
Bayliss mit Unfall und FIM tritt den Sportgedanken mit Füßen
Die gute Nachricht gleich vorneweg, Troy Bayliss ist zwar schwer gestürzt mit dem Rennrad und zog sich dabei Wirbelverletzungen zu, aber er meldete sich aus Australien und gab bis auf längere Rekonvaleszenz Entwarnung. Der 52-jährige Australier erlitt in seiner Heimat Australien einen Fahrradunfall, ist jedoch bereits wieder zu Hause und kann dort seine Rehabilitation vorbereiten. Mehr über die Jahre, in welchen die Ducati Ikone Weltmeister wurde, siehe in unserer ständig wachsenden History über die früheren WSBK-Jahre. Was die Fans fast gleichzeitig, siehe in unserem gestrigen Artikel „Skandal vor Aragon“ mitbekamen, ist leider ein ganz schwarzes Kapitel der Sportgeschichte.

Manipulationsvorwürfe gegen die FIM erhärten sich
Es war bereits nach Einführung der Ducati Panigale V4R mit deren astronomisch hoher Drehzahl die Rede im Paddock von absichtlicher Manipulation der Chancengleichheit durch die FIM. Mit der MotoGP Replica gewann damals Alvaro Bautista sämtliche ersten 9 Rennen haushoch überlegen. Auf den Geraden beispielsweise von BuriRam konnten wir mit eigenen Augen vor Ort beobachten, wie der kleine Spanier locker 50 und mehr Meter auf Jonathan Rea herausfahren konnte. Ab Aragon wurde seine Drehzahl um lächerliche 250 U/Min reduziert, was bei über 16000 U/Min Höchst-Drehzahl natürlich einem schlechten Witz gleichkam. Auf den langen Geraden von Portimão und Losail ging es später deshalb munter so weiter.

Die schreiende Ungerechtigkeit vor dem Saisonstart
Obwohl mit der BMW M-1000RR gleichzeitig sogar auch noch ein anderes Modell neu homologiert werden musste, wartete die FIM bis zur buchstäblich letzten Minute vor dem 1. Rennen mit der Bekanntgabe ihrer Hiobsbotschaft für den Motorradsport. Es war natürlich klar, dass Kawasaki und die Öffentlichkeit dagegen lautstark protestieren würde. Mit einer absolut hanebüchenen Begründung wurde die neue ZX-10RR bereits vor Saisonstart gegenüber vor allem Ducati, Honda und der neuen BMW förmlich kastriert. Mit ihrem Tiefschlag trafen die Herren Funktionäre aber nicht nur Jonathan Rea, sondern sämtliche Kawasaki Piloten und führen damit den Sportgedanken ad absurdum. Korrekt wäre gewesen, BMW und Kawasaki aufgrund desselben Motorenprinzips zumindest auf dem Level der Honda anzusetzen. Wäre danach die Kawasaki Ninja wirklich nach 3 Runden zu schnell, erst dann die Höchstdrehzahl entsprechend zu reduzieren, aber nicht wie in früheren Jahren auf einen Schlag um 500 U/Min. So aber wird der Sportgedanke schlicht mit Füßen getreten.

>Aragon Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).
Noch keine Kommentare