Kurve zwei im 2. Rennen am Sonntag mit dem führenden Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR), verfolgt von der WSBK Meute ohne den abwesenden Sandro Cortese, der am Vortag schwer gestürzt war (© WorldSBK).

Rea schafft das Triple in Portugal und übernimmt WM-Führung

Nach seiner Poleposition hatte Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) am Samstag im 1. Rennen und im Superpole Race am Sonntamorgen kurzen Prozess gemacht. Mit zwei lupenreinen Start-Ziel-Siegen verringerte der Nord-Ire seinen Rückstand im WM-Zwischenklassement damit bereits von 24 auf einen einzigen Punkt. Auch im 2. Rennen am Sonntag ging der Kawasaki Pilot gleich vom Start weg in Führung und baute diese Runde für Runde aus. Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) wurde auf Platz 2 liegend nach einigen Runden von Scott Redding (Ducati) geschnappt. Der Engländer schaffte es jedoch nicht, Rea danach näherzukommen. Ab nun begann eine regelrechte Sturzserie, bei welcher Eugene Laverty (BMW) in Kurve 5 den unrühmlichen Anfang machte. Der Nord-Ire konnte danach weiterfahren, doch ein Top Ten Resultat lag damit natürlich für ihn außer Reichweite.

Xavi Fores (Kawasaki Puccetti Racing, am Boden) und Garrett Gerloff (GRT Yamaha) nach ihrer Kollision, nach welcher der US-Amerikaner das Rennen fortsetzen konnte (© WorldSBK).

Die weiteren Bruchpiloten im 2. Rennen
Der Reigen wurde von Loris Baz (Ten Kate Yamaha) fortgeführt. Der Franzose überschlug sich nach seinem Ausrutscher in Kurve 15 mehrmals. An eine Fortsetzung des Rennens war für ihn nicht mehr zu denken. Der nächste im Bunde war der Chilene Maximilian Scheib (ORELAC Racing VERDNATURA Kawasaki), der nur eine knappe Minute später im Kiesbett vom 13. Eck seine Hoffnungen auf eine gute Platzierung begraben musste. Danach war wieder Kurve 5 an der Reihe, in der nacheinander Toprak Razgatlioglu, Alex Lowes und Leon Haslam abflogen. Nach einer Berührung mit Garrett Gerloff in der zweiten Biegung nach dem Start flog als nächstes Xavi Fores ab. Ersterer konnte das Rennen fortsetzen ohne zu stürzen und wurde immerhin noch guter elfter.

Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) konte sich trotz seines Sturzes am Ende im 2. Lauf noch auf Position 8 zurückkämpfen, um den Schaden in Grenzen zu halten (© WorldSBK).

Das 2. Podium von Michael van der Mark hinter Redding

Der aus der Käsestadt Gouda stammende Niederländer holte sich nach Platz 3 am Samstagnachmittag im ersten Rennen auch am Sonntag dieselbe Platzierung. Für Michael van der Mark mindestens genauso wichtig ist jedoch, dass er nun in der WM auf einige der direkt vor ihm liegenden Fahrer Punkte gutmachen konnte. Zudem konnte er Chaz Davies auf dem fünften Zwischenrang ablösen. Scott Redding hingegen dürfte diesbezüglich weniger erfreut sein, verlor er doch die WM-Führung in Portugal an den amtierenden Weltmeister. Nach dem Ducati Festival von Jerez folgte wenige Fahrstunden entfernt in Portimão der herbe Rückschlag.

Start zum 2. Rennen am Sonntag mit dem überragenden Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) vorne im Bild. Mehr als drei Siege geht schlicht nicht (© WorldSBK).

BMW schlicht enttäuschend

Nach den vollmundigen Ankündigungen, man strebe Podiums und Siege in der Saison 2020 an, steht das BMW Werksteam mittlerweile mit abgesägten Hosen da. Pechvogel Eugene Laverty flog im Superpole Race unschuldig ab, nachdem ihn Chaz Davies abgeschossen hatte. Im 2. Rennen war er das erste Sturzopfer, diesmal aus eigener Schuld in Kurve 5. Immerhin rettete er sich danach noch auf Platz 12 ins Ziel. Aber sowohl seine Resultate wie auch die von Teamkollege Tom Sykes sind angesichts der Erwartungen von Team und Fahrer schlicht unterirdisch. Nach Startplatz 4 in der Superpole ging es in den Rennen jeweils nur nach hinten. Das bisher beste Resultat gelang im 2. Rennen in Portugal mit Rang 7, was natürlich viel zu wenig ist.

Eugene Laverty (BMW) – der Spurt zu seinem Bike nach seinem selbstverschuldeten Sturz lohnte sich am Ende. Der Nord-Ire schaffte danach noch Platz 12 hinter Garrett Gerloff (© WorldSBK).

WSBK Rückkehrer Melandri – absolut blamabel

Nach seinem 19. Startplatz konnte man von Rückkehrer Marco Melandri erneut wenig erwarten. Bereits bei seinem ersten Rennen für Barni Ducati hatte der italienische Winzling exakt dieselbe miserable Startposition zu verdauen. Der für den verletzten Leon Camier bei Barni Ducati eingesprungene ehemalige MotoGP-Pilot holte nur im 2. Rennen mit Platz 14 zwei kümmerliche WM-Pünktchen. Angesichts seiner markigen Sprüche vor seiner Rückkehr und seiner früheren Erfolge absolut blamabel. Wie sagte der aus Ravenna stammende Italiener doch bei der Ankündigung von seinem Rücktritt vom Rücktritt „mir ist klar, mit der bärenstarken Ducati Panigale V4R in diesem hervorragenden Team gibt es keine Entschuldigung“. Die Rechnung, welche er laut eigener Aussage in der WSBK noch offen hat, konnte er bisher jedenfalls nicht begleichen. Der im Gegensatz zu Barni Racing im nicht von Ducati unterstützten Team Goeleven fahrende Michael Ruben Rinaldi zeigte wie in Jerez, was mit einer privaten Panigale V4R möglich ist. Er holte 23 Punkte und schlug im ersten Rennen sogar beide Ducati Werksfahrer.

Loris Baz (Ten Kate Yamaha) – nach seinem ersten Podiumsplatz im Superpole Race ffolgte im 2. Rennen am Sonntag der Abflug des Franzosen (© WorldSBK).

Resultat 2. Rennen in Portimão

WM-Zwischenstand WorldSBK nach Runde 3 in Portugal

Kombinierter Kalender WorldSBK und MotoGP

Mit dem Doppel-Rennen in Aragon geht es in 3 Wochen für die WorldSBK weiter. Auf der Strecke des Motorland Aragon sind die Ducatis aufgrund der langen Geraden und deren stärkerer Beschleunigung zu favorisieren. Es dürfte somit spannend bleiben und in der Pause ist dem schwer gestürzten Sandro Cortese gute Genesung zu wünschen. Der Deutsche war nach einer Kollision mit dem Argentinier Leandro Mercado in der letzten Runde des 1. Rennens abgeflogen. Die erste OP sei gut verlaufen, aber er dürfte noch eine ganze Weile ausfallen und sich seiner Genesung widmen müssen.

In Kursivschrift die bei der WSBK noch unbestätigten Events und in rot das mit Sicherheit nicht stattfindende Rennen in Argentinien, welches immer noch im Kalender steht.