Am 28. November fiel der Startschuss für Kiefer Racing
Wie live bei Servus TV am Rande des Spielberg GP am 11. August dieses Jahres berichtet wurde (es stand natürlich gleichentags auch auf unserer Seite zu lesen), verlor Jochen Kiefer mit seinem Moto2 Team per Ende Saison 2019 seinen Stammplatz im GP Paddock. Der Schock saß so tief, dass der Bruder des vor 2 Jahren in Malaysia tragisch verstorbenen ehemaligen Teamchefs Stefan Kiefer zuerst an den Rückzug aus dem Rennsport dachte. Immerhin hatte Kiefer Racing 2 WM Titel errungen, 2011 mit Stefan Bradl in der Moto2 und 2015 mit Danny Kent in der Moto3. Eigentlich viel zu spät in der Saison entschied sich Jochen Kiefer dann doch noch zum Weitermachen. Es dauerte letztlich Monate, bis sich Teamchef Stefan Kiefer endlich dazu durchringen konnte, was auf unserer Seite bereits Anfangs August als einzig logische Zukunftslösung genannt wurde. Nämlich der Wechsel von der Moto2 in die WSSP oder WSBK, was nun mit einiger Verspätung doch noch Realität wurde. Nachdem die seriennahe WM im nächsten Jahr endlich auch wieder in Deutschland zu Gast ist, könnte der Zeitpunkt für diesen Wechsel kaum besser sein. Ob der späte Zeitpunkt für diesen Entscheid einen Nachteil in der Vorbereitung mit sich brachte, wird sich erst zum Saisonbeginn beim ersten Rennen in Phillip Island (Australien) Ende Februar 2020 zeigen. Die Yamaha R6 Motorrädern werden bei YART in der Steiermark in Österreich aufgebaut und bis sie bei Kiefer Racing eintreffen, ist bereits die Hälfte der Winterpause verstrichen.
Die 2 WSSP 600 Fahrer für 2020 – keine Überraschung
Mit Thomas Gradinger und Lukas Tulovic als Fahrer für die Saison 2020 gab es keine Überraschung bei der Präsentation des Teams für nächste Saison. Der erst 19-jährige Lukas Tulovic fuhr bereits 2019 für Kiefer Racing in der Moto2. Nachdem er als 29. im Gesamtklassement keine Chance auf einen anderen Platz im GP-Paddock hatte, war der Wechsel mit Kiefer in die WSSP 600 die für ihn beste Option. Mit dem 23-jährigen Österreicher Thomas Gradinger verpflichtete Jochen Kiefer den WM-neunten von 2019. Auf der Kallio Racing Yamaha holte die momentan größte Hoffnung der Alpenrepublik im Motorrad-Rennsport eine Podiumsplatzierung und fuhr weitere 4 Mal in die Top fünf. Mit ihm darf sich Kiefer definitiv Chancen auf Spitzenplätze in der ersten Saison der seriennahen Supersport WM ausrechnen, während Lukas Tulovic erst noch beweisen muss, wozu er in dieser für ihn neuen Klasse fähig ist.
Rückkehr der WSBK / WSSP nach Oschersleben
Auf jeden Fall dürfen sich die Deutschen Fans und der Veranstalter nun besonders auf die Rückkehr der WSBK nach Oschersleben freuen, nachdem mit BMW ein deutscher Hersteller und Kiefer auch ein deutsches Team dabei ist. Von 2000 bis 2004 war die seriennahe WM bereits fünf Mal in der Motorsportarena nahe der Stadt Magdeburg zu Gast. In der WSSP 600 sind für 2020 nebst Christian Stange, Philipp Öttl und Lukas Tulovic insgesamt 3 Deutsche Fahrer am Start, dazu mit dem Österreicher Thomas Gradinger und Weltmeister Randy Krummenacher weitere (halbwegs) deutschsprachige Fahrer. In der WSBK ist mit Sandro Cortese (der Vertrag mit Ten Kate Yamaha soll in Kürze unterschrieben werden) auch in der Königsklasse voraussichtlich ein Deutscher am Start und womöglich erhält Markus Reiterberger die Chance auf einen Wildcard-Einsatz. Natürlich ist Deutschland in der Nachwuchsklasse WSSP 300 mit dem Freudenberg KTM Racing Team aus Sachsen und mit Max Kappler und Jan-Ole Jähnig zumindest zwei deutsche Fahrer hervorragend vertreten. Nach seinem dritten Platz beim Rennen in Assen 2019 ist dem am 9. März 2020 19 Jahre alt werdende Jähnig definitiv eines der hoffnungsvollsten Talente des Landes.
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