Marc Marquez (Repsol Honda) in Turn 16 bei seinem obligaten Sturz am Freitagnachmittag im Motorland Aragon – tags darauf folgte der nächste Crash, aber im Rennen blieb er diesmal sitzen.

Die MotoGP Runde im Motorland Aragon mit vielen Überraschungen

Nach seinem überlegenen Sieg musste sich der WM-Leader mit Rang 8 begnügen. Trotzdem gehörte Fabio Quartararo damit genauso wie die drei Männer auf dem Podium und der Viertplatzierte zu den Gewinnern. Nach dem ersten Podium für Aprilia in der MotoGP war nämlich auch Aleix Espargaró trotz verpasstem Podest mit dem Ergebnis des Grand Prix von Aragonien hochzufrieden. Weniger glücklich war trotz Rang drei Joan Mir nach dem Rennen. Wie er im Interview danach zugab, hatte der amtierende Weltmeister sich vor dem Start erhofft, um den Sieg mitkämpfen zu können. So aber verlor er Position zwei in der WM-Zwischenrangliste an den überragenden Sieger und auf den in der Weltmeisterschaft führenden machte er nur 8 Punkte gut. Dieser fährt mit einem Vorsprung im Gegenwert von über zwei Siegen zur fünftletzten Runde der Saison. Mittlerweile gab die Dorna nämlich bekannt, dass der Grand Prix von Argentinien, wie längst zu erwarten war, definitiv nicht stattfinden wird. Deshalb gibt es im zweiten Corona-Jahr endgültig nur 18 statt der ursprünglich geplanten 19 Runden.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) schaffte zum zwölften Mal in dieser Saison eine erste Startreihe, aber im Rennen ging es danach deutlich nach hinten. Trotzdem gehörte der schnelle Franzose nach dem Rennen nicht zu den Verlierern.

Beeindruckender König von Aragon von Ducati Pilot Bagnaia geschlagen

Nachdem er erneut mit Stürzen auf sich aufmerksam gemacht hatte, war Marc Marquez auch infolge seines Crashes in Silverstone die grosse Unbekannte vor dem Rennen. Eigentlich war für viele Beobachter absolut unverständlich, dass der 6-fache MotoGP Weltmeister für sein Verhalten beim GP von England nicht bestraft worden war. Bereits in der ersten Runde hatte er Jorge Martin in einer wahren Harakiri Aktion förmlich vom Bike gefahren und war dabei selbst gestützt. Das Unverständnis vieler Kommentatoren und Paddock Mitglieder war gross, dass Marquez straffrei davonkam. Aber er hat bei Dorna und FIM seit fast einem Jahrzehnt einen Sonderstatus und kann sich Aktionen erlauben, wofür andere gnadenlos mit schweren Strafen wie zum Beispiel Start aus der Boxengasse bestraft würden. So aber konnte er von Beginn an vorne mitmischen und zeigte eine beeindruckende Leistung bis zur letzten Runde. Dort war es dann mal wieder ein Tick zu viel und deshalb musste er sich nach einem waghalsigen Manöver einem Italiener auf einer Ducati geschlagen geben. Dies war jedoch nicht mehr Andrea Dovizioso wie in früheren Jahren, sondern ein sensationell auftrumpfender Pecco Bagnaia. Der Schützling von Valentino Rossi feierte damit seinen ersten Sieg in der MotoGP überhaupt.

Crashpilot Marc Marquez und seine Repsol Honda in Turn 14 im dritten freien Training bei seinem zweiten Sturz an diesem Wochenende – im Rennen vermochte er jedoch endlich mal wieder zu beeindrucken, obwohl es am Ende nicht für den zweiten Sieg der Saison reichte.

Unerwartetes Ducati Festival in Aragon – KTM erneut gescheitert

Trotzdem Johann Zarco WM-Rang drei infolge unglücklicher Reifenwahl und Arm-pump Problemen verlor, wurde der Grand Prix in Aragonien zum Ducati Festival, mit vier Piloten in den ersten neun. Marquez bestätigte die Stärke der Honda, womit er auch die hartnäckigen Behauptungen vieler Laien über die angeblichen Performance-Probleme seiner RC213V des Jahrgangs 2021 eindrücklich widerlegte. Suzuki war mit Joan Mir nach dem GP von England erneut auf dem Podium vertreten und ein beeindruckender Aleix Espargaró schaffte es noch vor Jack Miller ins Ziel. Hinter dem Australier zeigte Enea Bastianini auf der zwei Jahre alten Ducati GP-19 eine Topleistung mit Platz 6, noch vor Brad Binder auf der besten KTM. Die Orangen gehören nach einem guten zweiten Saisondrittel erneut zu den Geschlagenen. Mittlerweile haben die Österreicher den Anschluss an die Spitze wieder deutlich verloren zu haben. Selbst Pramac Ducati liegt als Kundenteam nun vor dem Werksteam der Orangen.

Maverick Viñales bei seiner Premiere auf der Werks-Aprilia – im Rennen reichte es für den Katalanen nicht für WM-Punkte, was sich aber bereits in Misano eine Woche später durchaus ändern könnte, weil er dort kürzlich erstmals auf dem italienischen Bike testen durfte.

Das MotoGP Rennen von Aragon in Zahlen

Die Situation aller 3 Klassen in der WM nach 13 Runden auf einen Blick

Wie es weitergeht – nur eine Woche danach in Misano

Im kombinierten Kalender von MotoGP und WorldSBK kommt es bei der nächsten Runde dank der Fehlplanung von FIM und Dorna bereits zur dritten Kollision. Während die seriennahe Weltmeisterschaft in Barcelona antritt, fährt die Prototypen-WM gleichzeitig an der Adriaküste. Dies bedeutet für WSSP 600 WM-Leader Dominique Aegerter, dass er in Italien MotoE fahren muss und seine Kontrahenten dem Schweizer im Zwischenklassement damit deutlich näher rücken können.

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