Nach Corteses WSBK-Saison kommt für 2020 Philipp Öttl

Willkommen im Puccetti Kawasaki Racing Team – der Bayer Philipp Öttl

Nach einer desaströsen Einstiegs-Saison 2019 in der Moto2 zieht es den Bayern Philipp Öttl genauso wie letzte Saison Sandro Cortese nun in die WSSP 600. Der aus Bad Reichenhall stammende 23-Jährige bestritt seit einem Wildcard-Einsatz 2012, bei welchem er auf Anhieb WM-Punkte holte, insgesamt 6 volle Jahre Moto3 und wechselte per 2019 in die Moto2 zu Tech 3. Er hatte einen GP Sieg 2018 und drei Podiumsplätze im Gepäck und war aufgrund seiner Postur und stattlichen Grösse in der Moto3 naturgemäss benachteiligt, daher waren er und sein Vater und als Ex-Rennfahrer auch Berater, Peter sehr froh um einen Platz in einem namhaften Moto2 Team. Doch Tech 3 wechselte dieses Jahr für Moto2 und MotoGP zu KTM und das ganze Team erlebte aus diesem Grund ein wahres Desaster. In der MotoGP liegt Tech 3 im WM-Zwischenklassement an zweitletzter Stelle der Teamwertung und in der Moto2 kam nur Öttls Teamkollege Marco Bezzecchi auf einen halbwegs grünen Zweig, während Philipp bisher keinen einzigen WM Punkt einfuhr. Allerdings ist Bezzechis derzeitiger Rang 21 mit gerade einmal 17 Punkten auch kein Ruhmesblatt, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Italiener in der Moto3 WM-Dritter 2018 war. Für Philipp ist es ein Neuanfang und für die Deutschen Fans natürlich ein absoluter Gewinn, sowie ein positives Zeichen, sollte Oschersleben die Aufnahme in den WSBK Kalender per 2020 gelingen.
Sandro Cortese – eventuell zurück in die WSSP
Ob Sandro Cortese wieder in der WSSP antreten muss, weil er keinen Platz findet, ist aktuell noch offen. Viele Chancen für einen Verbleib in der höheren Kategorie hat Sandro nicht mehr, in der WSSP müsste man ihn auf jeden Fall zu den Mitfavoriten auf den Titel zählen.

Philipp Öttl in der Moto2 Aufwärmrunde in Jerez 2019 auf Tech 3 KTM, hinter Mattia Pasini und vor Ennea Bastianini.

Starkes Team und starker Teamkollege

Den jungen Bayern erwartet in der WSSP 600 bei Puccetti Kawasaki „ka gmahte Wiesn“, wie man in Bayern zu einem leichten Spiel zu sagen pflegt, sondern eine grosse Herausforderung. Sein Teamkollege Lucas Mahias war vorletzte Saison WSSP Weltmeister auf Yamaha und wechselte für diese Saison zu Puccetti, worauf er sich zuerst einige Zeit mit der Kawasaki anfreunden musste, bevor er die ersten Früchte ernten konnte. Die letzten 5 Rennen stand der Franzose jedes Mal auf dem Podium, in Magny-Cours holte er seinen ersten Saisonsieg und zuletzt in Argentinien Platz 2. Die Herausforderung für Philipp ist also durchaus bemerkenswert und für ihn wird auch wichtig sein, ob er endlich eine gewisse Konstanz schafft, welche ihm bisher abgesprochen wurde. In der Moto3 war Öttl manchmal eine Art Wundertüte, längere Zeit dem Erfolg hinterherhinkend, um dann plötzlich aus dem Nichts an der Spitze aufzutauchen und ein Podium einfahrend. Danach genauso schnell wieder strauchelnd, zumindest die Saison 2019 war ein solches Beispiel, mit vielen Auf- und Abs. Wir drücken zusammen mit den Deutschen WSSP und Öttl-Fans natürlich die Daumen, dass der Einstieg nach Mass gelingt und niemand erwartet von ihm auf Anhieb den Titel. Aber hoffentlich gelingt ihm auf der WSSP Kawasaki zu zeigen, wozu er immer noch fähig ist, wenn alles zusammenpasst!

Philipp Öttls nächstjähriger Teamkollege Lucas Mahias – eine starke Persönlichkeit im WSSP Fahrerlager (im Bild vor Federico Caricasulo im Rahmen der Paddock Show).