Im Training zum GP von Monza verstarb der erst 23-jährige Weltmeister

Die NSU „Rennfox“ mit 125-cm³, genannt „Blauwal“ der Saison 1954, ausgestellt im NSU-Museum in Neckarsulm. Mit Einzylinder-Viertakt (dohc) Motor und 18 PS bei 11.000 U/Min., 80 Kg, 180 Km/h Spitzengeschwindigkeit.

Viel zu kurze Karriere
Der aus Traisen stammende Österreicher war der erste Nachkriegsheld der Alpenrepublik und ein wahrer Shooting-Star der Motorrad-WM in den frühen Fünfzigerjahren. Ein Jahr davor war er dem Teamchef der NSU-Werke aufgefallen, worauf er einen Vertrag als Werksfahrer für das Jahr 1954 erhielt. Der hochbegabte und für die damalige Zeit mit 22 Jahren noch sehr junge Profi, war im Jahr zuvor Staatsmeister geworden und fuhr bereits an einigen internationalen Rennen erstaunliche Resultate heraus. Besonders bei schwierigen Bedingungen, wie beispielsweise auf nasser Strecke, fuhr Rupert Hollaus sämtlichen Gegnern jeweils auf und davon. Dies musste auch die gesamte Weltelite erfahren, als er auf der NSU „Rennfox“ mit 125 cm³, sowie der „Rennmax“ mit 250 cm³ in der WM antrat. Dem Naturtalent aus Niederösterreich gelang sogar auf Anhieb auf der für ihn neuen Tourist-Trophy auf der Isle of Man am 14. Juni 1954 der Sieg in der Kategorie Ultra Lightweight, bis 125 cm³. Dazu fuhr er in der Lightweight Kategorier bis 250 cm³ auf Platz 2. Am 25. Juli sicherte sich Rupert mit dem Sieg bis 125 cm³ auf der Solitude bei Stuttgart den WM-Titel in dieser Klasse vorzeitig. Mit seinem Sieg bis 250 cm³ in Bremgarten bei Bern in der Schweiz sicherte er sich dazu den Vizeweltmeistertitel hinter seinem NSU-Teamkollegen Werner Haas in der nächsthöheren Kategorie. In den grösseren Klassen (bis 350 und 500 cm³) trat NSU werksseitig, zumindest in der WM, nicht an.

Das Buch über den Rennfahrer Hollaus vom NP Verlag ist ein interessantes Werk über den Motorsport zu dieser Zeit und bietet dazu Einblicke in die Nachkriegszeit in Österreich.

Italienischer 125 cm³ GP 1954 in Monza. Rupert Hollaus (4. September 1931 in Traisen – 11. September 1954) nimmt Teil als der erste und bisher einzige Österreicher, der eine Weltmeisterschaft im Straßenrennsport gewann. Die Saison wurde von ihm in der 125ccm-Klasse dominiert, als er die ersten vier Grand Prix gewann. Beim 5. Lauf in Monza beim Training zum grossen Preis von Italien, fand Rupert in der Lesmo Kurve den Tod. Hollaus wurde 1954 der erste posthume Weltmeister in der 125ccm-Klasse und hielt bis zum WM-Titel von Loris Capirossi 1990 in derselben Kategorie den Rekord als jüngster Champion. Sein erster wirklich schwerer Sturz war tragischerweise sein letzter. Sein Sturzhelm hatte nur leichte Kratzer. Fast jeder andere hätte dies überlebt, nicht aber Rupert Hollaus, dem eine bis dahin unbekannte anatomische Anomalie zum Verhängnis wurde. Er hatte eine ungewöhnlich dünne Schädeldecke, wodurch er sich sogar beim Fussballspielen bei einem Kopfstoss einen Schädelbruch hätte zuziehen können.

Das Grab von Rupert Hollaus in Traisen/NÖ.