Philipp Öttl (Puccetti Kawasaki) vor Teamkollege Mahias und dem frischgebackenen Weltmeister Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) und Raffaele de Rosa (MV Agusta). Der Deutsche prägte das zweite Rennen von Barcelona mit (© WorldSBK).

Geschichtsträchtiger Moment mit deutscher Beteiligung

Es war ein geschichtsträchtiges Rennen beim zweiten Lauf der Supersport 600 Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal seit 1999 diese Kategorie als Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, dominierte ein Fahrer von Beginn an derart überlegen wie Andrea Locatelli. Als Nachfolger des amtierenden Weltmeisters Randy Krummenacher und Federico Caricasulo, der nach dem Vize-Titel in die WSBK aufgestiegen war, verteidigte der Italiener für das Bardahl Evan Bros Team den WM-Titel. Die Art und Weise wie er dies tat, erinnerte in vielen Zügen an den 5-fachen Weltmeister Jonathan Rea. Trotz mit Jules Cluzel (GMT94 Yamaha), Lucas Mahias, Philipp Öttl (beide Puccetti Kawasaki), Isaac Viñales (Kallio Yamaha), Raffele der Rosa (MV Agusta) und weiteren starken Kontrahenten ernsthafter Konkurrenz, setzte sich Locatelli von Beginn an souverän durch. Der aus Alzano Lombardo (nordöstlich von Bergamo) stammende Italiener kam wie zahlreiche seiner Vorgänger aus der Moto2. In Barcelona machte er dann drei Runden vor Schluss bereits den Sack zu und sicherte sich vorzeitig den WM-Titel.

Der Moment des Triumphs für Pilot und Mannschaft, die dem Bardahl Evan Bros Fahrer soeben anzeigt, dass er in diesem Moment Supersport 600 Weltmeister wurde (© WorldSBK).

Sensationelles Rennen von Philipp Öttl

Der junge Bayer zeigte von Beginn an, dass im zweiten Rennen mit ihm zu rechnen war. Nach der ersten Runde lag Philipp Öttl vor Corentin Perolari (GMT Yamaha), Teamkolleg Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing) und Andrea Locatelli in Führung. Doch die anderen Fahrer gaben sich nicht geschlagen und es entbrannte ein harter Kampf und die Spitze, bei welchem Phillip in der achten und neunten Runde erneut als erster über die Ziellinie fuhr. Einen Umlauf später gelang es Locatelli dann zum ersten Mal, die Ziellinie als Leader zu überqueren. Ab nun konnte sich der Italiener leicht absetzen und drei Runden später kam auch Mahias am Deutschen vorbei. Am Ende kreuzte Öttl das Ziel etwas über 4 Sekunden hinter Sieger Locatalli und dem Zweitten Lucas Mahias auf dem hervorragenden dritten Platz. Nach dem Pech durch den Renn-Abbruch infolge Starkregens am Vortag genau die richtige Motivations-Spritze für den Bayern. Weil er einen Deut zu spät in die Box gefahren war, wurde es für ihn im ersten Rennen vom Samstag nur Platz 8.

Locatelli mit leichtem Abstand vor Mahias und Öttl kurz nach Rennmitte. In dieser Reihenfolge kamen die ersten drei auch übers Ziel und bildeten zusammen das Podium im 2. Lauf der Supersport 600 Weltmeisterschaft in Barcelona (© WorldSBK).

Das Feedback von Philipp Öttl zum zweiten Rennen am Sonntag
„Es war ein harter Job. Ich habe mich für den superweichen Reifen entschieden, aber zehn Runden vor dem Ziel hatte ich das Gefühl: „OK, er beginnt sich aufzuweichen.“ Dann rutschte ich nur herum, versuchte aber, so viel Grip wie möglich aufzubauen. Es war eine sehr schwere Aufgabe, aber ich bin glücklich. Wir haben auch ein 2-3 mit Kawasaki gemacht und ich denke, ich habe an diesem Wochenende viel gelernt. In den letzten beiden Rennen hatten wir nicht genug Glück, um auf dem Podium zu stehen, aber am Sonntag fühlte es sich wirklich gut an. “

Philipp Öttl (Puccetti Kawasaki) ist aktuell WM-Vierter. In der nächsten Runde geht es mit Magny-Cours auf eine für Öttl neue Strecke, doch an genügend Selbstvertrauen für ein gutes Resultat dürfte es bei ihm bestimmt nicht fehlen (© Kawasaki Racing Team).

WM-Zwischenstand nach der drittletzten WM-Runde

Der kombinierte Kalender der MotoGP und WorlSBK

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