Alex Marquez (LCR Honda) – der ehemalige Pilot der HRC Werksmannschaft fährt nun für das Kundenteam von Lucio Checchinello. Wie bereits vor einem Jahr als Rookie vermochte der Bruder des mehrfachen MotoGP Weltmeisters in den Tests auch diese Saison bisher nicht zu überzeugen (© MotoGP).

Skurrile Themen rund um den Saisonauftakt zuhauf

Wir haben einige mehr oder weniger originellen Witze betreffend die MotoGP zusammengetragen. Darunter sind einige mehr oder weniger originellen und dazu auch reichlich skurrile Themen, von welchen man nicht immer genau weiss, wie ernst es gemeint ist. Zu den harmloseren, wenn auch dümmlichen gehört eine rhetorische Frage auf der MotoGP Seite mit dem Übertitel „Ist Stefan Bradl der Mann, den man bei Honda schlagen muss?“. Dazu muss man wissen, dass zum Zeitpunkt, als dies dort stand, der Deutsche bereits unzählige Male auf der Honda testete und nach den ersten 2 Testtagen in Losail logischerweise schnellster Fahrer der japanischen Marke war. Vielleicht hatte Markenkollege Pol Espargaró dies danach gelesen und war besonders motiviert. Jedenfalls war der Katalane aus Granollers am dritten Testtag prompt über eine Sekunde schneller als Bradl. Damit war auch die stupide Frage treffend beantwortet.

Pol Espargaró – der Repsol Honda Neuzugang brauchte auf dem für ihn völlig neuen Bike exakt 3 Tage, bis er klarstellte, wer in Abwesenheit von Marc Marquez der mit Abstand schnellste Fahrer der erfolgreichsten Marke der Welt ist (© MotoGP).

Das beinahe perfekte Täuschungsmanöver – die Losail Entry List

Nachfolgend ein Witz, der von Repsol Honda stammt und für den man im Gegensatz zur lächerlichen Frage über den HRC Testfahrer Bradl nicht die Dorna-Redaktion verantwortlich machen kann. Bekanntlich gab Marc Marquez kürzlich zu seinem Genesungs-Zustand zum ersten Mal einigermassen offen Auskunft. Wie wir am 8. März 2021 klargestellt hatten, bedeutet dies in Bezug auf seine Rückkehr auf die Rennstrecke, dass eher mit Wochen als Monaten damit zu rechnen ist. Siehe dazu auch auf dieser Seite unter „Zum Marquez-Comeback“. Bekannt ist auch, dass viele Teamchefs der Konkurrenz Stefan Bradl nicht mehr als Dauer-Ersatz für den Katalanen wie im Vorjahr akzeptieren wollen. Genau deshalb hat nun Honda ein beinahe perfektes Täuschungsmanöver inszeniert.

Marc Marquez (Repsol Honda) nach seinem heftigen Überschlag im ersten Rennen der Saison 2020 in Jerez de la Frontera. Gerade erst gab er zu Protokoll, seit 8 Monaten nie mehr auf einem Motorrad geübt zu haben und dass er erst langsam und zuerst auf schwächeren Modellen üben müsse. Was sein Arbeitgeber dazu angeblich denkt, siehe den rot markierten Namen in folgendem Abschnitt (© MotoGP).

Vollständige vorläufige Teilnehmerliste für den Barwa Grand Prix von Qatar:
5 – Johann Zarco (Pramac Racing)
9 – Danilo Petrucci (Tech3 KTM Factory Racing)
10 – Luca Marini (SKY VR46 Avintia)
12 – Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP)
20 – Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP)
21 – Franco Morbidelli (Petronas Yamahaa SRT)
23 – Enea Bastianini (Avintia Esponsorama Racing)
27 – Iker Lecuona (Tech3 KTM Factory Racing)
30 – Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu)
32 – Lorenzo Savadori (Aprilia Racing Team Gresini)
33 – Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing)
36 – Joan Mir (Team Suzuki Ecstar)
41 – Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini)
42 – Alex Rins (Team Suzuki Ecstar)
43 – Jack Miller (Ducati Lenovo Team)
44 – Pol Espargaro (Repsol Honda Team)
46 – Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT)
63 – Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team)
73 – Alex Marquez (LCR Honda Castrol)
88 – Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing)
89 – Jorge Martin (Pramac Racing)
93 – Marc Marquez (Repsol Honda Team)

Tito Rabat (links), der Juweliers-Sohn aus Barcelona und Marc Marquez, der Sohn eines LKW-Fahrers als Racing-Junioren im Red Bull Rookies Cup. Der eine von ihnen wechselte soeben nicht ganz freiwillig in die WorldSBK und der andere wurde unfreiwillig zum Dauerverletzten. Nach seiner Krankengeschichte ist ein verfrühtes Comeback völlig undenkbar (© MotoGP).

Selbst einige Journalisten fielen darauf herein

Selbst einem älteren Journalisten-Semester, der womöglich an Alters-Senilität leidet und für ein einschlägiges Sport-Portal arbeitet, schien dies offensichtlich nicht suspekt genug. Der alte Mann fiel prompt auf den billigen Trick herein und meinte ernsthaft, Marquez werde noch in Losail auftauchen. Unabhängig von dessen Arzt-Untersuchung, die laut Marc noch aussteht, ist dies jedoch absolut undenkbar. Pol Espargaró ist alles andere als ein Nasenbohrer, aber der Katalane brauchte fast drei Tage, um sich auf der Honda RC213V so richtig wohl zu fühlen. Ab dann war er jedoch schneller als Testfahrer Bradl und Nakagami, sowie Alex Marquez. Wer nun aber ernsthaft denkt, Marc Marquez setze sich mit 5 oder beim 2. Katar GP insgesamt sogar 8 Tagen Test- und Trainings-Rückstand auf die Konkurrenz vorschnell auf die Honda, ist ein Tor. Dies ganz unabhängig von der Meinung seiner Ärzte.

