Deutsche Fahrer – Moto3/Moto2 & WSSP 300/600

In der Moto3 tritt leider 2019 kein einziger Deutscher Fahrer an. Vergleicht man mit der Einsteigerklasse der WSBK, sieht es dort wesentlich besser aus: Mit Jan-Ohle Jahnig und Maximilian Kappler vom Freudenberg Racing Team (KTM RC390R) sind gleich zwei Deutsche Nachwuchsfahrer am Start in der WSSP 300 Weltmeisterschaft. Bei der Moto2 ist Marcel Schrötter für diese Saison definitiv ein Mitfavorit auf den Titel, während wir von Philipp Öttl in seiner ersten Saison nach dem Aufstieg aus der Moto3 noch nicht zu viel erwarten sollten. Obwohl die Moto2 seiner Körpergröße von 174 cm und seinem Gewicht von 62 Kg sehr entgegenkommt, erfolgte sein Einstieg beim renommierten Tech 3 KTM Team unter den Erwartungen. In den ersten beiden Rennen 2019 ist er noch punktelos. Bei dem für Kiefer Racing KTM antretenden Lukas Tulovic war dies hingegen zu erwarten, es ist seine erste volle Saison im WM-Zirkus. Letztes Jahr kam er zu zwei Einsätzen anstelle des verletzten Dominique Aegerter und einem als Ersatz für Stefano Manzi. Team und Fahrer sind nach dem 2. Rennen 2019 mit seinem Einstand zufrieden. In der WSSP ist Deutschland mit Christian Stange und somit nur einem Deutscher Fahrer im Feld vertreten. Bisher ist er, wie 2 seiner Deutschen Kollegen in der Moto2 (Öttl und Tulovic) noch Punktelos.
Österreich ist zumindest in der WSSP, noch mit dazu mit einem sehr vielversprechenden Thomas Gradinger (Kallio Racing Yamaha) vertreten.

Christian Stange in BuriRam 2019 – Ausfall in Runde 6.

Die Schweizer Fahrer

Hier herrscht bei Moto2 im Vergleich zur WSSP aktuell Gleichstand, zumindest was die Stammfahrer und ihre WM-Aussichten betrifft. Allerdings ist mit dem Sachsenring Sieger von 2014, Dominique Aegerter auf Forward MV Agusta noch ein zweiter Schweizer im Moto2 Feld, sowie als Ersatzfahrer der starke Jesko Raffin. Letzterer fuhr sowohl in Losail/QAT in die Punkte, wie auch in Termas de Rio Hondo/ARG. Dominique Aegerter hatte im 2. WM-Rennen eine Top 15 Platzierung vor Augen, als er in der letzten Runde stürzte. Nach einem Nuller in Qatar ist er nach 2 Rennen leider noch punktelos.
Als WM-Mitfavorit in der Moto2 gilt hingegen mit Tom Lüthi einer der erfahrensten Teilnehmer in dieser Kategorie, er war immerhin bereits zwei Mal Vizeweltmeister. Letzte Saison fuhr er in der MGP mit, eine Saison zum vergessen, nachdem absolut ohne jede Chance und punktelos geblieben. Nur am Motorrad kann es jedenfalls nicht gelegen haben, weil mit demselben Material und im selben Team, wurde Franco Morbidelli 2018 Rookie of the Year, sprich bester Neuling und holte immerhin 50 Punkte. Für 2019 gab es für Tom keine Aussicht auf einen Verbleib in der höchsten Kategorie, worauf er zu Dynavolt Intact Kalex in die Moto2 zurückkehrte.
Und in der WSSP? Hier tritt als grosse Schweizer Hoffnung der ehemalige Moto2 Pilot Randy Krummenacher an und liegt nach dem 2. Rennen in BuriRam punktegleich mit Jules Cluzel/FRA (Yamaha) an der Spitze der Weltrangliste. Der in der zweiten Saison für das Team Bardahl Evan Bros Yamaha antretende Randy ist dieses Jahr definitiv einer der heißesten Mitfavoriten für den WSSP-Titel.

Randy Krummenacher 2018 – noch mit Bart und dieses Jahr einer der Mitfavoriten für den WSSP Titel, in seiner zweiten Saison für das Team Bardahl Evan Bros Yamaha fahrend.

MotoGP und WSBK – Die Hauptattraktion für die Fans

In der MotoGP tritt lediglich HRC-Testfahrer Stefan Bradl für einige ausgesuchte Rennen an, es gibt keinen Stammfahrer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Hier sieht es in der World Supberbike WM auf der anderen Seite hervorragend aus. Einerseits ist BMW als Werk in die WM für seriennahe Motorräder zurückgekehrt und dazu noch mit einem Deutschen Nummer 2 Fahrer in der Person von Markus Reiterberger. An der Seite von Tom Sykes kann er sich nach seiner Rückkehr aus der Superstock 1000 Europameisterschaft (als Titelträger dieser Serie 2018) in dieser Saison an das neue Motorrad gewöhnen. Die ersten Resultate sind durchaus vielversprechend, sowohl für die Fahrer, wie auch für das Team. Zusätzlich tritt in der WSBK nun auch der Deutsche Sandro Cortese (GRT Yamaha) an. Seine Testresultate waren über allen Erwartungen. Bei den ersten 2 Rennen in Phillip Island/AUS und BuriRam/Thaliand schauten bereits gute Resultate heraus. Dass er aktuell auf Rang 7 in der WM liegt, ist für viele Fans und Experten überraschend, tritt er doch das erste mal auf den schweren 1000 ccm Motorrädern an. Als amtierender WSSP-Weltmeister (auf Kallio Yamaha) erhielt er Ende 2018 die Chance zum Aufstieg in die WSBK. Der Moto3 Weltmeister von 2012 (auf Red Bull Ajo KTM) ist auf dem besten Weg, sich auch in der WSBK zu etablieren und wir sind gespannt, ob es diese Saison bereits fürs erste Podium reicht!

Sandro Cortese 2018 im Interview – Ende Saison Weltmeister in der WSSP auf Kallio Yamaha.