Borja Gomez (Yamaha) vor dem Start – der junge Spanier sollte ungewollt eine tragende Rolle in diesem Rennen spielen, als er die Zielflagge durch einen heftigen Crash verpasste.

Aegerter gewinnt erneut vor Odendaal nach Abbruch mit roten Flaggen

Simon Jespersen war nach dem Start erneut der Sensationsmann, als der junge Däne nach dem Start sofort in Führung ging. Steven Odendaaal war jedoch nicht bereit, sich mit Position zwei zufriedenzugeben. Noch in der ersten Runde übernahm der Südafrikaner das Kommando. Der WM-Leader lag zunächst auf P3, wurde aber von seinem Schweizer Landsmann Marcel Brenner und Luca Bernardi danach überholt. Doch Aegerter kämpfte sich wieder an den beiden vorbei und begann die beiden vor ihm liegenden zu jagen. In Runde vier hatte er es geschafft und überholte Jespersen, während Odendaal noch eineinhalb Sekunden vor den beiden an der Spitze lag. Mit Hikari Okubo (Kawasaki), Randy Krummenacher, Hendra Pratama (beide Yamaha) und Can Öncü (Kawasaki) gab es früh einige Sturzopfer, denen wenig später auch Eduardo Montero Huerta (Yamaha) folgte. Der Lokalmatador verletzte sich dabei offenbar leicht und für ihn und Krummi war das Rennen damit vorbei. Die anderen Piloten konnten ihr Rennen hingegen fortsetzen, aber natürlich war die Chance auf eine Spitzenplatzierung für sie dahin.

Der „Krummenator“ am Boden und rechts von ihm der ebenfalls mit dem Schweizer gestürzte Can Öncü – für beide war es ein schwarzer Sonntag in Navarra.

Der Kampf an der Spitze und der Abbruch
Es waren noch 12 Runden zu fahren, als der „Domi-Fighter“ im Windschatten von Odendaal bei Start-Ziel vorbeifuhr. Nun war der Kampf um die Spitze entbrannt und viereinhalb Sekunden dahinter waren Bernardi und Caricasulo an Jespersen vorbeigekommen. Dahinter Öttl und Cluzel, die wenig später ebenfalls den erst 20-jährigen aus Kopenhagen überholten. Dies gelang etwas später auch Niki Tuuli auf der einzigen MV Agusta im Feld. Bei Halbzeit lag immer noch Odendaal vorne, aber Aegerter folgte dem Südafrikaner wie ein Schatten. Galang Hendra Pratama warf seine Yamaha zum zweiten Mal weg und wenig später hatte der Schweizer das erste Mal im zweiten Rennen die Nase vorne. Aber der Mann mit der Nummer 4 gab nicht auf und schob sich nochmals an Domi vorbei. Sieben Runden vor Schluss war es jedoch Aegerter, der wieder vorne lag und wie im ersten Rennen einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte. Wenig später hatte Borja Gomez einen heftigen Crash und der junge Spanier flog dabei in hohem Tempo sich mehrmals überschlagend ins Kiesbett ab. Mit roten Flaggen kam der vorzeitige Abbruch des Rennens und Aegerter hatte damit seinen Doppelsieg vor Odendaal auf sicher.

Der Crash von Borja Gomez im mit weit über 200 km/h gefahrenen Turn 1, wonach das Rennen vorzeitig abgebrochen werden musste.

Interviews nach dem Rennen
Aegerter sprach von einer heftigen Schlacht um den Sieg und es war nicht leicht, Odendaal zu überholen. Sein Team Ten Kate Racing hätte einen perfekten Job gemacht und nun freue er sich auf eine kurze Pause, weil er drei Rennwochenenden in Folge hinter sich habe. Da der Schweizer in der MotoE auch noch fahre, werde er sich nun endlich mit Familie und Freunden etwas entspannen können. Steven Odendaal hoffte wie vor ihm Aegerter, dass die gestürzten Fahrer sich nicht schwer verletzt haben. Er gab zu Protokoll, seine Strategie sei nicht ganz aufgegangen, aber mit Platz 2 habe er den Schaden in Grenzen halten können. Nun hoffe er auf eine Steigerung für Nevers in zwei Wochen. Luca Bernardi war mit Platz 3 zufrieden, wie er ins Mikrofon sprach. Nächstes Rennen werde er erneut versuchen ein Podium zu erreichen.

