Moto2 Europa-Auftakt

Sam im Kiesbett – der Zwillings-Bruder von Alex Lowes kennt viele dieser Plätze auf den Rennstrecken der Welt, weil er einer der Fahrer mit den meisten Stürzen überhaupt ist, was gleichzeitig für beide gilt. Viele meinen, der Engländer könnte sich 2021 nur selbst schlagen, doch stimmt dies auch wirklich?

Nach Gardners MotoGP Vertrag – wird er nun zur Bedrohung für Lowes?

Wie wir vor exakt 10 Tagen berichtet hatten, war nach dem zweiten Podium von Remy Gardner klar geworden, dass er den MotoGP Vertrag von KTM in der Tasche hat. Siehe dazu auch den Artikel „Gardner 2021 bei Tech 3“ vom 5. April 2021 auf unserer Seite. Wie damals bereits klargestellt, hatte Remy seine „Aufnahmekriterien“ für die Königsklasse bereits in Losail erfüllt. Dies ist für ihn und das Red Bull Ajo Moto2 Team eine sogenannte Win-win-Situation, da der junge Australier nun völlig ohne Druck in den Europa-Auftakt steigen kann. Viele fragen sich nun, ob er für Sam Lowes zusammen mit Teamkollege Raul Fernandez noch gefährlicher wird.

Sam Lowes (Elf Marc VDS Racing Team Kalex) vor Remy Gardner (Red Bull Ajo Kalex) – der Engländer reiste als WM-Leader und klarer Favorit nach Portugal an. Aber in Remy Gardner erwächst ihm womöglich ein immer stärkerer Gegner für die beginnende Europa-Saison, auch weil dieser ab nun frei und unbeschwert fahren kann. Im Vorjahr gewann übrigens Gardner den Moto2 GP von Portugal.

Raul Fernandez und Remy Gardner – die Traumkombination für die MotoGP?
Nachdem der Australier sein MotoGP Ticket in der Tasche hat, fragen sich bereits viele, ob sein Ajo Teamkollege Raul Fernandez gleich im selben Zug ins Tech 3 Team von KTM befördert wird. Tatsächlich gibt es viele Aspekte, welche absolut dafür sprechen. Die Beispiele von Maverick Viñales und Joan Mir bewiesen eindrücklich, dass ein nur kurzer Moto2-Abstecher kein Handicap für MotoGP Erfolge sein muss. Nachdem Lecuona bereits im zweiten Jahr schwächelt und Petrux deutlich Mühe auf der KTM zeigt, spricht einiges dafür, dass die Orangen ihr aktuelles „Dream-Team“ gleichzeitig in die Königsklasse befördern werden. Im Fall des Italieners käme es dabei jedoch einem Eingeständnis gleich, sich bei seiner Verpflichtung seitens der Österreicher damals einen kapitalen Fehler geleistet zu haben. Weil dies bei Iker Lecuona aber bereits klar wurde, könnte Petrucci nun durchaus das nächste „Bauernopfer werden“.

Danilo Petrucci (Tech 3 KTM) hier nach seinem Sturz im 1. Rennen der Saison – der sympathische Italiener hatte sich seinen Einstand bei KTM definitiv anders vorgestellt, als nach nicht einmal einer Runde im Kiesbett zu landen. Für ihn könnte es womöglich bereits zu spät sein, seinen Platz noch zu verteidigen. Mittlerweile werden die Verträge in der MotoGP immer früher unter Dach und Fach gebracht.

Was passiert mit Marcel Schrötter in Portugal?

Der Deutsche freut sich laut eigener Aussage auf den Achterbahn-Kurs. Schrötter war mit seinem Team bereits im März für Tests auf dem Autodromo do Algarve. Nach einem achten Platz im ersten Rennen von Losail und dem durch den Engländer Dixon verschuldeten Sturz beim Doha-GP geht es für ihn darum, einen guten Einstieg in die Europa-Saison zu finden. Dazu nannte er primär als Ziel, sich eine bessere Startposition als beim Auftakt in Katar zu sichern. Eine besondere Erinnerung an Portimao hat sein neuer Teamkollege Tony Arbolino. Mit einer knappen Entscheidung wurde er am Ende Vize-Weltmeister, bevor er in das Liqui Moly Intact GP Team als Nachfolger von Tom Lüthi kam. Nach seinem elften Platz in Doha ist der erst 20-jährige Italiener guter Dinge, auch im Grande Premio de Portugal wieder um eine Top Ten Platzierung kämpfen zu können. Beim Schweizer als seinem Vorgänger im deutschen Team sieht es hingegen derzeit noch fraglich aus, ob er zu seiner Form zurückfinden kann.