Dennis Foggia auf der Leopard Racing Honda war einer der Piloten, die ein wenig Spannung in ein ansonst erstaunlich ereignisarmes Rennen der Moto3 brachten.

Fenati gewinnt sein erstes Rennen 2021 vor zwei Landsleuten

Mit Romano Fenati war der Polesitter vor Kaito Toba und Pedro Acosta schnellster Mann im Warm-Up am Morgen gewesen. Doch der letztgenannte hatte sich mit einem schlechten Qualifying eine denkbar ungünstige Ausgangslage geschaffen. Der WM-Leader musste nämlich von Startplatz 22 in Reihe 8 vorlieb nehmen, was beim jungen Spanier jedoch oft gar nichts bedeuten muss. Nach dem Start war es ein italienisches Trio, das sich vom Rest des Feldes absetzte. Mit Fenati vor Antonelli und Migno waren es vermeintlich drei verschiedene Fabrikate, wobei die Husqvarna des Polemannes mit der KTM von Niccolo Antonelli baugleich ist. Vierzehn Runden vor Schluss war es mit Dennis Foggia ausgerechnet ein Landsmann der drei an der Spitze, welcher das gut 1,5 Sekunden zurückliegende Verfolgerfeld anführte. Wenig später war Kaito Toba nach einem Crash in Turn 11 aus dem Rennen.

Die Ruhe vor dem Sturm am Sonntag von uns fotografiert – nachdem die vielen Wolken am Freitag noch sehr dunkel gewesen waren und die Temperaturen unter 15 Grad Celsius gelegen hatten, wurde es am Sonntag deutlich heller, aber kaum wärmer. Es gibt in England jedoch Hotels, welche trotzdem die Klimaanlage einschalten. Auf unsere Bemerkung, dies sei reichlich unnötig und damit unangenehm kalt, erhielten wir an der Rezeption die Antwort, es sei ja schliesslich Sommer. Auf diesem Weg versteht natürlich jeder den englischen Humor.

Die Spitzengruppe reduzierte sich auf ein Duo
Kurz danach war auch für Andrea Migno das Rennen vorbei, als seine Honda den Geist aufgab. Der dritte des Moto3 GP von Portugal entwickelt sich zusammen mit McPhee zum Pechvogel der Saison. Der Abstand der zweiten Gruppe zum verbleibenden Führungsduo hatte sich zwischenzeitlich auf über 3 Sekunden vergrössert. Damit kämpften Foggia, Guevara, Suzuki, Binder, Masia, Öncü und Riccardo Rossi um ein Podium. Hinter der 7-köpfigen Verfolgergruppe lagen die nächsten bereits rund 6 Sekunden zurück, als noch 9 Runden zu fahren waren. In diesem Feld befanden sich unter anderem WM-Leader Acosta und Lokalmatador McPhee. Damit blieb den beiden höchstens noch der Kampf um eine Top Ten Platzierung, was so vor dem Start nicht erwartet worden war.

Andrea Migno (Rivacold Snipers Team Honda) hatte ein sicheres Podium vor Augen, als ein technisches Problem an seinem Bike das Aus für ihn bedeutete und der Italiener eine weitere bittere Enttäuschung in diesem Jahr ertragen musste.

Die Entscheidung um den Sieg im 12. GP des Jahres

Romano Fenati hatte nach Rennhälfte einen Respektabstand von einer knappen halben Sekunde herausgefahren. Doch in den letzten Runden kam sein Landsmann immer näher. Niccolo Antonelli gab sich noch nicht geschlagen und er schaffte es immer wieder, dem Leader etwas näherzukommen. Dahinter hatten sich Foggia und Guevara leicht von der Verfolgergruppe abgesetzt und damit sah es drei Runden vor Schluss nach einem Zweikampf um den dritten Platz auf dem Podium aus. Der Polesitter liess im Finale nichts mehr anbrennen und Fenati baute seinen Vorsprung auf seinen Verfolger gegen Ende auf beinahe eine Sekunde aus. Während Fenati ungefährdet seinem Sieg entgegenfuhr, wurde Antonelli zweiter und dahinter duellierten sich Foggia und Guevara mit dem Messer zwischen den Zähnen. Dabei hatte der Italiener letztlich die Nase vorne, womit gleich drei junge Männer aus dem Herkunftsland der Pizza gemeinsam das Siegerpodest bildeten. Dennis Foggia sorgte auf der Leopard Racing Honda damit doch noch dafür, dass am Ende ein japanisches Fabrikat mit auf dem Podium vertreten war.

Das rein italienische Podium mit von links Niccolo Antonelli (P2), Sieger Romano Fenati und dem drittplatzierten Dennis Foggia.

Der Moto3 Grand Prix von England in Zahlen

Der Silverstone Circuit

Der WM-Stand nach dem GP von England

P, Rider, Bike, Nat, Points
1, Pedro ACOSTA, KTM, SPA, 201
2, Sergio GARCIA, GASGAS-KTM, SPA, 155
3, Romano FENATI, Husqvarna-KTM , ITA, 132
4, Dennis FOGGIA, Honda, ITA, 118
5, Jaume MASIA, KTM, SPA, 105
6, Darryn BINDER, Honda, RSA, 95
7, Niccolò ANTONELLI, KTM, ITA, 87
8, Ayumu SASAKI, KTM, JPN, 71
9, Kaito TOBA, KTM, JPN, 62
10, Jeremy ALCOBA, Honda, SPA, 60
11, Gabriel RODRIGO, Honda, ARG, 60
12, Izan GUEVARA, GASGAS-KTM , SPA, 59
13, Andrea MIGNO, Honda, ITA, 58
14, Tatsuki SUZUKI, Honda, JPN, 54
15, Deniz ÖNCÜ, KTM, TUR, 53
16, John MCPHEE, Honda, GBR, 53
17, Filip SALAC, KTM, CZE, 46
18, Ryusei YAMANAKA, KTM, JPN, 37
19, Xavier ARTIGAS, Honda, SPA, 30
20, Jason DUPASQUIER, KTM, SWI, 27
21, Riccardo ROSSI, KTM, ITA, 23
22, Stefano NEPA, KTM, ITA, 22
23, Carlos TATAY, KTM, SPA, 20
24, Adrian FERNANDEZ, Husqvarna-KTM , SPA, 16
25, Yuki KUNII, Honda, JPN, 15
26, Maximilian KOFLER, KTM, AUT, 10
27, Elia BARTOLINI, KTM, ITA, 7
28, Andi Farid IZDIHAR, Honda, INA, 3
29, Daniel HOLGADO, KTM, SPA, 1

Der aktualisierte kombinierte Kalender von MotoGP und WorldSBK

Die letzte Änderung betraf das zweite Rennen von Misano im Oktober, nach der am 19. August veröffentlichen Streichung des Malaysia Grand Prix in Sepang. Derzeit gelten alle Überseerennen nach wie vor als extrem gefährdet, weshalb Texas in der MotoGP, sowie San Juan und Mandalika in der WSBK äusserst fragwürdig bleiben.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).