
Fabio Quartararo frisch operiert und guter Dinge
Wir hatten bereits in unserem Live-Blog am Sonntag Arm-Pump vermutet und dabei angenommen, dass der junge Franzose wohl bald dem Beispiel von Jack Miller folgen würde. Der Australier hatte sich unmittelbar nach Losail einer OP unterzogen, profitierte in Jerez de la Frontera vom Unglück des Monster Energy Yamaha Fahrers und gewann sein erstes MotoGP Rennen seit 5 Jahren. Es war erst der zweite Grand Prix Sieg von „Jack Ass“ in der Königsklasse. Fabio reiste am Montag nach Marseille, wo er nun bereits operiert wurde und sich aus dem Spital meldete. Die OP sei erfolgreich verlaufen und er freue sich, hoffentlich mit hundertprozentiger Fitness in seinem Heimrennen in Le Mans antreten zu können.

Werden Aleix Espargaró und „Morbido“ in der MotoGP konsequent gemobbt?
Die Stimmen bei Fans und Beobachtern der Szene mehren sich, dass in der Königsklasse nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Dorna, Petronas Yamaha SRT und die Verantwortlichen von Yamaha tun herzhaft wenig dagegen, wie uns scheint. Bereits zum zweiten Mal nach dem Grand Prix von Portugal wurde Aleix Espargaró sensationell starker sechster in Andalusien. Aber die Dorna scheint den schnellen Katalanen schlicht zu ignorieren. Während auf deren MotoGP Seite zahllose Bilder von Marquez und Rossi für die Fans zur Verfügung gestellt wurden, war nicht eines von Aleix mit dabei. Bei Frankie Morbidelli konnten sie nach seinem 4. Rang in Portimão und Platz 3 in Jerez kaum anders, als auch vom Italiener Bilder einzustellen. Andernfalls hätte man ihn schon fast rausschneiden müssen.

Wie Yamaha mit dem Vizeweltmeister umspringt, ist mehr als fragwürdig
Morbido rettete die Ehre der Japaner im Vorjahr, als Quartararo und Viñales zu straucheln begannen. Sogar gleich mehrmals holte er für Yamaha die Kohlen aus dem Feuer. Dass er als Vizeweltmeister von Yamaha trotzdem links liegen gelassen wurde, verwundert und enttäuscht nicht nur seinen früheren Mentor Valentino Rossi. Laut dem Altmeister verdient sein Landsmann schon lange das beste Material, fährt aber angeblich immer noch die 2019-er M1. Kürzlich soll ein Yamaha Manager sich mit der Argumentation versucht haben zu rechtfertigen, Morbidelli bekomme exakt das Material wofür sein Team bezahle. Mitten in der Saison dürfe man laut Reglement nicht auf das aktuelle Modell wechseln. Das tönt wie ein schlechter Witz, meine Herren! Wie Yamaha mit dem Vizeweltmeister umspringt, ist mehr als fragwürdig und weshalb sich das Petronas SRT überhaupt gefallen lässt, versteht kein Mensch.

Die Meinung des viel zu oft unterschätzten Aprilia Piloten zum GP von Jerez
Aleix Espargaró: „Ich bin zufrieden mit der Solidität, die wir zeigen. Ich habe das Rennen gut gemeistert, mit einem guten Start und meiner Position in der Anfangsphase. Das Tempo war extrem hoch. Ich hatte nicht viel Grip, daher musste ich meinen Fahrstil stark anpassen. Lange war ich trotzdem dabei sogar in der Spitzengruppe, bis ich Fabio überholte. Es dauerte etwas länger als erwartet und das kostete mich ein paar Sekunden. Dies hat sich als entscheidend herausgestellt. Trotzdem war es absolut nicht schlecht. Wir sammeln weiterhin Punkte und unsere Lücke nach ganz vorn war noch nie so eng. Ich hatte auch einige Probleme mit meinem rechten Unterarm im Finale. Es muss überprüft und bestmöglich gelöst werden, hoffentlich gibt es dafür einen Weg.“ (die Redaktion: Eigentlich dasselbe wie fast alle Piloten schon oft, mit Arm-Pump, exakt weshalb sich Quartararo in Frankreich unters Messer legte).

