Alex Lowes auf der neuen Kawasaki (ZX-10RR) im Motorland Aragon bei den Testfahrten von KRT – bevor die Saison gestartet wird, bremst man ihn und sämtliche anderen Kawasaki Markenkollegen, vor allem auch Weltmeister Johnny Rea auf höchst fragwürdige Weise brutal ein (© Kawasaki Racing Team).

Skandalöse Drehzahl-Limits der FIM benachteiligen Kawasaki – Betrug am Sport!

Nun wurde endgültig klar, weshalb die dubiosen Herren der FIM erst in allerletzter Minute die Drehzahl-Limits der WSBK veröffentlichen. Es handelt sich hierbei um einen veritablen Skandal, den wir so seit Jahren nicht mehr miterleben mussten. Während die neue BMW M-1000RR bis 15500 U/Min drehen darf, wird die neue Kawasaki ZX-10RR auf 14600 U/Min schon vor dem ersten Rennen auf den Geraden und in der Beschleunigung um jede Chance betrogen. Wir sind gespannt auf die Reaktionen in der Sportwelt, aber für uns hat dies mit Sport nichts mehr zu tun. Dies ist Mobbing, meine Herren Funktionäre und wenn Sie nicht als Betrüger am Sportsgeist in die Geschichte eingehen wollen, raten wir dringendst zur Korrektur. Sonst ist es im Prinzip, als würde man sämtlichen ernsthaften Gegnern Kawasakis mit Ausnahme von Yamaha die Einnahme von Dopingmitteln offiziell erlauben.

In Dunkelgrau hinterlegt die aktuellen Modelle, welche mit Ausnahme von Kawasaki und Yamaha deutlich höher drehen dürfen, was die Aufgabe vor allem von Kawasaki mit deren Neuentwicklung extrem erschwert und sie ungleich gegenüber allen andern behandelt und benachteiligt.

Die Begründung der FIM ist absolut hanebüchen und an den Haaren herbeigezogen
„Der BMW M1000RR Motor 2021 erhielt mehrere neue Komponenten. Daher hat die CTI entschieden, dass dafür eine auf Berechnungen basierende Drehzahlgrenze festgelegt wird. Der 2021 Kawasaki ZX-10RR Motor erhielt nur eine begrenzte Menge neuer Komponenten. Deshalb entschied die CTI, dass es eine Drehzahlbegrenzung gibt, die auf dem Leistungsausgleichsalgorithmus basiert, der dem Modell der Saison 2020 entspricht“. Natürlich verzichtete die FIM ganz bewusst darauf, deren „Berechnungsmethoden“ offenzulegen. Dass die Weiterentwicklung der BMW M-1000RR sich gegenüber der S-1000RR in ähnlichem Rahmen wie die der Kawasaki bewegt, ist offenkundig. Man suchte als „Begründung“ seitens der FIM nur eine Formulierung um diese skandalöse Benachteiligung der Kawasaki damit versuchen zu rechtfertigen. Unter dem Strich riecht dies alles schlicht nach Betrug am Sport, dem ist weiter nichts hinzuzufügen.

Die neue BMW M-1000RR – obwohl ähnlich wie die Kawasaki ZX-10RR eine Weiterentwicklung des vorherigen Modells ohne revolutionäre Änderungen, wurde die deutsche Marke gegenüber den Japanern extrem bevorteilt (© BMW Motorrad).

