Carl Fogarty – eine Ikone der WSBK. Nach den goldenen Jahren der US-Amerikaner Fred Merkel und Doug Polen war „Foggy“ auf der Ducati die prägende Figur der Superbike Weltmeisterschaft der 1990-er Jahre.

Die goldenen Neunziger

Heute träumen die Veranstalter von der Popularität und den damaligen Zuschauerzahlen der Superbike WM zur damaligen Zeit und dies beileibe nicht nur diejenigen der aktuellen Motul WorldSBK. Es waren noch die Jahre, als ein Superbike entweder ein japanisches Fabrikat mit einem 4-Zylinder 750-er Reihenmotor oder eine V2-Ducati mit bis 999 cm³ war. Dieser Kampf der Konzepte hatte einen besonderen Reiz.

Die Castrol Honda RC45 von 1997 – damit gelang nach 8 Jahren ohne Titel in der Supberbike Weltmeisterschaft dem US-Amerikaner John Kocinski die Rückeroberung.

1995 – Foggys zweiter Streich

Der Engländer war als amtierender Weltmeister in der Saison 1995 erneut auf seiner Wunderwaffe namens Ducati 916 R angetreten. Als seine härtesten Herausforderer sollten sich im Lauf der Saison drei Fahrer vom anderen Ende der Welt herausstellen.

Hier zur ersten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-15-1995-1/

Andy Meklau (Ducati) – der Österreicher war nebst dem Deutschen Jochen Schmid auf Kawasaki einer der wenigen deutschsprachigen Piloten, die ganz vorne in der WSBK mitmischten. Im Vorjahr war Meklau WM-Sechster geworden (© WorldSBK).

Hier zur zweiten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-16-1995-2/

Carl Fogarty auf der Ducati 916 R im Jahr 1995 – eine nur schwer zu schlagende Kombination. Bereits nach dem ersten Saisondrittel bestand nur wenig Zweifel daran, dass der Weltmeister von 1994 im Jahr danach seinen Titel würde verteidigen können. Man beachte auf dieser Aufnahme die Curbs, welche wohl kein Fahrer damals freiwillig ansteuerte (© WorldSBK).

In Memoriam Nagai San – das Drama von Assen
Yasutomo Nagai wurde auf die Saison 1995 als Stammfahrer in das Yamaha-Werksteam Yamaha World Superbike Team berufen. Der Japaner hatte im Vorjahr im japanischen Sugo als Wildcard-Pilot bei seinem Heimrennen in der Superbike-Weltmeisterschaft debütiert. Bei diesem Einsatz vermochte er für das Yamaha-Team YRTR auf Anhieb die Pole-Position einzufahren. In den beiden Läufen belegte er den dritten bzw. fünften Platz von jeweils 40 gestarteten Fahrern. In der Weltmeisterschaft lag Nagai bis Assen auf Platz 4 im Zwischenklassement.

Yasutomo Nagai (Yamaha) – gestorben am 10. September 1995 nach einem tragischen Unfall, an welchem der Japaner keine Schuld trug. Der Teamkollege von Colin Edwards war eine der großen Hoffnungen Japans in der WorldSBK Mitte der 90-er Jahre und bestritt seine erste volle Saison in der seriennahen Weltmeisterschaft (© WorldSBK).

Das letzte Rennen der japanischen WSBK Hoffnung
Am 10. September 1995 wurde Nagai beim zweiten Lauf des Tages in Assen bei einem Unfall schwer verletzt. Er rutschte in der vorletzten Runde des Rennens auf dem Öl eines vor ihm gelegenen Fahrers aus und stürzte schwer. Dabei wurde er von seinem Motorrad getroffen und zog sich schwere Schädelverletzungen zu. Das Rennen wurde abgebrochen und „Yasu“ ins Krankenhaus eingeliefert. Um 21:40 Uhr erlag Nagai im Krankenhaus in Assen in Anwesenheit seiner Freundin und seiner Eltern den schweren Verletzungen.

Aaron Slight (Honda RC45) – der Neuseeländer stand mit der 750 cm³ Vierzylinder-Honda gegen die V2-Viertakter von Ducati mit fast einem Viertelliter mehr Hubraum oft auf verlorenem Posten. Umso stärker ist die Leistung von Slight in der Saison 1995 einzuschätzen (© WorldSBK).

