Maverick Vinales (Monster Energy Yamaha) in Umarmung mit Markenkollege Valentino Rossi und seinem neuen Teamkollegen Fabio Quartararo in Losail – das Monster Energy Team war das erfolgreichste auf der vermeintlichen Ducati Strecke. Diesen oft kolportierten Unsinn hatten wir bereits vor dem 1. GP in Katar widerlegt und nun führt Yamaha bereits mit 9 Siegen vor Ducati (5) und Honda (3).

Die Meinungen der Top 6 vor dem 2. Katar Grand Prix

Maverick Viñales (Yamaha) – Sieger Losail GP 1: Perfekt war es nicht, aber sehr gut. Noch gibt es immer wieder Dinge zu optimieren. Ich glaube, die ersten 10 werden schneller sein, als am ersten Wochenende. Wir haben wieder sehr vorsichtig mit den Reifen zu sein, um das Reifen-Management bis ins Ziel im Griff zu haben. Auf jeden Fall ist es viel zu früh, um unser Potenzial für den Rest der Saison abzuschätzen. Für mich steht aber fest, dass unser Bike sehr stark ist. Wir haben viele starken Punkte, aber die weniger guten gilt es zu verbessern. Auch im Blick auf Portugal, wo wir nicht besonders stark waren. Dieses 2. Wochenende müssen wir wie ein neues Rennen angehen. Wichtig ist es, nur Dinge zu verändern, welche uns schneller machen. Zweifel an der Performance auch für weitere Strecken haben wir keine, aber es geht darum, mehr pushen zu können auf den folgenden Kursen. Es geht unbedingt darum, fokussiert zu bleiben und sich nicht zurückzulehnen nach einem erfolgreichen Start in die neue Saison. Eigentlich hatte ich keinen schlechten Start, aber einige Kollegen“ (er lachte dazu und schaute zu den Ducati-Kollegen Pecco und Zarco hinüber) „haben leider einen viel besseren gehabt, aber bestimmt will ich es im nächsten Rennen noch besser machen. Wichtig ist ein gutes Feeling für die Front und hoffentlich behalten wir dies auch auf den anderen Strecken.“.

Der Verpflegungsstand in Qatar war bei den wenigen Zuschauern am ersten Wochenende selbst in den Pausen ohne Gedränge wie sonst an MotoGP Veranstaltungen allseits üblich. Am Losail International Circuit mussten wir uns noch nie in Geduld üben, als wir dort zu Besuch waren.

Johann Zarco (Ducati) – Zweiter Losail GP 1: Mir hat es viel geholfen, Maverick und Pecco folgen zu können, um von ihnen zu lernen. Der Schlüssel zum Erfolg wird sein, die Reifen im Griff zu haben. Mein Ziel ist natürlich, Maverick bis im Ziel folgen zu können, um am Ende zu attackieren. Auch wenn wir hier in Losail keine Rennen gewinnen, brauchen wir uns nicht zu sorgen. Es kommen noch viele Rennen und es gilt zu den schnellsten zu gehören. Ab Mittwoch begann ich wieder, mich auf das nächste Rennen vorzubereiten. Die ersten zwei Tage musste ich zuerst etwas herunterfahren, das Adrenalin war selbst am Montag nach dem Rennen noch recht hoch. Ich habe bisher noch kein MotoGP Rennen gewonnen, aber natürlich wäre ich froh, in den nächsten Grand Prix um den Sieg kämpfen zu können.“

Johann Zarco (Pramac Ducati) – bis auf uns hätte vor dem Saisonauftakt offenbar kaum jemand darauf getippt, dass er vor seinem Landsmann Fabio Quartararo ins Ziel kommen würde. Doch eigentlich reichte dafür ein Blick zurück in sein erstes Jahr bei Yamaha und wie gut er in Losail bei seinem ersten GP der Karriere abgeschnitten hatte, auch wenn er die Zielflagge damals nicht gesehen hatte. Nach dem ersten von 2 Rennen im Wüstenstaat brauchen wir niemandem mehr zu erklären, weshalb ein Podium bei ihm keine Überraschung wäre.

Francesco Bagnaia (Ducati) – Dritter Losail GP 1: Wenn ich die Chance habe, wieder vorne wegzufahren, werde ich es erneut probieren. Wir schauen uns die Daten genau an und analysieren, was wir weiter verbessern könne. Wie Maverick sagte, wird es vermutlich schneller werden, wie auch im Vorjahr bei den 2. Rennen an Doppelveranstaltungen. Wir verloren Zeit in einigen Bereichen und auch zum Teil in der Beschleunigung. Die Chance zu gewinnen haben wir hier und auch auf vielen Strecken, welche noch kommen. Das wichtigste wird sein, immer konstant und möglichst weit vorne mit dabei zu sein.“.

