Aleix Espargaró (Aprilia Racing Team Gresini) vor Marc Marquez (Repsol Honda), von welchem man in Portugal eine Theatralik zu seinem Arm sah, welche man so bei ihm bisher nicht kannte. Seine Fans hatten ihn davor nur als Fighter in Erinnerung, ohne jegliche Schauspielerei (© Aprilia Racing Team Gresini)).

Eine neue Welt tat sich für Marc Marquez auf

Auf einem Portal fanden wir dank des Hinweises eines Lesers einen interessanten Untertitel, der uns zum Nachdenken brachte. Was sich durch die Rückkehr von Marc Marquez alles änderte, wurde uns eigentlich erst dadurch richtig bewusst. Es war nicht irgendein News-Portal, sondern zumindest im deutschen Sprachraum eines der meistverbreiteten. Nachdem dort in aller Regel nicht wirklich neutral berichtet wird, sehen wir vernünftigerweise erst Recht alles, was dort jeweils so zu lesen ist mit gesunder Skepsis. Oft genug im Stil des Boulevard-Journalismus mit teils fragwürdigem und nicht selten sogar in Bezug zur Überschrift gar fehlendem Inhalt.

Brad Binder (Red Bull KTM) vor Marc Marquez (Repsol Honda), „Pecco“ Bagnaia (Ducati Lenovo) und Luca Marini (Sky Racing VR46 Ducati) – der Rückkehrer bei Honda wurde nach eineinhalb Runden förmlich durchgereicht. Ohne 3 Stürze vor ihm liegender Fahrer hätte es am Ende nur für Platz 10 gereicht. Laut Medical Commission war er jedenfalls fit, sämtliche anderen Behauptungen bezüglich seines Gesundheitszustandes bewahrheiteten sich nicht. Er fuhr laut seinem Bruder Alex am Ende gar schneller, als zu Beginn.

Wenn sich menschliche Abgründe auftun
Der Geldgeber dahinter, ohne dass dies auf dieser zuvor genannten Seite auf deren Hauptseite ersichtlich ist, ist einer der Sponsoren des 6-fachen Weltmeisters. Auf den ersten Blick denkt daher die Vielzahl deren Leser, es sei ein absolut neutrales Sport-News-Portal. Auf deren Kommentar-Forum tummeln sich nicht selten laut unserem Hinweisgeber sehr skurrile Personen, natürlich absolut anonym. Es reicht offenbar von Fäkalsprache über gröbste Diffamierung anders denkender bis sogar zu rassistischen Kommentaren, welche anscheinend nicht oder nur sehr spät erst gelöscht werden. Laut unserem Informanten sollen dort oft die Fetzen fliegen und auffällig oft werden vor allem Berichte völlig einseitig abgefasst, welche dieses Treiben natürlich anheizen. Jedenfalls gehört auch KTM zu den „Günstlingen“ dieses Portals und man feiert daher schon seit Jahren Platzierungen ausserhalb der Top Ten meist, als handle es sich dabei um Siege.

Wenn Müll sprechen könnte – aufgenommen von uns am Rennsonntag in Assen 2019. Solch abschreckende Bilder oder noch schlimmere sieht man auch jedes Jahr beim Mugello GP und wir fragen uns dabei immer, welche Kategorie „Fans“ diese Sauerei veranstaltete. Rechts unter der Fahne war übrigens der nächste riesige und nicht überfüllte Müllkübel. Immerhin hilft dies, die teils abscheulichen Kommentare in gewissen Leser-Foren und was für Subjekte dahinter stehen, besser zu verstehen. Natürlich sahen wir solche Bilder auch nach einem schönen Sonntag an vielen beliebigen Orten, beispielsweise an Nah-Erholungsgebieten.

Die unfreiwillige Entlarvung des neuen Zeitalters
Nun aber zurück zum Kern der Sache, nämlich einer Äusserung in einer Form, die manchen Leser befremden muss. Im Untertitel stand nämlich die freche Behauptung, die Rückkehr von Marquez hätte am Portugal-Wochenende „alles überstrahlt“. Aber stimmt dies so überhaupt? Was ist dann mit dem Yamaha-Wunder, von dem wir eben erst berichtet hatten? Und was mit Aleix Espargaró, über den kaum eine Zeile zu lesen war, nachdem sensationell vor Marquez auf Platz 6 im Ziel und dazu auf selber Position in der WM, noch vor allen Hondas und KTM! Richtig, es ist alles eine Frage der Optik und vielleicht für am Freitag hätte die gewählte Formulierung durchaus noch gepasst. Aber wie von uns in unserem GP-Rückblick bereits betont, die Hauptrolle spielten nach eineinhalb Runden viele andern, darunter der Aprilia Pilot mit einer sensationellen Fahrt. Unfreiwillig enttarnte sich aber der geistige Verfasser mit seiner womöglich unbedachten Formulierung gleich selbst und dies sollte die Marquez Fans alarmieren. Es würde nämlich nichts anderes bedeuten, als würde künftig ein 7. Platz des 6-fachen Weltmeisters einer Sensation gleichkommen.

