
Vorschau zum MotoGP Grand Prix von Katalonien
Um es vorweg zu nehmen, die Richtzeiten aus den früheren Jahren sind nach dem Umbau der „Supermarkt-Parkplatzkurve“ (so die Bezeichnung für Turn 11 durch Valentino Rossi) nichts mehr wert. Den Beweis dafür lieferte der offizielle WorldSBK-Test auf dem Circuito de Cataluña im Frühling. Rund eine halbe Sekunde wurde die bei vielen Fans und Fahrern sehr beliebte Strecke damit schneller und hoffentlich noch ein wenig sicherer. Viele erinnern sich noch an „Jorges Kegelstunde“ von 2019. Wir waren wie so oft dabei vor Ort anwesend, als der Mallorquiner nicht nur sich selbst mit seinem Crash in dieser Ecke aus dem Rennen nahm, sondern gleichzeitig auch noch Dovi, Rossi und Maverick. Der Übeltäter ist diesmal nicht mehr dabei, er betätigt sich höchstens noch als „Social Media Playboy“ und stänkert ab und zu über aktuelle Fahrer, womit von ihm keine Gefahr mehr ausgeht.

Die Statistik der letzten Grand Prix Jahre in Barcelona
Die aktuellen Fahrer hatten hier sehr unterschiedliche Erlebnisse in der MotoGP zu verzeichnen. Den absoluten Negativrekord der letzten sechs MotoGP Rennen auf dem Circuito de Cataluña hält Aleix Espargaró mit nur einer Zielankunft. Das ist eine ähnlich schlechte Bilanz wie sie Jack Miller vor Mugello 2021 hatte und auch der Australier erlebte auf der Strecke in Montmeló, einem Vorort von Barcelona bereits einige schwierigen Rennen. Nebst Marc Marquez, Valentino Rossi und Joan Mir darf man den Dominator des GP von Italien getrost als Barcelona-Spezialisten bezeichnen. Auch Alex Rins war hier genauso wie Petrux schon sehr erfolgreich unterwegs, aber den besten Schnitt hat mit einem Sieg und Platz 20 der Monster Energy Yamaha Pilot und WM-Leader. Nachfolgend die Statistik der aktuellen Fahrer und darunter die gesamte Historie seit 1992.


Circuito de Cataluña
Es ist eine der Strecken, die für Zuschauer zu den bestimmt attraktivsten überhaupt gehören. Von vielen Stellen gut einsehbar und man kann sich getrost die günstigsten Stehplatz-Karten kaufen, in Spanien Pelouse genannt. Aber diesmal ist wie im ersten Corona-Jahr natürlich alles etwas anders und die wenigen verfügbaren Tickets sind bereits ausverkauft. Daher verzichten wir auch auf unsere bei den meisten Strecken im Vorfeld üblichen Tipps für Schleichwege zur Rennstrecke, mit welchen man sich oft die Nerven schonen und Staus umgehen kann. Mit 1047 Metern hat sie eine der längsten Start-Ziel-Geraden und mit 4,542 km gehört sie bezüglich der Streckenlänge zum vorderen Mittelfeld und ist immerhin 0,7 km kürzer als Mugello, von wo der MotoGP Tross derzeit gerade anreist. Mit 8 rechts und 6 Linkskurven wird der Kurs wie die meisten im Kalende im Uhrzeigersinn befahren.


Was erwartet uns beim Grand Prix von Katalonien
Bis auf eine lange Gerade gibt es nicht sehr viele Gemeinsamkeiten mit Mugello, Losail oder Portimão. Trotz der langen Geraden kann man nicht von einer Ducati Strecke sprechen, was viele von Losail und Mugello behauptet hatten, obwohl die Statistik völlig dagegen spricht. Natürlich haben Zarco, Mille und Bagnaia auf der langen Geraden Vorteile, aber wie man bei den Grand Prix von Katar und Italien sah, gewinnen die Fahrer ihre Rennen heute meist in den Kurven. Sofern die aktuellen Wetterprognosen zutreffen, soll es mehrheitlich trocken bleiben und mit zwischen 22 und 24 Grad Celsius verhältnismässig kühl. Der Mann, welchen es auf dem Circuito de Cataluña zu schlagen gilt, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fabio Quartararo. Zumindest für den Fall, dass er nicht unerwartet stürzen sollte, ist der einzige dreifache Sieger zusammen mit Jack Miller, Pecco Bagnaia und den beiden Suzukis wieder einer der heissesten Kandidaten auf den Sieg.


Der WM-Stand in allen Klassen nach der 6. Runde in Mugello

Zeitplan des GP von Katalonien

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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