
Die verpasste Rückkehr zu modernem Layout des Red Bull Rings
Irgendwie lief beim ehemaligen A1-Ring in der Steiermark oft einiges schief. Selbst als der mächtige und finanzkräftige Red Bull Konzern das Gelände samt einigen näheren Hotels aufkaufte, lief sehr viel aus dem Ruder. Im üblichen Haus-Jargon las so eine Übernahme sich dann folgendermassen „..2002 schließlich in die Familie der Hotel- und Gastronomiebetriebe rund um den Red Bull Ring aufgenommen und liebevollst renoviert.“ Doch wie viele Chancen verpasst wurden, zeigt das schlicht grauenhafte und ideenlose Layout der Strecke. Im Prinzip ist es eine Schande, was 1997 aus dem ursprünglichen A1-Ring wurde, den viele auch nach dem nahegelegenen Flugplatz und seinem Ort Zeltweg benannten.

Nicht nur die heutige Kurve das Problem
Natürlich gab es nach dem Unfall im ersten Rennen zahlreiche Diskussionen. Mit Johann Zarco fanden viele auch schnell den vermeintlichen Hauptschuldigen am fürchterlichen Crash im GP von Österreich 2020. Doch das Hauptproblem war beileibe nicht seine Fahrweise, sondern die mangelnde Sicherheit der Strecke. Bereits der Österreichring war ein Hochgeschwindigkeitskurs und galt
zwischenzeitlich als schnellste Strecke der Formel 1.

Verbesserung wäre problemlos möglich gewesen
Wieso statt einfach nur einer neuen Asphaltierung vor Wiedereröffnung der wunderschön gelegenen Strecke 2011 nicht eine Korrektur des völlig verunglückten Österreich-Ring Layouts vorgenommen wurde, ist schwer zu erklären. Damals wäre eine Verbesserung problemlos möglich gewesen, doch offensichtlich herrschten andere Prioritäten. Beispielsweise der Bulle aus Metall in Streckenmitte war den Verantwortlichen und Red Bull Chef Mateschitz wichtiger, als eine attraktive Rennstrecke wiederzubeleben. Die neue Haupttribüne wirkt gelungen, im Vergleich zu beispielsweise Portimão jedoch überraschend bescheiden. Angefangen mit Kurve 1, die wesentlich langgezogener hätte ausfallen sollen, sind die spitzen Ecken Nummer 3 und 4 dazu eine wahre Verschandelung des Rings.

Viel besser – Annäherung an das ursprüngliche Layout
Mit verhältnismäßig geringfügigem Aufwand wäre auch heute noch eine klare Aufwertung des ungeschickten Ö-Ring-Layouts möglich. Stattdessen scheinen sich die Verantwortlichen lediglich um eine Entschärfung von Kurve 3 zu bemühen, was jedoch viele Probleme nicht löst. Eine Strecke mit gleich drei Ecken, die man nach Vollgas-Etappen erreicht, ist nicht mehr zeitgemäß. Genauso wenig der Umstand, dass viel zu viele Abschnitte, die selbst in der MotoGP unter Vollast gefahren werden, existieren. Dazu die schönste und einzig richtige Naturtribüne oberhalb der Strecke zu haben, von welcher man jedoch die Fahrer hinter der Böschung gar nicht sieht.

Die anderen Nachteile – ähnlich wie bei einigen andern Strecken
Dass die Unterkunftsmöglichkeiten in der Umgebung des Red Bull Rings viel zu rar sind, erlebten wir bereits an zahlreichen Rennstrecken dieser Welt. Alphabetisch beginnend mit Aragon in der Nähe der Kleinstadt Alcaniz mit nur gerade einer Handvoll von Hotels und innert 1,5 Stunden Fahrzeit kaum weiteren Möglichkeiten. Dann natürlich BuriRam in Thailand, auch dort wird MotoGP mitten in der Pampa ausgetragen und wer eine Unterkunft findet, fühlt sich am MotoGP Wochenende wie ein Lottokönig.

Unbestrittene Trümpfe des Red Bull Rings
Immerhin liegt bezüglich Spielberg die Stadt Graz innert einer Stunde Fahrzeit und dort ist auch an Grand Prix Wochenenden etwas zu finden. Im Gegensatz zu Brünn sogar zu vernünftigen Preisen. Und die österreichische Qualität von Speiseangebot und Gastfreundlichkeit bietet einen Wohlfühlfaktor für Besucher, der weltweit keine Konkurrenz zu scheuen braucht. Daher kommen wir auch gerne wieder und drücken bezüglich des Streckenlayouts und „Red Bull Zwang“ (herkömmliches Coca Cola und Cola Zero sucht man am GP-Wochenende vergeblich) ausnahmsweise wieder ein Auge zu.
Zeitplan für das WM-Finale und TV-Angebot

WM-Stand Moto3
Nur Ai Ogura (Honda Team Asia) und Tony Arbolino (Rivacold Snipers Team) können WM-Leader Albert Arenas (Gaviota Aspar Team) noch den Weltmeistertitel in der Moto3 streitig machen. Sollte der Japaner gewinnen, reicht Platz 3 für den Spanier nicht. Valencia 2 Sieger Arbolino kann es wie Ogura ebenfalls nicht aus eigener Kraft schaffen.

WM-Stand Moto2
Luca Marini und Sam Lowes müssen in GP von Portugal auf einen Fehler von Enea Bastianini hoffen. Es sei denn, der WM-Leader hätte ein technisches Problem oder kommt mit der Strecke überhaupt nicht zurecht.

WM-Stand MotoGP

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