Toprak Razgatlioglu fünf Minuten nach Beginn der Superpole in Kurve 16 am Boden – der WM-Leader hatte bei seinem Crash mehr Glück als sein Yamaha Markenkollege Garrett Gerloff, bei dem die Reparatur seines Bikes nicht mehr rechtzeitig klappte.

Rea, Toprak und Redding in Reihe 1 – starker Folger auf P6

Ein überragender Jonathan Rea (Kawasaki) fuhr bereits früh die Bestzeit und danach folgte eine Runde, bei welcher er endgültig eine Marke setzte, an welcher sämtliche seiner Konkurrenten scheitern sollten. Trotz seines Crashs zu Beginn schaffte es Toprak in buchstäblich letzter Minute noch auf P2 vor Scott Redding (Ducati). Damit stand die erste Startreihe für das erste Rennen am Nachmittag um 14 Uhr und für das Superpole Race am Sonntagmorgen fest. Die großen Pechvögel waren diesmal Tom Sykes und Garrett Gerloff, der nach seinem Sturz in Kurve 2 kein funktionierendes Bike mehr zur Verfügung hatte. Beim ehemaligen „Mister Superpole“ hingegen sah es eher nach einem technischen Problem aus, weshalb der Mann aus Huddersfield nach fünf Minuten stehenblieb und am Ende wie der Texaner keine einzige gezeitete Runde mehr hinbekam. So war es ausnahmsweise einmal Jonas Folger, der überraschend für BMW die Kohlen aus dem Feuer holte und zusammen mit Alex Lowes (Kawasaki) und Michael Ruben Rinaldi (Ducati) aus der zweiten Reihe ins Rennen gehen wird.

Alvaro Bautista (Honda CBR-1000RR-R SP Fireblade) am Freitag – mit einem deutlichen Lebenszeichen meldete sich der Assen-Doppelsieger der letzten Ausgabe von 2019 (damals noch auf Ducati) eindrücklich an der Spitze zurück.

Van der Mark nur in Reihe 3 – droht BMW ein Rückschlag?

Der Lokalmatador machte bereits am Freitag keinen überzeugenden Eindruck, was bei ihm definitiv am Bike liegen muss. Auf der Yamaha R1 war der Mann aus Gouda vor zwei Jahren bei der bisher letzten Ausgabe der WSBK-Assen Runde nach beiden Rennen auf dem Podium gelandet, einmal dabei sogar vor Weltmeister Jonathan Rea. Diesmal muss sich der Niederländer jedoch mit Startplatz 9 neben Locatelli (Yamaha) und Haslam auf der besten Honda zufriedengeben. Direkt hinter dem Niederländer schaffte es Alvaro Bautista als Doppelsieger von 2019 noch knapp in die Top Ten. Mit dem kleinen Spanier wird aber im Rennen zu rechnen sein und man sollte ihn deshalb nicht vorschnell abschreiben. Nach einer starken Pace am Freitag enttäuschten Chaz Davies mit P13 und Lucas Mahias als fünfzehnter, direkt vor Rückkehrer Leandro Mercado, der sich wacker schlug und immerhin Chancen auf Punkte haben sollte. Nachfolgend das Resultat der Superpole gleichbedeutend mit der Startaufstellung.

