Luca Marini siegt überlegen vor Binder und Lecuona

Seinen 2. GP-Sieg in der Moto2 holte sich Luca Marini nach Sepang/Malaysia 2018 erneut in Asien, diesmal in BuriRam/Thailand.

Nachdem Alex Marquez am Ende der 1. Runde die Ziellinie als Erster kreutzte, löste ihn zwei Umgänge später der Italiener Luca Marini an der Spitze ab. Im 11. Umlauf hatte Marini bereits über 2 Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger und liess sich bis ins Ziel die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Dahinter geriet Marquez immer mehr unter Druck und wurde in Runde 14 von seinem spanischen Landsmann Iker Lecuona überholt. Einen Umgang später wurde er auch das Opfer des Südafrikaners Brad Binder und in Runde 21 ging auch Augusto Fernandez an ihm vorbei. WM-Leader Marquez kam letztlich nur auf Platz 5 ins Ziel, während Brad Binder kurz vor dem Ziel noch eine Attacke auf Iker Lecuona gelang, womit er sich Rang 2 sicherte. Tom Lüthi kam nur als Elfter aus der Startrunde zurück und schaffte es letztlich nur auf Platz 7, hinter Jorge Martin und vor Nicolò Bulega. Immerhin beträgt sein Abstand auf WM-Position 2 damit nur 6 Punkte, aber für den Titel dürfte bei dem Schweizer der Zug erneut abgefahren sein. Lokalmatador Somkiat Chantra schaffte es nach einem starken Finish auf Platz 9, vor dem verdientem Jubel seiner Landsleute.

Top Ten Resultat beim Heimrennen für den Thailänder Somkiat Chantra (IDEMITSU Honda Team Asia).

Die übrigen Deutschen und Schweizer

Lukas Tulovic (Kiefer Racing KTM) fuhr nach 20 Minuten an die Box und gab das Rennen auf, nachdem bereits sein Start in die Hose gegangen war. Mehr als der viertletzte Platz schaffte er bis dahin nicht und erzählte nach der Aufgabe von Schaltproblemen. Sein bayerischer Landsmann Marcel Schrötter kämpfte noch mit den Folgen seines Schlüsselbeinbruchs von Aragon, holte sich aber immerhin mit Platz 14 noch 2 WM-Punkte. Philipp Öttl enttäuschte auch in Thailand mit dem 4. letzten Platz, womit er immer noch auf den 1. WM-Zähler der Saison wartet. Für den Schweizer Dominique Aegerter reichte es dafür um genau eine Position nicht, womit er im WM-Zwischenklassement immer noch hinter Forward MV Teamkollege Manzi liegt. Jesko Raffin schaffte es als NTS RW Racing Ersatzfahrer um eine Position nicht in die Top 20, sieht aber durchaus Verbesserungspotenzial für die nächsten Runden.

Dominique Aegerter in Buriram – mit Platz 16 die Punkte nur um einen Rang verfehlt (Bildquelle Forward MV).

Ergebnis Moto2 GP BuriRam

WM-Zwischenstand nach 15 von 19 Runden

Konstrukteurswertung – Kalex bereits Weltmeister

Die Truppe um Alex Baumgärtel hat auch dieses Jahr alles absolut richtig gemacht und sicherte sich den Konstrukteurs-Titel auch im ersten Jahr mit den neuen Triumph Motoren. Die im Vergleich zu KTM winzige und auch Finanz-arme Truppe von Speed Up verdient ebenso großen Respekt. Mit nur 2 gegenüber 9 Fahrern von KTM liegt Speed Up immer noch vor den Orangen aus Mattighofen, welche sich damit 2019 komplett der Lächerlickeit preisgaben. Als Krönung gab man ausgerechnet am Spielberg, einen Tag vor dem ersten Sieg dieser Saison, nach nur 3 Jahren bereits wieder den Ausstieg aus der Moto2 bekannt. Dabei hatten die Verantwortlichen von KTM noch bei Lancierung der Moto2 beteuert, man hätte langfristige Ziele und lobte sich dabei selbst, der erste Hersteller mit einem derart vorteilhaften Konzept (in allen 3 Klassen vertreten) zu sein. Nach dem Desaster der 3. MotoGP Saison zog jedoch der mächtige Red Bull Boss am Red Bull Ring enttäuscht den Stecker, worauf man ohne die Millionen des Brauseherstellers bei KTM keine finanzielle Basis für ein weiteres Blamage-Jahr sah.

Teamwertung Moto2 – nach 15 von 19 Rennen

Ausgerechnet seit Bekanntgabe des überraschenden KTM-Rückzugs aus der Moto2 läuft es bei Red Bull KTM Ajo wie geschmiert. Mit und ab dem Spielberg GP hat kein anderes Team bis und mit zum GP Thailand auch nur annähernd so viele WM-Punkte geholt wie das KTM Moto2 Werksteam. Das ist die unglaubliche Ironie einer der peinlichsten Geschichten im Motorrad-Rennsport der letzten Jahre!