
Der Repsol Honda Fahrer und seine Mammutaufgabe beim Comeback
Man hat seine Worte noch gut in Erinnerung, als er nach dem Verzicht auf das zweite Rennen in Jerez im Vorjahr ankündigte „ich werde stärker zurückkommen denn je“. Er schuftete wie ein Berserker, um sich für seine Rückkehr fit zu machen. Der vor knapp 9 Monaten gebrochene Oberarm scheint nun wieder für die kommenden Strapazen ausreichend verheilt zu sein. Doch wie sieht es mit der Psyche des 6-fachen MotoGP Weltmeisters aus? Sein Physiotherapeut versuchte ihm ein wenig Druck zu nehmen, bevor es in Portugal auf die Strecke geht. Carlos Garcia meldete über Social Media, er müsse nichts beweisen. Doch dies ist bei einem wie Marc Marquez völlig Sinn- und nutzlos. Insbesondere vor dem Hintergrund seiner Worte im letzten Sommer. Nun warten alle auf den Beweis.

Der einzige kleine Vorteil von Marquez
Wir gehören zu den wenigen, die nie an ein Comeback in Losail glaubten und dies auch vor so gut wie allen anderen kundtaten. Vielmehr war für uns bereits früh klar, dass eher Jerez dafür ideal sein dürfte. Doch damit würde er nach der früher als zu erwartenden Freigabe seine Ärzte ein weiteres Rennen verlieren. Auf der anderen Seite ist er auf dem Autodromo do Algarve mit der MotoGP Honda noch nie gefahren. Wie die Rookies wird er damit nur je 45 Minuten in den drei freien Trainings erhalten, um sich auf dem schwierigen Kurs einzuschiessen. Doch einen kleinen Vorteil gibt es für Marc Marquez, nämlich die Tatsache, dass Losail für den Rest der Saison recht nutzlos war, was die Tests und Rennkilometer dort betrifft. Wie von uns kürzlich bereits im Vorbericht dargelegt, erwartet die Fahrer und Teams in Portugel und den weiteren Rennen in Europa eine komplett andere Welt.

Wer sind die Favoriten auf dem Autodromo do Algarve
Glaubt man den Sprüchen von Marquez aus dem Juli 2020, zählt er sich definitiv dazu. Doch dagegen sprechen eine ganze Menge Fakten und sein Trainingsrückstand auf der MotoGP Honda. Immerhin kamen sein Ersatzfahrer Bradl und Neuzugang Pol Espargaró in Losail zweimal ins Ziel. Marcs Bruder Alex hingegen stürzte in beiden Rennen und dessen LCR Honda Teamkollege Takaaki Nagagami hatte im ersten einen Crash und verpasste im zweiten mit P17 die Punkteränge deutlich. Die wahren Favoriten muss man trotz P4 von Pol in Portugal im Vorjahr wohl kaum bei Honda suchen. Nebst dem schwer einschätzbaren Marc Marquez sollte man aber nicht vergessen, dass sein neuer Teamkollege 2020 Platz 4 belegt hatte.

Die Prognose für das kommende Wochenende – ideale Verhältnisse für Yamaha
Während die Wettervorhersage gegenüber vor 1 bis 2 Tagen nun deutlich besser aussieht, könnte es sogar trocken bleiben und das Thermometer auf über 20 Grad Celsius steigen. Damit zählt Yamaha mit Morbidelli, Quartararo und Viñales automatisch zu den Topfavoriten. Trotz den bescheidenen Resultaten der beiden letztgenannten, genauso auch die Suzuki Piloten, obwohl auch sie im Vorjahr Mühe hatten. Zusammen mit Oliveira, Miller, Bagnaia und Zarco als weiteres Quartett sind wir demnach bei 9 Hauptkandidaten für Sieg oder Podium. Ob diese Einschätzung stimmt und ob Pol und Marquez dazugehören werden, wissen wir am Freitagabend. Portimão wird zu einem Gradmesser für die weiteren Europa-Rennen werden, davon sind die meisten Experten überzeugt.


Der aktuelle Zwischenstand der Weltmeisterschaft

Der Zeitplan des ersten Europa-Rennens zum GP von Portugal

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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