Francesco „Pecco“ Bagnaia – in der ersten Rennhälfte war der Valentino Rossi-Schüler lange Zeit auf Siegeskurs, doch dann kam die Attacke von „Top Gun“ Maverick auf seiner Yamaha und später ging auch noch Johann Zarco an ihm vorbei und wurde vor dem Italiener bester Ducati Fahrer.

Wer triumphiert diesmal am Rand der Wüste – siegt erneut eine Yamaha?

Wie wir bereits vor dem ersten Rennen der Saison erklärt hatten, ist der Losail International Circuit alles andere als eine Ducati Strecke. Nur wer nie einen Blick auf die Jahre seit der Premiere 2004 warf, konnte so einen Unsinn behaupten. Völlig egal, ob es sich dabei um einen Ducati Manager oder beliebigen Fan handelte, weil viele vergessen oft einen sehr wichtigen Aspekt: Nur äußerst selten werden Rundstrecken-Rennen auf langen Geraden gewonnen. In Losail lieferte den letzten Beweis dafür Jonathan Rea im WorldSBK Event vom Oktober 2018. Der Nord-Ire gewann trotz eklatantem Topspeed-Nachteil drei Rennen nacheinander, weil er von Kurve 1 bis 16 der schnellste war. Genau dieses Rezept wandte Maverick Viñales beim ersten Grand Prix des Jahres 2021 an. Und so kam es zum 9. Yamaha Triumph beim 17. GP von Katar der Königsklasse, während Ducati erst bei 5 erfolgen steht und Honda bei deren 3. Bezüglich Podiumsplatzierungen liegt sogar Honda hinter Yamaha auf Platz 2 der Statistik, noch vor Ducati.

Enea „la Bestia“ Bastianini (Esponsorama Ducati) – der für das Avintia Team fahrende Rookie wurde in seinem ersten Grand Prix sensationellen zehnter. Damit ließ der Italiener nicht nur Bradl auf der Respsol Honda von Marquez, sondern auch noch sämtliche KTM Fahrer hinter sich. Mit nur einem Drittel der Testtage, welche den Neulingen im Vergleich zu früher zur Verfügung standen, kann man die Leistung des Moto2 Weltmeisters von 2020 kaum hoch genug einschätzen.

Schaffen die Gestrauchelten im zweiten Anlauf die Revanche?

Allen voran war Jack Miller einer der meistgenannten Favoriten, was lediglich an seiner guten Performance bei den Tests lag. Dabei ist zwischen einer schnellen Runde und einem Rennen über die volle Distanz ein Unterschied, der größer kaum sein kann. Denken wir dabei nur an die vielen Poles von Quartararo ohne danach zu gewinnen oder Mavericks häufigen Einbrüchen im Vorjahr nach sensationellen Bestzeiten am Tag vor dem Rennen. Wenn es aber wie in Losail am Sonntag über 22 Runden geht, gilt es in der MotoGP sehr häufig darum, mit den Pneus hauszuhalten. Wer seine Michelins zu früh überbeansprucht ist beim den Kampf ums Podium draußen und muss versuchen, sich über die Distanz zu retten. Siehe dazu auch die Aussage von Fabio Quartararo auf dieser Seite zu den Eindrücken der besten 6 Fahrer beim Saisonauftakt im Bericht „Losail 2 Fahrerstimmen“. Man darf gespannt sein, ob Jack, Fabio und Valentino ihre Probleme am zweiten Wochenende besser im Griff haben werden.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) vor dem Start zum 1. Rennen der Saison – der junge Franzose kämpfte bereits früh mit einem nachlassenden Hinterreifen, schaffte es aber trotzdem noch auf Platz 5. Sein Rezept für ein besseres Resultat lautet, etwas sanfter und damit weniger aggressiv und damit aber Reifenschonender zu fahren.

Wer profitiert am meisten vom Doppelrennen in Katar?

Hierzu bemühen wir gerne nochmals, was Pol Espargaró bereits früh zu bedenken gab. Weil im Vergleich zu früheren Jahren nur noch ein Drittel an Testtagen zu Verfügung stand, waren die Rookies und Fahrer auf für sie neuen Bikes grundsätzlich stark benachteiligt. Es ehrt den Repsol Honda Neuzugang, dass er dabei nicht sich, sondern die aus der Moto2 aufgestiegenen Piloten zuerst nannte. Ein Blick auf die Resultate bei Doppelrennen des Vorjahres zeigt ein zwiespältiges Bild. Am meisten hatte sich beispielswiese in Jerez Valentino Rossi im 2. Rennen von Jerez gesteigert und ihn als Rookie zu bezeichnen, halten wir für verfehlt. Alex Marquez hingegen holte bei dieser Gelegenheit doppelt so viele Punkte als am ersten Wochenende. Um Spielberg mit dem Horrorcrash im 1. Lauf lassen wir aus diesem Grund außer acht. In Misano gab es für den einzigen Rookie Iker Lecuona statt einer Steigerung einen Rückschritt. Aragon hingegen brachte für den Spanier vom ersten aufs zweite Wochenende eine deutliche Verbesserung. Unabhängig davon ist es für Fahrer wie die MotoGP Neulinge und Pol ein Vorteil, ein weiteres Rennen unter ähnlichen Bedingungen wie das erste und dazu auf derselben Strecke zu haben.

Pol Espargaró vor dem Start zum ersten Rennen der Saison in Losail – der Spanier holte Platz 8 bei seiner Premiere für Repsol Honda, was auf den ersten Blick bescheiden tönt. Doch er war im Gegensatz zu den LCR Honda Piloten Alex Marquez und Takaaki Nakagami nicht gestürzt und ließ HRC Routinier Bradl dabei deutlich hinter sich. Darauf lässt sich aufbauen und Honda blieb vor allem auch ein Debakel wie oft im Vorjahr erspart.

Zeitplan für das zweite Katar Wochenende

Von Samstag auf Sonntag war die Umstellung zur Sommerzeit, was jedoch nur Europa betrifft und weshalb sich die Zeit-Verschiebung zu Katar um eine Stunde verringerte. Die Rennen finden am frühen Sonntagabend statt. Selbstverständlich berichten wir täglich in unserem bewährten Live-Blog und in einer Zusammenfassung. Viel schneller als bei uns geht dabei nicht. So sind die Top Ten auf unserer Seite bereits unmittelbar nach dem sie das Ziel kreuzen bei uns ersichtlich. Das Echo unserer Leser war sehr positiv und wir bedanken uns auch bei allen, die sich jeweils live mit Hinweisen melden, welche wir jeweils bestmöglich auch umgehend verwenden. Den provisorischen Kalender für 2021 blenden wir derzeit gar nicht mehr ein, weil mit unter anderem den Übersee-Rennen kaum mehr jemand wirklich rechnet.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).