
Yamaha und Kawasaki per 21. April für 2 Tage in Aragon
Erneut ohne Toprak Razgatlioglu wird Yamaha zusammen mit Kawasaki für zwei Tage im Motorland Aragon zu Gast sein. Der Türke flog in seine Heimat zurück, um sich dort mental von seiner Covid-19 Infektion und der langen Quarantäne in Barcelona zu erholen. So zumindest die Erklärung von Yamaha zu seiner Abwesenheit. Sieht man sich seine bisherigen Resultate auf dieser Strecke an, ein durchaus mutiger Entscheid. Einige Schreiberlinge zeigten sich im Vorjahr erstaunt darüber, wie angeblich schlecht er auf der Yamaha dort abschnitt. Dabei war er 2020 wesentlich erfolgreicher als auf der Kawasaki im Jahr davor, aber ausgerechnet manch Journalist hat offenbar ein besonders schlechtes Langzeitgedächtnis. Jedenfalls ist nun Kawasaki zum ersten Mal mit den 3 Yamaha Musketieren zusammen auf dem sehr speziellen Kurs und aktuell sieht es leider mit dem Wetterbericht immer noch nicht wirklich erquickend aus.

Ein Regen-Test oder eine Verschiebung?
Sofern die aktuelle Prognose stimmt, soll es ab 23. April wesentlich freundlicher und ein gutes Stück wärmer sein, als zum geplanten Zeitpunkt. Sofern Kawasaki und Yamaha ihren Termin nicht um zwei Tage verschieben können, droht ein Regen-Test, respektive ein zumindest teilweiser Verzicht. Die Teams haben bis Saisonende insgesamt 10 Testtage laut aktuellem Reglement zur Verfügung, welche sie auch als halbe Tage pro Fahrer beziehen können. Um dieses knappe Kontingent nicht zu vergeuden, wird damit in der Regel von allen sehr sparsam umgegangen. Am sparsamsten waren generell bisher die Bayern, zumindest was die bisherigen Testtage betraf. Nicht aber bezüglich des finanziellen Aufwands, weil sie absichtlich vor Barcelona nur einmal privat in Jerez testeten. Klar ist dabei natürlich, dass dies deutlich mehr kostet, als sich beispielsweise kurz davor mit HRC Honda die Kosten zu teilen. Ob sich deren Strategie auszahlt, wissen wir erst in einem Monat, wenn in Aragon alle zusammen für das erste Rennen der Saison auf der Strecke sein werden.

Jonathan Rea vor dem Test: „Ich freue mich sehr, wieder auf die Ninja ZX-10RR zu steigen, und wir werden weiter an dem arbeiten, was wir beim Barcelona-Test hatten. Ich habe mich dort auf dem Bike ausgezeichnet gefühlt. Ich weiß aus technischer Sicht, dass wir noch einige Elemente im elektronischen Bereich testen müssen. Dabei geht in erster Linie darum, alle Teile des Puzzles zusammenzusetzen. Wir werden alle Dinge sammeln, die wir beim letzten Test zusammen gelernt haben, unser volles Potenzial ausschöpfen. Geplant ist derzeit, Rennsimulationen durchführen, um das Eröffnungsrennen des Motorland Aragon bestmöglich vorzubereiten. Ich finde es sehr gut, dass wir dort vor dem Rennen testen können. Es ist aufregend, wieder im Team zu sein und die Arbeit fortzusetzen, die wir geleistet haben.“

Alex Lowes: „Ich freue mich darauf, wieder aufs Bike zu steigen und auf den Test diese Woche in Aragon. Wir werden einfach das Arbeitsprogramm fortsetzen, das wir in Jerez begonnen und in Barcelona fortgesetzt haben. Ich fühle mich körperlich gut und absolut fit. Hoffentlich haben wir einen guten Test mit vielen Runden. Wir fangen an, alles etwas besser zu machen, jetzt nähern wir uns der Saison. Ich freue mich darauf, wieder mit den Jungs im Team zusammen zu sein, und ich weiß, womit ich nach unseren letzten Tests arbeiten muss. Besonders beim Kurvenausgang mit dem Bike und ein wenig dazu an meinem Fahrstil. Wir sind im Moment schon kurz vor dem Ziel. Nun es geht darum, rauszugehen und die Ninja ZX-10RR wieder zu genießen.“