Die Steigerung der Ungerechtigkeit gegenüber 2019 ist eklatant
Bereits bei der neuen Ducati Panigale V4R mutmassten viele Beobachter, dass Dorna und FIM bei diesem Thema gemeinsam unter einer Decke stecken. Selbst heute noch hat die MotoGP Replica der Roten eine astronomisch hohe erlaubte Höchstdrehzahl. Nicht umsonst gab nach deren Präsentation Marco Melandri öffentlich von sich, Ducati hätte seiner Meinung nach damit den Geist der WorldSBK zerstört. Davor waren es in einigen Punkten für den Rennsport optimierte und getunte käufliche Sportbikes, welche meist nur knapp über 20-tausend Euro beim Händler kosteten, die gegeneinander um die Wette fuhren. Nicht nur, dass Ducati im Prinzip eine MotoGP Maschine mit Licht und Blinke in die WSBK transferierte, sie wurde nach 9 Siegen in Folge von Bautista danach auch nur um 250 U/Min eingebremst. Als Kawasaki mit Jonathan Rea begann zu dominieren, gab es hingegen nach 3 Rennen eine Reduktion er erlaubten Höchstdrehzahl um den doppelten Wert. Dies wohlgemerkt auf wesentlich tieferem Niveau, als bei den astronomisch hohen über 16000 U/Min der Panigale V4R.

Jonathan Rea auf der neuen Kawasaki (ZX-10RR) im Motorland Aragon – der Nord-Ire wird auf einigen Strecken wie Aragon, und Portimão beim Saisonstart extrem benachteiligt sein. Er und sein Team wurden aus ihrer Optik bereits mehrmals von der FIM gemobbt Kawasaki Racing Team).

Am 21. Mai donnern die WorldSBK Motoren in Aragon

Die Pause war viel zu lang, von Mitte Oktober 2020 bis Ende Mai dieses Jahres. Dies haben Fans, Teams und Fahrer der Dorna zu verdanken, sowie der Pandemie, wobei diese alles andere als neu ist. Die erste Kalenderplanung von FIM und Dorna im November 2020 für MotoGP und WorldSBK ließ bereits erkennen, dass die Herren weder die Corona-Pandemie, noch die seit spätestens Herbst in aller Munde erwähnten Mutationen ernst genommen hatten. Die Folge davon waren unzählige Planänderungen, welche bei etwas vernünftigerer Einschätzung der Sachlage zumindest teils hätten vermieden werden können. Aber was nun die FIM bot, stinkt derart zum Himmel, dass sie wohl froh sein können, hat es keine Besucher an der Strecke und bleiben sie mehrheitlich inkognito.

Jonathan Rea auf der Hannspree Ten Kate Honda vor dem Start in Kyalami (Südafrika) – der Nord-Ire ist sich aus dieser Zeit bereits gewohnt, mit unterlegenem Material anzutreten, aber dass er auf der neuen Kawasaki derart eingebremst werden würde, konnte selbst er nicht erwarten.

Die extrem späte Ankündigung der Drehzahl-Limits kam gezielt derart kurz vor Saisonstart
Nun ist zumindest endgültig klar, weshalb diese Kommunikation erst in allerletzter Minute erfolgte. So hat Kawasaki vor dem ersten Rennen in Aragon absolut keine Chance mehr zur Reaktion, bevor zum ersten Mal die Ampeln ausgehen. Gerade deshalb stinkt diese Benachteiligung der Grünen doppelt zum Himmel. Es wirkt für viele Betrachter erneut so, als wollen Funktionäre mit aller Kraft verhindern, dass die Dominanz von Jonathan Rea weiter anhält. Sieht man sich die verhältnismässig bescheidenen Resultate seiner Teamkollegen seit 2015 an, scheint alles darauf abzuzielen, mit Gewalt einen neuen Weltmeister auf einem anderen Fabrikat als Kawasaki zu erzwingen. Fürs Erste scheint der perfid wirkende Plan auch durchaus aufzugehen. Die extrem späte Ankündigung der Drehzahl-Limits kam daher absolut gezielt derart kurz vor Saisonstart.

WorldSBK Rookie Isaac Viñales (ORELAC Racing VERDNATURA) ist wie Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing Team) und die beiden Pedercini Fahrer ebenfalls einer der Leidtragenden der unsinnigen Kastration der Kawasakis durch die Willkür der FIM, egal ob er das alte oder neue Modell fahren wird.

>Aragon Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).