Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) war in Assen erneut der absolut dominierende Mann und der Franzose fuhr ein sensationell starkes Rennen, bei welchem er seinen Kontrahenten am Ende keine Chance liess.

Yamaha Doppelsieg mit überragendem Fabio Quartararo als Sieger

Während Maverick Viñales von der Pole auf P4 zurückfiel, waren nach dem Start sein Monster Energy Yamaha Teamkollege Fabio Quartararo mit Pecco Bagnaia um die Führung stritten. Auf Position 5 war anfänglich Alex Rins vor Johann Zarco und Jack Miller. Der Australier wurde wenig später bei Strubben von Mir und Oliveira überrumpelt und danach vor Aleix Espargaro nur noch achter. Einen guten Start hatte Marc Marquez, der 22 Runden vor Schluss bereits auf P10 vor Repsol Honda Teamkollege Pol Espargaró lag. Kurz davor hatte Zarco Rins überholt, welcher dabei weit gehen musste und auf die drittletzte Position zurückfiel. An der Spitze konnte Bagnaia lange seinen härtesten Widersacher Quartararo in Schach halten. Mehrmals hatte vor Start-Ziel der Franzose die Nase vorne, wurde vom Italiener aber vor Turn 1 wieder eingeholt.

Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha) kehrte in Assen unerwartet wieder seine Schokoladenseite heraus und fuhr auf Platz zwei hinter seinem Teamkollegen. Es deutet aktuell jedoch alles darauf hin, dass sein Vertrag mit Yamaha nicht verlängert wird und der Katalane zu Aprilia wechseln könnte.

Der WM-Leader übernimmt das Kommando – Miller mit Fehler und Sturz
Als es der Mann aus Nizza für einmal früher als vor der letzten Schikane probierte, am bisherigen Leader vorbeizugehen, erwies sich dies als das richtige Rezept. Quartararo konnte danach auf Start-Ziel vom Ducati Piloten nicht mehr überholt werden und ab nun machte sich der WM-Leader aus dem Staub. Nun wurde klar, dass Bagnaia davor den Monster Energy Yamaha Piloten nur aufgehalten hatte und bei Rennmitte hatte dieser bereits drei Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger. Nach einer Track-Limit-Strafe trat Bagnaia diese an, womit Maverick P2 vor Zarco übernahm und Nakagami nach einer Attacke von Joan Mir gleich mehrere Plätze verlor. Kurz danach produzierte Jack Miller einen Crash, konnte danach aber aufsteigen und weiterfahren. Doch für Punkte sah es damit natürlich ab nun schlecht für den Aussie aus. Bereits einige Zeit davor hatte es in Turn 5 auch bereits Valentino Rossi erwischt.

Jack Miller mit einigen „niederländischen Leuchttürmen“ im Hintergrund, welche ihn neben ihm stehend bestimmt um Kopfgröße überragen würden. An der Pressekonferenz konnte er noch lachen, aber im Rennen verging ihm dies.

Das letzte Renndrittel
Während an der Spitze Quartararo seinen Vorsprung verwaltete, war der Kampf um das Podium noch alles andere als entschieden. Dessen Landsmann Zarco verlor hinter Viñales Position zwei an Suzuki Ass Joan Mir und dahinter lauerte Oliveira. Bagnaia hatte auf P6 bereits Marc Marquez im Genick. Als Verfolger Aleix vor Nakagami und Pol Espargaró. Acht Runden vor Schluss beendete Iker Lecuona sein Rennen mit einem Sturz und der Rückstand von Mir, Zarco und Oliveira auf den zweitplatzierten Maverick wuchs auf gut 2 Sekunden an. Viñales machte es nochmals spannend, als er in den letzten fünf Runden ein wenig von seinem Rückstand auf Leader und Teamkollege Quartararo aufholte. Dahinter gab Zarco nicht auf und versuchte an Mir dranzubleiben, um es womöglich doch noch aufs Podest zu schaffen. Der WM-Leader gab sich an der Spitze keine Blösse und Fabio baute mit seinem bereits vierten Saisonsieg im neunten Rennen des Jahres seine Führung in der Weltmeisterschaft deutlich aus, bevor es in die Sommerpause geht.

Johann Zarco (Pramac Ducati Racing Team) an der Pressekonferenz vor dem Wochenende zum GP der Niederlande – mit Platz 4 zwar das Podium verpasst, aber trotzdem bester Ducati Pilot und WM-Zweiter – Chapeau!

Die weiteren Platzierungen im Rennen und der WM
Maverick komplettierte das Yamaha Doppelpodium vor Mir und Zarco, dem knapp 4 Zehntel auf Platz drei fehlten. Aber der Mann aus Cannes bleibt WM-Zweiter und sein Vorsprung auf sämtliche Verfolger bis auf Joan Mir vergrößerte sich damit. Nach wie vor sind nebst dem Suzuki Piloten vor allem die beiden Werks-Ducati von Miller und Bagnaia diejenigen, welche mit Maverick, Markenkollege Zarco und Fabio offenbar um den Titel werden mitkämpfen können. Über allen anderen steht aber derzeit der junge Mann aus Nizza und aktuell scheint der Weg zur Weltmeisterschaft über Yamaha Hoffnung Quartararo zu führen. Als einziger von allen hat Fabio trotz körperlichen Problemen (Arm-Pump) in Jerez bei jedem Rennen gepunktet. Er wird unabhängig des Resultats vom ersten Rennen in Spielberg WM-Leader bleiben, bevor mit dem GP von Österreich die zweite Ausgabe in Spielberg nach der Sommerpause stattfinden wird.

Fabio Quartararo an der Pressekonferenz am Donnerstagabend – drei Tage später konnte seine Anzeige mit der Hand definitiv nicht auf den Abstand zum nächsten Verfolger bezogen werden, weil er diesen deutlich ausgebaut hatte.

Der MotoGP Grand Prix der Niederlande in Zahlen

WM-Stand der MotoGP nach 9 Runden

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