
Nach Reglementsänderungen nun ein vorbildlicher WSBK Kalender 2024
Der im Vergleich zur Vergangenheit stark verbesserte WorldSBK Kalender ist derzeit noch provisorisch. Mit zwei neuen Strecken im Kalender könnte nebst Cremona auch Ungarn mit dem neuen Balatonring wieder zum Zug kommen. Auf Überseeveranstaltungen wie Argentinien und Indonesien wird mit Ausnahme von Phillip Island (Australien) vernünftigerweise diesmal verzichtet. Damit werden vor allem die Teams der WorldSBK und WSSP stark entlastet, was die immensen Reisekosten nach Südamerika betrifft. Mandalika in Indonesien hätte mit Australien kombiniert werden können, aber immerhin bleibt dort, wie auch mit der Veranstaltung von Termas de Rio Hondo in Argentinien, die MotoGP erhalten. Nach den überfälligen Ankündigungen zur den Reglementsänderungen, inklusive der extrem wichtigen Einführung eines auch in der WSBK ab 2024 gültigen Mindestgewichts, kann man vor allem die Kalendergestaltung nur loben.

Zahlreiche Verbesserungen gegenüber früheren Jahren
Nebst Optimierungen zur Entlastung der Teambudgets bringt der neue Zeitplan der Superbike Weltmeisterschaft für nächste Saison aber auch eine im Vergleich zu früheren Jahren wesentlich ausgewogenere Verteilung im Kalender. Vorbei ist es damit endlich mit einer langen Sommerpause und lediglich im Mai müssen die Fans auf ein Rennwochenende verzichten. Vorsichtshalber haben wir für alle Veranstaltungen der kommenden Saison bereits gebucht und sind gespannt, ob wir wie 2020 erneut die einzigen deutschsprachigen Berichterstatter in Phillip Island sein werden. Damals beschenkten wir die netten Leute im Pressebüro mit frisch in Europa vor dem Hinflug gekaufter Schweizer Schokolade. Wir freuen uns bereits sehr auf die Rückkehr an eine der schönsten Rennstrecken auf diesem Planeten, auch wenn wir damals von der Unterkunft und auch Verpflegung in Cowes wenig begeistert waren.

Die Rückkehr zu den Wurzeln mit einem Event in Ungarn
Ab Einführung der Superbike Weltmeisterschaft 1988 gastierte die seriennahe Königsklasse in den ersten drei Jahren auf dem Hungaroring in der Nähe von Budapest. Nur unweit zur neu erbauten Strecke in Ungarn, welche unweit des nordöstlichen Ufers des Balaton Sees liegt. Die Eröffnung fand erst im Mai 2023 statt und der Kurs ist im Kalender der MotoGP für nächste Saison als Reservestrecke aufgeführt. Österreichische Fans dürften sich darüber sehr freuen, weil mit zwei dreiviertel Stunden ab Wien die Anfahrt nicht sehr viel weiter ist, als von der Bundeshauptstadt an den Red Bull Ring in Spielberg. Vor allem aber ist dieser Kurs, genauso wie Cremona, wesentlich technischer und abwechslungsreicher als die österreichische Strecke. Wir warnen lediglich vor Aufenthalten in der von mafiösen Machenschaften einiger Gaststätten geprägten ungarischen Hauptstadt Budapest. Einmal verlor dabei ein rotzfrecher Kellner, der uns mit einer betrügerischen Rechnung als Touristen übers Ohr hauen wollte, dabei beinahe einige seiner Zähne. Er lief uns damals nach, als wir nur zahlten, was wir für richtig hielten und nur mit Mühe konnten wir uns beherrschen, ihm nicht den hoch verdienten Denkzettel dafür zu verpassen.

Nebst Argentinien und Indonesien – Verzicht auf die Rückkehr nach Imola
Die brandgefährliche und dringendst sanierungsbedürftige Traditionsstrecke in der Emilia Romagna lag Rekordweltmeister Rea durchaus, aber für die Zuschauer dürfte der Wegfall des Events in Imola keinen Verlust darstellen. Zusammen mit Misano hatten die italienischen Veranstalter ab 2019 die Preise derart erhöht, dass nicht nur uns die Haare dabei zu Berge standen. Im Vergleich zu Jerez oder Assen sind die Preise von Misano, Imola und neu auch Most schlicht eine Frechheit gegenüber den interessierten Fans. Insofern sind wir sehr gespannt, wie es sich in Cremona verhalten wird, sofern die Strecke überhaupt rechtzeitig homologiert wird. Mit den Veranstaltungsdaten für dieses Event haben FIM und Dorna auch für die drei spanischen Runden der WorldSBK jedenfalls einen Volltreffer gelandet und endlich einmal dafür gesorgt, dass nicht bei Gluthitze im Hochsommer in Südeuropa gefahren wird.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).
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