Steven Odendaal (Bardahl Evan Bros Yamaha) beim Interview nach Platz 2 – er wird in Barcelona von der Abwesenheit von Aegerter profitieren, der dann in Misanno MotoE fahren muss und deshalb auf die katalanische Runde zwangsläufig verzichten wird.

Das zweite Supersport Rennen von Navarra in Zahlen

Die Situation in der Weltmeisterschaft nach 12 Rennen

P, Rider, Points, Bike
1. DOMINIQUE AEGERTER 257 YAMAHA
2. STEVEN ODENDAAL 210 YAMAHA
3. PHILIPP OETTL 156 KAWASAKI
4. LUCA BERNARDI 150 YAMAHA
5. JULES CLUZEL 124 YAMAHA
6. MANUEL GONZALEZ 120 YAMAHA
7. FEDERICO CARICASULO 84 YAMAHA
8. RANDY KRUMMENACHER 77 YAMAHA
9. CAN ALEXANDER ONCU 66 KAWASAKI
10. RAFFAELE DE ROSA 63 KAWASAKI
11. NIKI TUULI 58 MV AGUSTA
12. HANNES SOOMER 47 YAMAHA
13. MARC ALCOBA 40 YAMAHA
14. CHRISTOFFER BERGMAN 39 YAMAHA
15. KEVIN MANFREDI 22 YAMAHA
16. VERTTI TAKALA 21 YAMAHA
17. GALANG HENDRA PRATAMA 21 YAMAHA
18. SIMON JESPERSEN 15 YAMAHA
19. PETER SEBESTYEN 15 YAMAHA
20. MARCEL BRENNER 10 YAMAHA
21. VALENTIN DEBISE 9 YAMAHA
22. SHERIDAN MORAIS 9 YAMAHA
23. DAVID SANCHIS MARTINEZ 8 YAMAHA
24. MARIA HERRERA 7 YAMAHA
25. FILIPPO FULIGNI 6 YAMAHA
26. MICHEL FABRIZIO 6 KAWASAKI
27. MAX ENDERLEIN 5 YAMAHA
28. ROBERTO MERCANDELLI 5 YAMAHA
29. HIKARI OKUBO 4 KAWASAKI
30. MASSIMO ROCCOLI 4 YAMAHA
31. FEDERICO FULIGNI 4 YAMAHA
32. LUCA GRUNWALD 3 SUZUKI
33. MATTEO PATACCA 3 YAMAHA
34. STEPHANE FROSSARD 3 YAMAHA
35. DANIEL VALLE 2 YAMAHA
36. ONDREJ VOSTATEK 2 YAMAHA
37. OSCAR GUTIERREZ IGLESIAS 1 YAMAHA
38. LUCA OTTAVIANI 1 KAWASAKI
39. LEONARDO TACCINI 1 KAWASAKI
40. DAVIDE PIZZOLI 1 YAMAHA
41. PAWEL SZKOPEK 1 YAMAHA

Circuito de Navarra

Die Streckenskizze von Navarra, wo am 22. August 2021 das erste WorldSBK Rennen der Geschichte gestartet wird. Mit 9 Rechts- und 6 Linkskurven wird der Circuito de Navarra wie die meisten anderen Strecken im Kalender im Uhrzeigersinn befahren. Die Rennstrecke wurde im Juni 2010 fertiggestellt und ist 3,933 km lang und die Start-Ziel-Gerade misst 800 m.

Wie es weitergeht im provisorischen Kalender

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).