
Wie zwei Kawasaki Gegner ihre Chance früh verspielen
Vor der dem Start in die Saison 2020 wunderten wir uns über einige vollmundigen Sprüche von Marc Bongers und Tom Sykes. Der niederländische BMW Teamchef und sein Spitzenfahrer sprachen dabei von Siegen und Podien, welche sie im zweiten Jahr in der WorldSBK des BMW-Werksteams erreichen wollten. Die Geschichte ihres Misserfolgs zeigte jedoch auf, dass Dichtung und Wahrheit oft weit auseinander liegen. Bis auf einige schnelle Runden in Test, Training und Qualifying gab es von Runde zu Runde nur Watschn, wie man es im Ursprungsland des Bikes zu nennen pflegt. Wir hatten zu Saisonbeginn aus Australien bereits davor gewarnt, die Resultate der Winter- und Vortests überzubewerten. Punkte gab es erst im Rennen und diesbezüglich ging die Saison für BMW total in die Hose.

Auf Anhieb schnell und mit perfekter Vorbereitung
Während wichtige Gegner den offiziellen November-Tests fernblieben, nutzte Kawasaki zusammen mit Honda und Yamaha bei perfekten Wetterbedingungen auf dem Circuito de Jerez die zwei Testtage optimal. Die Winter-Tests in diesem Jahr hatten gezeigt, dass das Wetter in Andalusien durchaus nicht immer so zuverlässig ist, wie erwünscht. Viel zu kalt und sehr regnerisch waren die zwei Tage am 22. und 23. Januar, weshalb der Nutzen äusserst gering war. Bei der Gluthitze im August, welche in Andalusien anfangs August herrschte, natürlich umso weniger.

Wertvolle Abstimmungsarbeiten für die kommende Saison
Im November jedoch passte alles und trotzdem fehlten mit BMW und Ducati zwei Werksteams. Michael van der Mark standen zu Hause genauso die Haare zu Berge wie seinem neuen Teamkollegen Tom Sykes, als sie zusammen Vize-Weltmeister Scotty Redding tatenlos zusehen mussten, wie sich ihre Gegner perfekt auf die nächste Saison vorbereiten. Auch für Honda und Yamaha konnten sehr wertvolle Abstimmungsarbeiten für die kommende Saison durchgeführt werden. Laut Alvaro Bautista mussten dabei eine ganze Menge neuer Teile getestet und aussortiert werden.

Zusätzlicher Test von Kawasaki im Motorland Aragon
Mit einem weiteren Test am 25. und 26. November in Aragonien werden Jonathan Rea und Alex Lowes nur eine Woche später weiterfahren, bevor es in die Winterpause geht. Aktuell ist der Kalender für 2021 noch nicht definiert. Genauso wenig ist derzeit noch klar, ob und wann die Wintertests im zweiten Corona-Jahr stattfinden werden. Doch eins ist sicher, nämlich dass Kawasaki sich genauso seriös vorbereitet wie in den letzten Jahren, um zusammen mit ihren Fahrern in der WM ganz vorne mitzufahren.

Irritierende Abwesenheit zweier Werksteams
Ob es eine Budgetfrage ist oder mit der Covid-Problematik zusammenhängt, die Abwesenheit von Ducati und BMW irritiert und verunsichert doch sehr. Die Fans wünschen sich eine spannende Saison und dies war trotz aller Probleme 2020 gewährleistet. Sollten aber wichtige Werksteams in der Vorbereitung weiterhin derart durch Abwesenheit glänzen, kommt dies schon beinahe einer Vorentscheidung um die WM 2021 gleich. Es wäre ein Jammer, wenn diese Absenz nächste Saison als Entschuldigung für enttäuschende Resultate der beiden Werksteams herhalten müsste.

Die Testzeiten in Jerez

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