Marc Marquez in der (Repsol Honda Box – die mediale Aufmerksamkeit war natürlich riesig bei seinem Comeback – aber am Sonntag ging es nach unserem Verständnis und dem vieler unserer Leser in erster Linie um ein Rennen. Nicht alle konnten diesen Hype verstehen, bei welchem sich viele so verhielten, als seien die Resultate dabei beinahe nebensächlich (© Repsol Honda).

Was erwartet die Fans in Jerez?

Mit einer geschickten Strategie sorgten die Leute um den Repsol Honda Star schon mal vor. Unmittelbar nach dem Grand Prix wurde eilig die Nachricht verbreitet, er habe aufgrund seiner „Überbelastung“ des rechten Arms bis zum Jerez GP Trainingsverbot (auf dem Bike). Im Rennen schien er dieses Handicap selbst laut seinem ab 2. Halbzeit direkt hinter ihm fahrenden Bruder nicht zu spüren, aber dadurch ist schon clever vorgesorgt worden, dass selbst ein vierter Rang von ihm wieder zur Sensation hochstilisiert werden kann. In Realität ist er aber bestimmt von Anfang an dabei und wird sich ab Freitag die Seele aus dem Leib fahren. Eine besonders wichtige Rolle dürfte in einer Woche jedoch nicht nur die Gegnerschaft von Marquez spielen.

Dunkle Wolken über dem Circuito de Jerez – aktuell sieht die Wetterprognose für das Grand Prix Wochenende von anfangs Mai leider wenig erquickend aus. Derzeit ist vor allem an den ersten beiden Tagen fast sicher mit Regen zu rechnen, aber selbst am Sonntag ist die derzeitige Vorhersage unsicher, bei 70 Prozent Wahrscheinlichkeit für nasse Verhältnisse.

Die Spiesse sind für die meisten Fahrer gleichlang
Übrigens können und dürfen auch seine Gegner mit wenigen Ausnahmen auch nicht auf dem MotoGP Bike trainieren, um dies noch ganz beiläufig zu erwähnen. Mit Superbike oder Motocross Maschinen besteht dazu auch immer die Gefahr von Verletzungen. Die WM ist noch lang und Marquez wäre nicht Marquez, würde er nicht auf eine vordere Platzierung schielen. Dafür muss er aber bald auf das Podest fahren und nicht nur die 6 vor ihm in Portugal ins Ziel gekommenen Fahrer, werden etwas dagegen haben. Willkommen im neuen Zeitalter! Übrigens schrieb auch Honda von einem „heroischen 7. Platz“ und beim ganzen Hype um Marc vernachlässigte die Dorna sogar, Bilder vom vor ihm ins Ziel gefahrenen Aleix Espargaró für deren Leser des MotoGP Portals ins Netz zu stellen. Dies finden viele Fans extrem unsportlich, wofür wir großes Verständnis zeigen.

Die aktuelle Situation im WM-Zwischenklassement zeigt einen überragenden Leader, welcher im Vorjahr beide Rennen in Jerez gewann. Auf den 4 Plätzen dahinter geht es eng zu und nur 8 Punkte trennen diese Fahrer. Weil die Saison noch lang ist, halten wir uns an der Ratschlag des Leaders. Fabio Quartararo gab nach seinem 2. Saisonsieg klugerweise zu Protokoll, er sei zwar voller Zuversicht, aber vom Titel wolle er erst im letzten Viertel des Rennkalenders sprechen.

Zeitplan und TV-Programm Grand Prix von Jerez

Zum Zeitpunkt unserer Veröffentlichungen war auf der offiziellen MotoGP Seite mal wieder ein Fehler zu finden und das Q1 der Moto2 war mit einer Dauer von 25 Minuten angegeben, was natürlich falsch ist. Dies ist bei unserer Zeittabelle natürlich bereits korrigiert.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).