Das vermeintliche Honda-Problem verwirrt
Laut dem in Jerez aufgrund körperlicher Probleme zu Hause gebliebenen HRC Teamchef Alberto Puig gibt es angeblich ein Problem mit der aktuellen Honda RC213V. Wenn man jedoch dabei bedenkt, dass Takaaki Nakagami das Podium in der Schlussphase des GP von Spanien nur um winzige 7 Zehntel verpasst hatte, wirkt diese Aussage mehr als fragwürdig. Vor allem, wenn man dabei bedenkt, dass Testfahrer Bradl im Vorfeld in Jerez ausgiebig testen war. Der Japaner konnte dies nicht und fand auf Anhieb ein Setup, mit welchem er vorne mitfuhr. Ab Freitag lag er nach dem FP2 auf P6 und danach wäre Zeit gewesen, seine Daten seitens der anderen Fahrer zu studieren und deren Setup nach dem Vorbild von „Taka-San“ zu kopieren.

Faule Ausreden bringen nichts
Nach dem Rennen über ein angebliches technisches Problem der Honda zu lamentieren, ist völliger Unfug. Nakagami war von Portugal sogar noch angeschlagen und blamierte die beiden Werksfahrer und Bradl in Jerez danach trotzdem. Sie alle waren bis auf den Japaner im Qualifying schlicht zu schwach. Dies dürfte das einzige Problem sein, mit welchem HRC sich derzeit konfrontiert sieht. Am Material liegt es aber definitiv nicht. Im Vorjahr beschwerte sich Puig noch, als er auf angebliche Performance Probleme der Honda RC213V angesprochen wurde. Das Märchen war von Stefan Bradl in die Welt gesetzt worden und einige Journalisten hatten es dankbar aufgegriffen, aber damals wehrte Alberto noch energisch ab. Nun wo Marquez zurück ist gleich selbst solchen Unsinn aufs Tapet zu bringen, wird von vielen Beobachtern als Ausflucht gesehen und faule Ausreden bringen Honda nichts.

Verwirrende Bilder trotz „Closed-Door-Protocol“ auch wieder in Jerez
Wir erhielten einige Zuschriften unserer Leser, welche dies nicht verstehen konnten. Um die Wahrheit klarzustellen, wir haben ebenfalls dafür keinerlei Verständnis. Wie im Vorjahr bereits in Andalusien festgestellt und am GP von Portugal genauso, sind ganz eindeutig Privatpersonen mitten im Geschehen ausgemacht worden, die ganz offensichtlich in keinerlei offizieller Funktion anwesend waren. In Ländern wie Spanien oder Portugal kann man dies leicht unterscheiden, weil ohne Anzug sich kein Politiker oder eine andere wichtige Person an einem derartigen Anlass zeigen würde. Die beiden Herren im karierten Hemd hingegen, trugen dieses sogar offen und nicht in der Hose. Insofern sind solche Bilder in der Tat schlicht beschämend vor dem Hintergrund, dass sämtliche normalen Fans von zu Hause aus zusehen mussten. Was man davon halten soll, ist jedem Betrachter dabei selbst überlassen.

Das Le Mans Wochenende wird bereits mit Spannung erwartet
Mit nur 5 Links- und dafür 9 Rechtskurven wird auf dem Circuit Bugatti wie auf den meisten Kursen im Uhrzeigersinn gefahren. Für die Gegner von Ducati schon mal beruhigend ist die Tatsache, dass auch hier wie in keine lange Gerade gibt. Das Maximum sind 647 m, womit die pfeilschnellen Roten sich bis Mugello gedulden müssen, um ihren stärksten Triumph zu geniessen. La Chapelle und Garage Vert erinnern ein wenig an die beinahe 180 Grad Kurven 6 und 13 von Jerez, ansonst ist die Charakteristik des Circuit Bugatti jedoch eine völlig andere.

Der WM-Stand in allen Klassen vor der 5. Runde in Le Mans

Zeitplan des Grand Prix von Le Mans

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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