Rückblick MotoGP WM 2017

Nach den ersten beiden Rennen lag WM-Topfavorit Marc Marquez im Klassement deutlich zurück und Maverick Vinales auf der Yamaha hatte dem Saisonstart seinen Stempel aufgedrückt. Sein Teamkollege Valentino Rossi startete dazu mit den Plätzen 3 und 2 ebenfalls hervorragend in die neue Saison. Doch dann kam das Rennen in Austin und Marquez gewann wie bereits in den Jahren zuvor in Texas, während Vinales in Runde 2 crashte und Rossi erneut einen 2. Platz einfuhr. Der Altmeister hatte dadurch die Führung in der WM übernommen und freute sich auf den Start der Europa-Saison. Doch ab nun begann eine wahre Leidensgeschichte für das Yamaha Werksteam.
Die Probleme der Werks-Yamaha ab Jerez
Bei hohen Temperaturen, wie 2017 beim Rennen in Jerez, hatten die Yamaha Werkspiloten Rossi und Vinales unlösbare Probleme mit dem Reifengrip. Es war der Anfang einer rund 2 Jahre dauernden Odyssee, welche der Italiener und sein junger spanischer Teamkollege durchmachen mussten. Daniel Pedrosa gewann in Jerez 2017 das letzte Rennen seiner Karriere, bevor er früh in der Saison 2018 seinen Rücktritt aus dem aktiven Rennsport bekannt gab. Marquez wurde Zweiter, während Vinales und Rossi nicht über die Plätze 6 und 10 hinauskamen. Vinales gelang in Le Mans noch ein Sieg und letztlich reichte es in der WM bei ihm nur für Platz drei.

FIM MotoGP Champions from the left, Joan Mir (SPA, Leopard Racing Moto3), Marc Marquez (Repsol Honda MotoGP), Franco Morbidelli (EG 0.0 Marc VDS Kalex Moto2).

Dovi am Ende mit zu wenig Konstanz
Der ab dem 6. Lauf in Italien mit dem Gewinn des Rennens stark aufzeigende Andrea Dovizioso konnte bis zu seinem 5. Sieg in Suzuka Marc Marquez herausfordern und unter Druck setzen. In den letzten 6 Rennen reichten zwei Siege in Japan und Malaysia nicht, da Marquez 3 Mal gewann und nie schlechter als auf P4 klassiert war. Auf der anderen Seite leistete sich Dovi einen 7. und 11. Platz. Der Sturz-bedingte Ausfall beim Saisonfinale in Valencia spielte für den Ausgang der WM dadurch keine Rolle mehr.
Johann Zarco (Tech 3 Yamaha) Rookie of the Year
Der Franzose Johann Zarco als Moto2 Weltmeister von 2016 war im Tech 3 Yamaha Team bester Rookie des Jahres. Jorge Lorenzo kam in seinem ersten Jahr auf Ducati mit der Umstellung von der Yamaha, welche er zuvor gefahren war, nicht gut zurecht. Mit zwei Dritten und einem zweiten Platz als beste Resultate konnte der MotoGP Weltmeister von 2010, 2012 und 2015 natürlich nicht zufrieden sein.

MotoGP 2017 Champion: Marc Marquez (SPA, Honda)

Riders Championship 2017

Moto2 Champion 2017:

Riders Championship 2017

Moto3 World Champ 2017:

Riders Championship 2017

Facts MotoGP 2017

KTM Einstieg 2017
•  Die österreichische Marke KTM stieg nach einem fehlgeschlagenen ersten Anlauf 2005 (für das Proton KR Team von Kenny Roberts sen. als Motoren-Lieferant) als neuer Hersteller in die MotoGP-Klasse ein. Dazu entschied man sich, auch mit einem eigenen Fahrwerk und Team in der Moto2-Klasse einzusteigen. Während in der MotoGP fast alle Komponenten aus dem eigenen Haus kommen, wird in der Moto2 mit einem von Honda stammenden 600 cm³ Reihenvierzylindermotor gefahren. Die Triebwerke werden laufen unter allen teilnehmenden Teams per Los neu verteilt und sind plombiert, damit keine Manipulationen daran möglich sind.
Rins Ausfall ab Texas
•  Bei einem Sturz im dritten Freien Training zum GP in Austin/Texas hatte sich der Spanier Álex Rins das linke Handgelenk gebrochen. Auf dem Circuito de Jerez in Spanien kam der japanische Suzuki-Testfahrer Takuya Tsuda zum Einsatz als Ersatzfahrer. Beim Le Mans GP in Frankreich ersetzte ihn Sylvain Guintoli, der französische Superbike-Weltmeister von 2014.
Rossi Verletzung vor Misano GP
•  Yamaha Werksfahrer Valentino Rossi zog sich nach dem Großen Preis von Großbritannien beim Moto-Cross Training Brüche des rechten Schien- und Wadenbeins zu. Den Großen Preis von San Marino musste er deshalb auslassen. Für das darauf folgende Rennen in Aragonien wurde von Yamaha Michael van der Mark vorsichtshalber als Ersatz aufgeboten. Rossi konnte jedoch starten und fuhr im Rennen auf Platz 5. Jeder durchschnittliche Zeitgenosse hätte in seinem Zustand noch 3-4 Wochen krankgeschrieben zu Hause verbracht.
Folger Burnout
•  Jonas Folger stürzte im Warmup zum Großen Preis von Großbritannien. Aus diesem Grund konnte er nicht am Rennen teilnehmen. Kurz vor dem Großen Preis von Japan klagte Jonas Folger über Schwächeanfälle. Die Rennen in Japan, Australien und Malaysia konnte er deshalb nicht fahren. In Japan ersetzte ihn der Japaner Kohta Nozane und für das Rennen in Phillip Island kam der Australier Broc Parkes zum Einsatz. In Malaysia wurde Folger vom niederländischen Werksfahrer des Yamaha-Superbike-Teams, „Magic“ Michael van der Mark ersetzt. Eineinhalb Jahre später gab Folger in Interviews zu, dass es sich bei seinem Ausfall um ein Burn out gehandelt hatte.