Top 50 der WSBK seit Einführung 1988

Wir haben uns in akribischer Kleinarbeit die Mühe gemacht, zur Sommerpause eine Rangliste der 50 erfolgreichsten WSBK Fahrer der Geschichte zusammenzustellen. Nachdem es das Superpole Race erst seit 2019 als drittes Rennen gibt, haben wir aus Fairness den früheren Fahrern gegenüber, diese Siege separat aufgeführt. Von 1988 bis 2018 wurden immer 2 Rennen ausgetragen, an welchen WM-Punkte vergeben wurden. Für die Rangliste kam aus dieser Überlegung nur die Zahl der Rennsiege über die volle Distanz mit einberechnet. Unsere Statistik basiert auf den offiziellen Daten der WSBK (Wikipedia und andere Quellen aus dem Internet sind oft falsch), mit Sortierung nach der eingangs erwähnten Logik. Dabei kam erstaunliches zutage. Aktuell sind noch 10 Fahrer aus den Top 50 aktiv. Nicht in die Statistik schafften es 2 derzeit noch aktive Fahrer, welche bisher erst einen Sieg auf dem Konto haben. Dies sind der Brite Alex Lowes (Pata Yamaha) und Jordi Torres (Pedercini Racing Kawasaki).

Der Beste WSBK Fahrer aller Zeiten – Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ZX-10RR.

Die Top 25 mit Stand bis Laguna Seca 2019

Die Spalte „Win%“ enthält die Quote der Siege im Verhältnis zur Anzahl gefahrener WM-Läufe, welche von Ben Spies angeführt wird. Der aus der AMA Superbike Serie 2009 in die WSBK wechselnde Amerikaner gewann auf Yamaha R1 auf Anhieb den WM-Titel. Er gewann exakt die Hälfte der 28 Rennen auf den für ihn komplett neuen Strecken in Europa und wechselte danach in die MotoGP. Mit seinem Rekord an Laufsiegen und weiteren Podiumsplatzierungen ist der amtierende Weltmeister Jonathan Rea der mit Abstand beste Fahrer aller Zeiten. Dank seines Fahrkönnens und seiner unglaublichen Konstanz hat er die Chance, dieses Jahr seinen 5. Titel in der WSBK in Folge für Kawasaki einzufahren. Sein ehemaliger Teamkollege Tom Sykes hält den Poleposition-Rekord und der zweit-erfolgreichste Superpole Spezialist Troy Corser mit 377 Rennen den Rekord an WM-Teilnahmen. Der Australier könnte nächstens durch Chaz Davies von seinem 6. Platz der Rangliste verdrängt werden. Dem Waliser auf seiner Ducati Panigale V4R fehlen bis zum Gleichstand nur noch 3 Laufsiege. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sowohl Davies, wie auch Melandri und der Japaner Noriyuki „Nitro Nori“ Haga trotz fehlendem Titel in der Statistik derart weit vorne liegen. Dies gilt auch für die beiden Italiener Pierfrancesco „Franky“ Chili und Giancarlo Falappa, sowie den US-Amerikaner John Kocinski.

* = ohne SuperPole Race / bei Podien sind die Siege nicht mit eingerechnet, sondern nur die Zahl der 2. und 3. Ränge.
Hellgrün eingefärbt die derzeit noch aktiven Fahrer. Sortiert ist die Liste nach Anzahl der WM Laufsiege.
Mit einem Sieg mehr als Landsmann Max Biaggi (welcher jedoch 2 WSBK-Titel gewann) liegt Marco Melandri in der ewigen Bestenliste auf Platz 12. Nach seinem per Ende 2019 angekündigten Rücktritt dürfte es dabei bleiben.

Rang 26 bis 50 – mit weiteren 5 noch aktiven Fahrern

Mit 9 Laufsiegen über die volle Distanz taucht der Spanier Alvaro Bautista erst in der zweiten Hälfte der Statistik auf. Bis Ende der Saison dürfte er es wohl in die Top 25 schaffen, sofern er wieder zu der Stärke wie zu Saisonbeginn zurückfindet. Von den 4 weiteren derzeit noch aktiven Fahrern gilt insbesondere der Holländer „Magic“ Michael van der Mark als Kandidat für weitere Siege in naher Zukunft. Der einzige Weltmeister mit sogar 2 Titeln in der hinteren Hälfte der Top 50 ist der US-Amerikaner Fred Merkel. Er gewann mit seiner Honda RC30 (mit Vierzylinder 750 cm³ Motor) die beiden ersten Austragungen der WSBK WM 1988 (mit nur 2 Laufsiegen) und 1989 mit 3 gewonnenen Rennen. Bei der Premiere der WSBK WM wurden 9 Runden mit je 2 Rennen ausgetragen, mit Ausnahme von Lauf 2 in Le Mans, welcher abgesagt wurde. Im Jahr darauf wurden bereits 22 Rennen bei 11 Events durchgeführt. 1989 gastierte man nebst Ungarn auch in Kanada (Mosport), den USA (Brainerd), Japan (Sugo), Australien (Oran Park) und sogar in Neuseeland (Manfeild). Damals gab es noch WSBK Läufe auf dem Hockenheim in Deutschland und auf dem Österreichring. Auch der Kalender war damals wesentlich ausgeglichener, ohne zweimonatige Sommerpause wie in den letzten beiden Jahren.

Die Siegermaschine von Fred Merkel im Jahr 1989 vor dem Poster mit dem Fahrer, ausgestellt im WSBK Paddock in Imola 2019.
Der Sieger von Lauf 2 in Jerez 2019 – Michael van der Mark. Damit steht er bei 3 Rennsiegen.