1996: Troy Corser als ersterAustralier WSBK Weltmeister

Mit der Ducati 916 R hatte Carl Fogarty in den vergangenen beiden Jahren den Weltmeistertitel geholt. Der Engländer gehörte auch im dritten Jahr auf Honda mit zu den Favoriten. Auf seinem Bike aus dem Vorjahr bliesen jedoch auch Troy Corser im Team Promotor Racing, sowie Neil Hodgson und John Kocinski für das Ducati Corse Werksteam wieder zur Titeljagd. Nebst seinem starken Teamkollegen Aaron Slight gab es somit Konkurrenz genug.

Hier zur ersten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-17-1996-1/

Colin Edwards (Yamaha) vor Aaron Slight (Honda) – der US-Amerikaner fuhr 1996 seine zweite Saison in der Superbike Weltmeisterschaft. Zwei Jahre später sollten die beiden Teamkollegen bei Honda werden (© WorldSBK).

Hier zur zweiten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-18-1996-2/

Carl Fogarty auf Castrol Honda – der zweifache Weltmeister auf Ducati war für die Saison 1996 fremdgegangen, was seinen Resultaten jedoch definitiv nicht zuträglich war. Ein Jahr später sollte der Engländer reumütig zu den Roten zurückkehren (© WorldSBK).

1997 – das Jahr des John Kocinski

Hier zur ersten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-19-1997-1/

Simon Crafar (Kawasaki) – der Neuseeländer blieb dem Motorsport erhalten und liefert für Abonnenten des MotoGP Streaming-Angebots Hintergrund-Infos von der Strecke. Besonders in Zeiten von Corona und seit Servus TV ab 2019 die TV-Rechte übernahm und sich seither auf ein Minimalprogramm beschränkt, umso wertvoller (© WorldSBK).

Hier zur zweiten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-20-1997-2/

Die Honda-Armada beim Rennen in Sugo mit von links Shinichi Ito, John Kocinski, Aaron Slight und Yuichi Takeda. Der US-Amerikaner stand nach dem Event von Japan bereits vorzeitig als Weltmeister fest.

1998: Carl Fogarty zum Dritten

Mit der Ducati 996 erhielt der Engländer eine neue Waffe im Kampf um die Weltmeisterschaft von Ducati. Nachdem US-Boy John Kocinski im Vorjahr den dritten Titel geholt hatte, wurde damit die Siegesserie des Modells 916 R beendet. Daher hatten die Italiener nachgelegt und mit dem neuen Modell sollte der vor einem Jahr zurückgeholte Fogarty zurückschlagen. Es sollte durchaus knapp werden und mit dem Neuseeländer Aaron Slight und Colin Edwards hatte Honda mit der RC45 erneut ein schlagkräftiges Duo in seinen Diensten.

Hier zur ersten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-21-1998-1/

Das Yamaha Team von 1998 mit dem US-Amerikaner Scott Russell und „Nitro Nori“ Haga, der mit 5 Siegen in der Saison 1998 zwei mehr als Weltmeister Fogarty holte.

Hier zur zweiten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-22-1998-2/

Colin Edwards vor Aaron Slight (beide Honda RC45) und Noriyuki Haga (Yamaha) – drei der härtesten Widersacher im Kampf um den WM-Titel 1998 von Carl Fogarty. Der in dieser Aufnahme führende US-Amerikaner sollte im Jahr darauf von Honda mit der VTR 1000 SP eine neue Waffe im Titelkampf erhalten.

1999 – Foggys vierter Streich

Auf der Ducati 996 RS machte sich der Engländer endgültig unsterblich, als es ihm gelang, seinen dritten Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Es sollte danach genau zwei Jahrzehnte dauern, bis sein Rekord mit 4 Superbike WM-Titeln von Jonathan Rea auf Kawasaki mit deren 5 gebrochen wurde.

Hier zur ersten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-23-1999-1/

Ducati 996 – die Waffe von Carl Fogarty im Kamp um seinen vierten WM-Titel. Für die Saison 2000 sollte selbst Honda mit einer V2-Maschine überraschen, um die Italiener mit ihrem eigenen Konzept zu schlagen.

Hier zur zweiten Saisonhälfte: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-24-1999-2/

Troy Corser (links) und Carl Fogarty – das „Dream-Team“ von Ducati für die WM 1999. Mit zusammen 14 Siegen in 26 Rennen gewannen die beiden nebst der Fahrer-WM auch den Herstellertitel für die Roten.