Nach schwierigen Rennen zum Saisonbeginn setzte er sich am Ende zum 5. Mal in Folge souverän durch – Rekordweltmeister Jonathan Rea auf Kawasaki ZX-10RR.

World Superbike Championship – Rea zum Fünften!

Jonathan Rea reiste mit einem Vorsprung in der WM von 91 Punkten auf Alvaro Bautista nach Magny-Cours an. Auf der Strecke bei Nevers, rund 260 Kilometer südlich von Paris, krönte Rea sich bereits 2018 vorzeitig als 4-facher Weltmeister in Folge. Nach zwei 2. Rängen im 1. Lauf und dem neu im Programm stehenden Superpole Race hinter dem Türken Toprak Razgatlioglu, kam es in Lauf 2 zum grossen Finale. Der Türke übertrieb es beim Versuch, den vor ihm auf Platz 3 liegenden Bautista in Kurve 13 zu überholen und kam dabei zu Sturz. Der Spanier konnte seinem auf der Strecke liegenden Motorrad nicht ausweichen und kam dadurch ebenfalls zu Boden. Somit musste Rea das 2. Rennen gewinnen, um vorzeitig seinen WM-Titel zu verteidigen. Dies gelang ihm gegen den sich stark wehrenden Michael van der Mark und mit dem Lauf- und Tagessieg sicherte sich der Nord-Ire Jonny Rea mit Kawasaki seine 5. WSBK Weltmeisterschaft in Folge. Dadurch ist er alleiniger Rekordhalter vor Carl Fogarty, der in seiner Karriere 4 Mal die World Superbike WM gewann.

Die Wende kam in Imola
Ab Imola holte Jonathan Rea mit Ausnahme von Jerez jedes Mal den Gesamtsieg, wie auch in San Juan Villicum (Argentinien), wo auch ein Streik von 6 Fahrern den Triumph des Rekordweltmeisters nicht trüben konnte. Dies insbesondere, weil sämtliche ernsthaften Konkurrenten in der WM sich entschieden, zum Rennen am Samstag anzutreten. Die streikenden Fahrer machten am Sonntag reichlich kleinlaut wieder mit, nachdem es am Vortag zu keinerlei Vorfällen und Stürzen gekommen war. Dass die FIM und die Dorna eine frühzeitige Prüfung der Strecke versäumten und die Fahrer am Freitag auf einer völlig verdreckten Piste antreten mussten, war nur dem Veranstalter und den ihre Aufgabe vernachlässigenden Kontrolleuren zuzuschreiben. Beim Saisonfinale in Losail/Qatar krönte Jonathan Rea seine unglaubliche Saison noch mit dem Gesamtsieg und dem Punktemaximum, nachdem er die Ducati-Fahrer Bautista und Davies trotz Speed-Vorteil der Beiden im direkten Duell gedemütigt hatte. Alex Lowes verlor seinen Platz bei Pata Yamaha, da man dort für 2020 auf Toprak Razgatlioglu setzte. Dafür hielt er sich mit dem starken 3. Platz im Gesamtklassement schadlos und fährt nächste Saison an der Seite von Rea im Kawasaki Werksteam.
WM-Klassement seit 2019 mit Rekordzahl an Rennen
Durch die Einführung des bei Teams und Fahrern durchaus umstrittenen Superpole Races wurden mehr Rennen als je zuvor ausgetragen. Statt 39 Rennen wurden es infolge schlechter Wetterverhältnisse am Samstag in Assen (mit Schneefall Mitte April) und Sonntagnachmittag in Imola (zu starker Regen) letztlich immerhin 37 Rennen. Aufgrund der auf 10 Runden gekürzten Distanz des SP-Race gibt es bei diesem Sprintrennen nur halbe Punkte zu gewinnen. Dazu bildet das Ergebnis die Startaufstellung für den 2. Lauf am Sonntagnachmittag.

Toprak Razgatlioglu (rechts im Bild an der Paddock Show in Imola als Dritter neben Alvaro Bautista und Sieger Jonny Rea) stand ab Imola mit Ausnahme von Losail (Qatar) an jedem Wochenende mindestens ein Mal auf dem Podium. Für 2020 wurde er bei Pata Yamaha als Teamkollege von Michael van der Mark verpflichtet und an seiner Stelle kam Xavi Fores zu Puccetti Kawasaki.

World Supersport 600 WM – Krummi Weltmeister

Randy Krummenacher (vorne im Bild beim Start in Assen, dahinter Federico Caricasulo, Raffaele de Rosa und hinten rechts Jules Cluzel) – in der Saison 2019 verwirklichte er seinen lange gehegten Traum und machte sich zum WSSP Weltmeister.

Spannendes WM-Finale
Nachdem der Schweizer Randy Krummenacher in Argentinien mit stumpfen Waffen kämpfte und dazu noch von seinem stärksten Herausforderer Federico Caricasulo (beide Bardahl Evan Bros Yamaha) im Rennen gerammt wurde, verkürzte sich Krummis Vorsprung von 10 auf 8 Punkte. Der Franzose Jules Cluzel hatte vor dem letzten Rennen in Qatar theoretische Chancen auf den Titel, dafür hätte er aber gewinnen und die beiden WM-Führenden stürzen oder weit hinten ins Ziel kommen müssen. Es gewann jedoch Lucas Mahias auf Puccetti Kawasaki und Randy Krummenacher reichte ein 5. Platz direkt hinter seinem Kontrahenten Federico Caricasulo, um sich den WM-Titel zu sichern. Der Schweizer gab danach zu Protokoll, er sei überglücklich, seinen seit 24 Jahren gehegten Traum endlich wahr gemacht zu haben. Caricasulo fährt nächste Jahr anstelle von Marco Melandri im GRT Yamaha Team WSBK, während der Krummenator voraussichtlich in der WSSP bleiben wird, um seinen Titel zu verteidigen. Der Österreicher Thomas Gradinger verlor trotz 4 WM-Punkten in Losail noch 2 Plätze im WM-Endklassement und fiel von P7 auf Position 9 zurück.

WSSP 300 – Gonzalez seit Magny-Cours Weltmeister

SSP 300 Fahrerpräsentation 2019 in Aragon – Manuel Gonzalez (4. von links) holte sich den Titel, während Ana Carrasco (3. von rechts, beide Kawasaki) ihren Titel aus dem Vorjahr mit Rang 3 nicht verteidigen konnte. Ganz rechts Jan-Ole Jähnig, als WM-achter bester Deutscher für Freudenberg Racing KTM.

Spannender Kampf um Platz 2 beim ersten Rennen außerhalb von Europa
Beim WM-Finale in Losail/Qatar ging es noch um Platz 2 zwischen Scott Deroue, der letztjährigen Weltmeisterin Ana Carrasco und Andy Verdoia, während Manuel Gonzales seit Magny-Cours bereits als neuer Weltmeister feststand. Der Niederländer Deroue machte mit seinem Sieg alles klar und sicherte sich damit Platz 2 in der WSSP 300 Meisterschaft.
Anmerkung:
*Imola wurde infolgens Regens abgesagt (wie auch das 2. Rennen der WSBK) und dieser Lauf wurde in Jerez nachgeholt.