Runde in Le Mans

Zeitplan des Grand Prix von Le Mans

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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