Jonathan Rea verlängerte seinen Kawasaki-Vertrag
Wie von uns am 10. Juni bereits angekündigt gab Kawasaki nun die Verlängerung des Werksfahrer-Vertrags mit dem Nord-Iren bekannt. Der erfolgreichste Pilot in der Geschichte der seriennahen Weltmeisterschaft bleibt somit den Japanern für weitere 2 Jahre treu. Damit ist auch bis 2021 zusammen mit Alex Lowes der Fortbestand des erfolgreichsten Duos vom Saisonauftakt dieses Jahres gesichert. Ob Johnny seinen Teamkollegen als ernsthaften Herausforderer auf seinen Titel tatsächlich fürchten muss, wird sich hingegen erst noch weisen müssen. Zwar kehrte Lowes von den ersten 3 Rennen in Australien als WM-Leader zurück, aber Rea hatte im 1. Rennen definitiv Pech gehabt, was ihn einen seiner seltenen Ausfälle kostete. Die unbestrittene Stärke des 5-fachen Weltmeisters ist seine Konstanz und der unbedingte Kampfeswille.
Die Titelverteidigung als klares Ziel
Die offizielle Bekanntgabe von Kawasaki am 18. Juni 2020 war von den meisten Kennern der Szene erwartet worden. Daher bleibt die Überraschung darüber aus. Gleichzeitig ist die Zielsetzung von KRT für die immer noch gefährdete Saison 2020 und darüber hinaus absolut klar. Nichts anderes als die Titelverteidigung erhoffen sich Rekordweltmeister Rea und sein Team für die nahe Zukunft. Wer den aktuellen WM-Leader Lowes als stärksten Konkurrenten des Nord-Iren sieht, sei daran erinnert, wie oft der aus Lincolnshire in England stammende Alex ein Rennen auf dem Hosenboden beendete. Seit er ab 2014 als Stammpilot in der WM antrat, genießt er den Ruf eines Bruchpiloten. Mit Ausnahme der ersten 4 Jahre mit mindestens 5 bis 7 Renn-Stürzen pro Saison besserte sich dies erst ab 2018. Doch ähnlich wie Chaz Davies verpasste Lowes auch seither aufgrund zu vieler Ausfälle jeweils eine noch bessere Platzierung, als sie es ohne die Crashes geworden wäre.
Die vielversprechendsten Herausforderer
Nachdem Lowes eine wirklich konstante Leistung über eine ganze Saison erst noch zu beweisen hat, gilt vor allem Scott Redding bei vielen Experten als aussichtsreichster Titel-Kandidat. Sein Ducati-Vorgänger Alvaro Bautista scheiterte nach seinem sensationellem Saisonbeginn im Vorjahr ab Jahresmitte gnadenlos und die neue Honda CBR-1000RR-R wird wohl frühestens nächstes Jahr zu einem Sieger-Motorrad. Tom Sykes und Eugene Laverty auf der BMW sind höchstens Außenseiter-Chancen zuzurechnen. Positive Testresultate und die Poleposition von Sykes in Phillip Island im März dieses Jahres erwiesen sich wie befürchtet in den Rennen als Strohfeuer. Chaz Davies (Ducati) und Michael van der Mark (Yamaha) trauen die Wenigsten einen wirklichen Exploit zu, um ernsthaft im Titelkampf eine Rolle zu spielen.
Die besten Chancen nebst Redding – der türkische Torpedo
Bliebe noch der neue Teamkollege des aus Gouda stammenden Niederländers van der Mark bei Pata Yamaha. Dass Toprak Razgatlioglu den notwendigen Speed hat um Rea herauszufordern, bewies der Türke seit der zweiten Saisonhälfte 2019. Ob er jedoch die notwendige Konstanz für den Titelkampf hat, muss der junge Herausforderer allerdings erst noch beweisen. Im Vorjahr stand er bei mehreren Events deutlich im Schatten seines heutigen Teamkollegen „Magic Michael“. Nebst Ducati-Speerspitze Scott Redding ist der „türkische Torpedo“ wohl trotzdem der gefährlichste Herausforderer von Jonathan Rea, dem amtierenden König der WorldSBK. Der einsilbige Schützling von Kenan Sofuoglu müsste wohl nur noch lernen, ein bisschen mehr von sich preiszugeben, sollte er noch öfters zu Gast auf dem Podium sein. Zusammen mit seinen türkischen Landsleuten drücken wir ihm die Daumen, dass er dies in naher Zukunft auch nötig haben wird.
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