Sonnenuntergang hinter der Haupttribüne – kurz vor dem Start zum MotoGP Rennen von uns in Losail fotografiert. Kamele im Zuschauerbereich sahen wir bisher noch in keinem anderen Land.

Joan Mir (Suzuki) – Weltmeister 2020 und P4 am Losail GP 1: Hoffentlich finden wir heraus, was ich bereits im Warm-Up festgestellt habe. Dabei spürte ich einige Dinge, die uns womöglich noch weiterbringen für das zweite Rennen hier. Ich versuchte im Finish so gut wie möglich zu attackieren, aber am Ende war ich zu optimistisch in der letzten Kurve. Dies half mir wenig, um bis zur Zielflagge zweiter zu werden und die beiden Ducatis holten mich noch ein. Es wird wichtig sein, bei der ersten Gruppe mit dabei zu sein. Danach sich das Rennen bis zum Schluss gut einzuteilen. Dies sehe ich als Rezept zum Erfolg. Sicher haben wir viel Potenzial, aber wir müssen versuchen, das Optimum zu erreichen. Manchmal probiert man auch fast zu viel und das kann auch Konfusion auslösen, aber das wichtigste ist, wir fanden ein recht gutes Setup. Damit werden wir es wohl probieren.“.

Joan Mir (Suzuki Ecstar) – viel knapper als der Katalane beim 1. Rennen in Losail kann man einen Podestplatz nicht verlieren. Der amtierende Weltmeister bog als zweiter in die letzte Kurve ein und wurde hinter Zarco und Pecco am Ende trotzdem nur vierter.

Fabio Quartararo (Yamaha) – Fünfter Losail GP 1: Anfänglich lief alles super, aber als ich Jack überholt hatte, kamen meine Probleme mit dem Hinterreifen. Es war hart, beispielsweise die Ausfahrt aus Kurve 6 so im Griff zu haben. Ich war sehr aggressiv, vielleicht etwas zu viel und sollte etwas smother fahren, sprich weicher und dabei mehr die Reifen schonend. Hier hat es viele Kurven, wo es nur kurze Beschleunigungs-Teile gibt. Ich fühle mich aber mit der Front wohl und auch für die weiteren Strecken habe ich ein gutes Gefühl. Zuerst müssen wir es aber auf die Distanz konkurrenzfähiger werden, um es im nächsten Rennen noch besser zu machen. Letzte Woche machten wir vielleicht einige Änderungen zu viel. Dies gilt es ab morgen besser zu machen.“.

Unsere Aufnahme im Losail Paddock – beim einzigen Nachtrennen im MotoGP Kalender herrscht eine einzigartige Stimmung. Nur bitte liebe Fans, fragt hier nirgends nach einem kalten Bier! Wir hatten oft sogar am Abend nur knapp unter 30 Grad Celsius zu erdulden, für „Westler“ gar nicht so leicht zu ertragen, vor allem weil kurzes Beinkleid oder sonstige luftig angenehme Wäsche in diesem Land sehr verpönt ist und nicht gerne gesehen wird. Für mich als Frau nur mit langem Rock hier zu sein, um nicht unangenehm aufzufallen, eine absolute Zumutung!

Alex Rins (Suzuki) – Sechster Losail GP 1: Wir hatten zwar ein gutes Rennen, aber Platz 6 war für uns zu wenig. Wir haben eine gute Pace und sollten am Start besser sein. Es gibt also noch einige Punkte zu verbessern und das haben wir vor. Pecco gewann bereits ein Rennen und er weiß, was dafür zu tun ist. Aber wir kämpfen dafür, ebenfalls vorne mit dabei zu sein. Von einem optimalen Auftakt in die neue Saison war ich noch zu weit entfernt. Wir haben einfach viel zu arbeiten, um uns noch zu steigern. Aktuell genieße ich hier sogar das warme Wetter und die Sonne in der Pause, weil zu Hause in Andorra ist es derzeit noch wesentlich kürzer. Aber am Freitag geht es wieder konzentriert weiter.„.

Der Zeitplan zum zweiten Grand Prix Wochenende des Jahres

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).