P, No, Rider, Bike, Time(,Gap), LL, km/h
1, 1, REA Jonathan, Kawasaki ZX-10RR, 1’33.842, , 6, 287
2, 54, RAZGATLIOGLU Toprak, Yamaha YZF R1, 1’34.028, 0.186, 4, 286
3, 45, REDDING Scott, Ducati Panigale V4 R, 1’34.053, 0.211, 5, 290
4, 21, RINALDI Michael Ruben, Ducati Panigale V4 R, 1’34.067, 0.225, 8, 292
5, 22, LOWES Alex, Kawasaki ZX-10RR, 1’34.252, 0.410, 6, 288
6, 94, FOLGER Jonas, BMW M 1000 RR, 1’34.336, 0.494, 5, 286
7, 55, LOCATELLI Andrea, Yamaha YZF R1, 1’34.375, 0.533, 5, 286
8, 91, HASLAM Leon, Honda CBR1000 RR-R, 1’34.467, 0.625, 7, 288
9, 60, VAN DER MARK Michael, BMW M 1000 RR, 1’34.786, 0.944, 5, 286
10, 19, BAUTISTA Alvaro, Honda CBR1000 RR-R, 1’34.791, 0.949, 6, 291
11, 53, RABAT Tito, Ducati Panigale V4 R, 1’34.944, 1.102, 7, 290
12, 47, BASSANI Axel, Ducati Panigale V4 R, 1’34.944, 1.102, 6, 289
13, 7, DAVIES Chaz, Ducati Panigale V4 R, 1’35.002, 1.160, 5, 288
14, 32, VINALES Isaac, Kawasaki ZX-10RR, 1’35.251, 1.409, 6, 283
15, 44, MAHIAS Lucas, Kawasaki ZX-10RR, 1’35.335, 1.493, 5, 283
16, 36, MERCADO Leandro, Honda CBR1000 RR-R, 1’35.558, 1.716, 7, 285
17, 9, MANTOVANI Andrea, Kawasaki ZX-10RR, 1’36.059, 2.217, 6, 283
18, 3, NOZANE Kohta, Yamaha YZF R1, 1’36.076, 2.234, 5, 282
19, 84, CRESSON Loris, Kawasaki ZX-10RR, 1’37.156, 3.314, 5, 277
NQ, 66, SYKES Tom, BMW M 1000 RR, 11’54.377, 10’20.535, 1, 283
NQ, 31, GERLOFF Garrett, Yamaha YZF R1, , , 2, 281

Scott Redding (Aruba.it Ducati) ist einer der Fahrer, mit denen sowohl am Samstagnachmittag wie auch am zweiten Tag zu rechnen ist, selbst wenn die Wetterprognose eintrifft und es am Sonntag regnen sollte. Toprak hingegen muss seine Chance im Trockenen packen und gilt bei Nässe als zu wenig konkurrenzfähig für ein Podest.

Erste Interviews nach dem Qualifying
Scott Redding hatte bei seinem Versuch, genau wie Rea beim ersten gelbe Flaggen, weil Toprak davor gestürzt war. So konnte er beim zweiten Versuch nur 70 bis 80 Prozent herausholen, wie er zu Protokoll gab. Bei ihm sieht es danach aus, als hätte er im FP3 am Morgen bereits einen Qualifyier verheizt und so kann er mit Startplatz 3 am Ende mehr als zufrieden sein. Toprak meinte, er sei mehr als glücklich nach seinem Crasch zu Beginn des Qualifyings. Daher war er natürlich froh, dass sein Team ihm dreieinhalb Minuten vor Schluss noch ein funktionierendes und repariertes Bike hinstellte. Gar keine Probleme zu vermelden hatte hingegen der neue Mister Superpole. Jonathan Rea startet zum fünften Mal im 5. Rennen der Saison von der Poleposition. Er sei hochzufrieden und bedankte sich bei seinem Team für das großartige Bike, welches sie ihm für dieses Wochenende vorbereitet haben. Nun gelte es, dan Kopf runterzuhalten und in den Rennen eine gute Pace zu zeigen, wie er vor seinem üblichen „Cheers“ noch anmerkte, bevor er sich zur Vorbereitung des ersten Laufs vom Mikrofon verabschiedete.

Stand in der WorldSBK Weltmeisterschaft nach Runde 4 in England

Der TT Circuit von Assen

In schwarzer Schrift die Unterteilung der vier Sektoren. Der Kurs hat 12 Rechts- und 6 Linkskurven und ist 4,542 km lang, mit einer nur 300 m langen Start-Ziel-Gerade.

Der Zeitplan der WorldSBK Runde in Assen

>WSBK Assen Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

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