WSSP-Pilot Dominique Aegerter mit Ten Kate Yamaha in Assen unterwegs
Der Schweizer meldete sich anfangs Woche aus Assen, wo er mit seinem niederländischen Team in der „Cathedral of Speed“ zum ersten Mal mit der WSSP 600 Yamaha R6 antrat und dabei beachtliche Rundenzeiten fuhr. Aegerter war bereits in Aragon für die anwesenden Fahrer die Messlatte gewesen, wobei unter anderem Philipp Öttl auf der Kawasaki damals nicht mit dabei gewesen war. Dieser gewann am letzten Wochenende ausser Konkurrenz einen Lauf zur italienischen Supersport 600 Meisterschaft, welche er als Training bestritt. Sein Teamkollege Lucas Mahias tat es ihm in der WorldSBK Kategorie dabei gleich.
Domi Aegerter zum Test in den Niederlanden: „Der Test am 19. April in Assen war für mich etwas sehr Spezielles. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich zuvor schon mal eine Grand-Prix-Rennstrecke für mich allein hatte, nachdem auch mein Teamkollege Galang Hendra Patrama diesmal nicht dabei war. Er musste zurück nach Indonesien, um dort alle Visa und Reiseformalitäten für die nächsten Monate zu erledigen. Auch mit dem Wetter hatten wir Glück. Es war teilweise sehr sonnig, weshalb die Streckenverhältnisse ein vernünftiges Arbeiten erlaubten. Leider ist es ab Mittag etwas windig geworden. Das war manchmal ein wenig störend, da der Wind ständig von einer anderen Richtung kam. Am Ende war es trotzdem ein sehr positiver Testtag für uns. Meine beste Rundenzeit war etwas schneller als der aktuelle WSSP 600 Rundenrekord.“ (die Redaktion: 2018 von Sandro Cortese auf Yamaha aufgestellt, liegt dieser bei 1’37,799 min) „Das ist auf jeden Fall sehr erfreulich und ermutigend. Auf der anderen Seite war unsere Pace nicht so konstant, wie bei den letzten Tests. Ich denke, dass kann an den Windverhältnissen gelegen haben und auch daran, dass wir wegen unterschiedlicher Asphalttemperaturen zwei verschiedene Optionen des Hinterreifens verwendet haben.“

Der „Domi-Fighter“ zum Aragon Test: „Unser letzter Test vor dem ersten Saisonrennen am 23. Mai in Aragón verlief durchwegs erfolgreich. Wir werden also bestens vorbereitet dort ankommen, da wir von einem Test auf dieser Strecke ebenfalls schon wertvolle Daten davon haben. Wir sind bereit für die Meisterschaft, obwohl es in einigen Bereichen immer noch Spielraum für Verbesserungen gibt. Doch insgesamt betrachtet haben wir eine sehr gute Vorbereitung auf vier verschiedenen Strecken gehabt. Bis zum Auftakt haben wir noch einen Monat, in dem wir die gesammelten Daten nochmals genauer analysieren können. Ich bin mir sicher, dass mein Team in dieser Zeit im Workshop hart arbeiten wird, um meine Rennmaschine noch ein Stück schneller zu machen. Aber soweit funktioniert bereits alles sehr gut und wir befinden uns auf einem hohen Level. Ich kann daher das erste Saisonrennen kaum mehr erwarten. Ein grosser Dank an das gesamte Team für ihre harte Arbeit. Mein Dank geht auch an die Betreiber des TT Circuit von Assen, dass sie uns für diesen Tag die Strecke zur Verfügung gestellt haben.“ (die Redaktion: Nun hoffen wir nur noch, der Termin im Juli für den beliebten Event in Assen kann aufrechterhalten werden!).
Der aktuelle provisorische Kalender der WorldSBK für 2021

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