
Über die sinnlose Hoffnung nach der Rückkehr der Normalität
Wir erinnern uns sehr gut, als wir via Singapur vom Saisonauftakt der WorlSBK in Australien zurückkamen. Unzählige Hotels und Reisen für eine komplette Saison 2020 waren seit Monaten fix gebucht, so auch der Flug nach Doha, um vor Ort mit dabei zu sein. Das Meiste in Europa wollten wir wie üblich mit dem Bike unternehmen, soweit möglich. Unsere KTM war neu bereift und bestens gerüstet und zusätzlich ging es noch um die Überlegung, dazu noch eine Yamaha Tracer 900 GT zu kaufen. Wo es nicht anders ging, war im Detail bereits die Fahrt per Auto oder per Flug geplant. Bis inklusive San Juan für die WorldSBK waren bereits Flugreise und Hotel gebucht, letzteres zum Glück wie meist kostenfrei stornierbar. Dann schlug kurz vor Abflug nach Katar die Covid-19-Pandemie zum ersten Mal voll zu. Innert kurzer Zeit war uns klar geworden, es geht vor Hochsommer gar nichts mehr. Dies schrieben wir auch auf unserem Portal und ab Mitte März sah der MotoGP Kalender auf unserer Seite wie folgt aus.

Die sinnlose Hoffnung auf eine Rückkehr der Normalität
Zum Zeitpunkt, als wir auf unserer Seite klargestellt hatten, dass vor Hochsommer nichts gehen würde, hatten wir auch bezüglich unserer Planung bereits reagiert. Sämtliche Flugreisen und Hotels für bis im Juli waren per anfangs April von uns gecancelt worden. Damals, wie auch heute wieder, wunderten wir uns jedoch sehr über das Verhalten der Mehrheit von Bevölkerung und Journalisten. Selbst jetzt noch glaubt und schreibt fast unbeeindruckt mehr als die Hälfte von einer Rückkehr der Normalität. Man hält sich dabei an Impfstoffe und völlig wertlose Atteste, die angeblich zur Sicherheit beitragen sollen. Dabei kann jemand heute negativ getestet werden und kann tags darauf angesteckt und Virusträger sein. Heute ist auch klar, dass die FFP2-Masken einen höchst zwiespältigen Effekt haben. Viele Träger fühlen sich damit zu sicher und werden unvorsichtiger, warnten Experten, die definitiv Bescheid wissen. Ganz zu schweigen von Bartträgern, diese schützt überhaupt keine Maske.

Die Realität sollte jedem klar sein
Nur über mögliche Limitierung von Zuschauern und Impf-Pflicht für Reisen und den Besuch von Grossveranstaltungen zu denken, greift viel zu kurz. Weil einige Regierungen bereits wieder über Schul-Öffnungen und Lockdown-Lockerungen aufgrund des immensen Drucks ihrer Wähler beraten, sieht die nahe Zukunft genauso düster aus, wie seit März 2020. Selbst wenn ein grosser Teil der Bevölkerung geimpft ist, wovon wir noch weit entfernt sind, besteht nicht die Spur einer eigentlichen Sicherheit. Diese Realität sollte eigentlich jedem klar sein und die Langzeitfolgen für Wirtschaft und Sport sind derzeit kaum absehbar. Vor diesem Hintergrund werden in nächster Zeit Unsummen fehlen, welche bisher zu unserer Unterhaltung auf den Rennstrecken locker gemacht wurden. Soviel zum Wunschtraum nach einer Rückkehr der Normalität und der Zukunft, auch des Rennsports.


Die gute Nachricht
Es wird weitergehen und für Teams, welche beispielsweise in der Supersport-Weltmeisterschaft leider bereits mangels Sponsorengeldern aufgeben mussten, kommen neue nach. Nur sollten diejenigen vorsichtig sein, welche sich heute aus dem Fenster lehnen und behaupten, es werde einen normalen Sommer geben. Sie sollten bedenken, es gibt immer noch eine ausreichende Zahl an Menschen mit einem Erinnerungsvermögen. Ob in Katar, in den Niederlanden oder in Portugal nächstens gefahren wird, hängt wohl in erster Linie von 2 Faktoren ab. Einerseits ist dies die Bewilligung von Behörden, überhaupt eine Sportveranstaltung durchzuführen. Andererseits geht es darum, ob dies wirtschaftlich ohne oder nur mit beschränkter Zuschauerzahl wirtschaftlich tragbar ist. Damit stehen wir vor allem im deutschsprachigen Raum vor einem neuen, oder besser alten Problem.

Das derzeitige Hauptproblem für MotoGP und WorldSBK Fans
Das Angebot an TV-Übertragungen ist seit spätestens 2019 schlicht eine Katastrophe, was die MotoGP betrifft. Der zu Red Bull Media gehörende Sender Servus TV übernahm die Rechte von Eurosport, was die Ausstrahlung für Deutschland, Österreich und die Schweiz betrifft. Seither wird ein Schmalspurprogramm gebracht, was weltweit seinesgleichen sucht. WorldSBK wird teils nur als Aufzeichnung übertragen und die WSSP 600 trotz vielversprechendem Fahrer aus deren eigenem Land links liegen gelassen. Diesbezüglich ist leider auch Eurosport alles andere als ein Musterknabe. Zwar bringen sie für die Niederländer MotoGP bereits ab Freitagmorgen, aber die Supberbike und Supersport WM wurde viel zu oft komplett vernachlässigt. Ohne Präsenz am TV und in wirtschaftlich schweren Zeiten der Corona-Pandemie brechen damit vielen Teams die Sponsoren erst recht weg.

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