Streckenskizze des Losail International Circuit, auf dem 2021 wie vor 2 Jahren zum letzten Mal der MotoGP Saisonauftakt stattfinden wird. Nicht nur Katar als Austragungsort gilt als sehr umstritten, sondern auch das unkalkulierbare Risiko mit den vielen für dieses Event notwendigen Flugreisen. In Zeiten von Covid-19 verstehen das nur die wenigsten Beobachter.
Die berüchtigte Kurve 2 auf dem International Circuit von Losail – hier stürzten an den ersten drei Testtagen bereits einige Fahrer, darunter am 10. März auch Stefan Bradl. Der Deutsche brach seinen Testtag darauf nach erst 15 Runden vorzeitig ab. Es ist die erste Linkskurve nach fast der Hälfte der Strecke seit Kurve 15. Da sich bis dahin die linke Reifenflanke stark abkühlen kann, eine der gefährlichsten Stellen des Kurses im Wüstenstaat.

Der Instagram Playboy mit der dunklen Vergangenheit

In Spanien gilt Jorge Lorenzo nicht nur bei vielen als umstrittene Person, weil er für viele seiner Landsleute als Steuerflüchtling gilt. Der in der Schweiz lebende Mallorquiner scheint zudem auch am „Melandri-Syndrom“ zu leiden. Einerseits scheint er an einer bestimmten Form von Amnesie zu leiden. Anders kann man sich schlecht erklären, dass er nicht einsieht, wie unterirdisch seine Leistung im letzten MotoGP Jahr war. Dass der pummelig gewordene Playboy mit Luxuswagen auf Social Media prahlt, kann jeder beurteilen wie er will. Nicht aber, dass Jorge über dasselbe Medium immer wieder seine früheren Kollegen und Konkurrenten attackiert und verbal angreift. Kesse Sprüche zu klopfen macht seine blamable letzte Saison 2019 nicht ungeschehen. Genau wie der kleine Italiener macht sich der Katalane nun eifrig daran, seine positiven Jahre und bei vielen Fans guten Erinnerungen an ihn unnötig zu besudeln. Damit ist er keinen Deut besser, als all die Hater, welche sich auf unzähligen Seiten mit hirnlosen Angriffen und Kommentaren zu Wort melden.

Jorge Lorenzo – bei Repsol Honda kläglich gescheitert und von Yamaha als Testfahrer gefeuert, arbeitet er eifrig daran, die gute Erinnerung an seine hervorragenden Leistungen früherer Jahre selbst zu besudeln (© MotoGP).

Der Wahrsager von KTM

Laut hauseigener Medien-Abteilung von Red Bull soll sich Pit Beirer mit der Aussage zu Wort gemeldet haben, man müsse sich vor KTM nicht fürchten. Der Zeitpunkt dieser geistreichen Bemerkung lag im Februar, also noch vor den ersten Tests. Nicht klar ist dabei, ob sich der im Rollstuhl sitzende Ex-Motocross Fahrer als Wahrsager betätigen wollte oder schlicht davor eins zu viel über den Durst getrunken hatte. Als Motorsport-Chef der Orangen ist er definitiv ein Insider und wollte womöglich einfach vorsorgen, weil KTM diesmal ohne ähnlich eklatanten Vorteil wie im Vorjahr in die neue Saison geht.

Pit Beirer (KTM Motorsportchef) von uns beim GP von Tschechien in Brünn fotografiert. Im erst vierten Jahr kam genau hier der erste Erfolg von KTM, aber aufgrund von eklatantem Testvorteil auf genau dieser Strecke von sportlich fraglichem Wert. Bei einigen Konkurrenten kam es nicht gut an, dass sich der Schwabe sogar über sie lustig machten, weil sie im Lockdown nicht wie die Orangen frei testen konnten. In Österreich war dies durch frühere Aufhebung bereits ab Mai möglich gewesen, nicht wie in Italien und Spanien.

Die bittere Realität der Gegenwart
Tatsache ist, dass nach 3 von 5 Testtagen in Losail die Österreicher deutlich die rote Laterne tragen. Bis auf Miguel Oliveira wirken zur Halbzeit sämtliche Fahrer der Orangen wenig konkurrenzfähig. Wahrhaft, so braucht man sie vorerst nicht zu fürchten! Sieht man sich den WM-Endstand von 2020 an, wird jedoch klar, dass der beste noch für KTM antretende Fahrer im Vorjahr WM-Neunter war. Womöglich hatte Beirer demnach wirklich das falsche Getränk im Blut, als er sein „Interview“ gab. Man darf gespannt sein, ob der Deutsche mit der Fahrerwahl in der kommenden Saison glücklich wird. Mit Zarco verlor die österreichische Marke definitiv 2019 ein wahres Juwel und ein Jahr später wurden sie auch noch Pol Espargaró los. Nach 3 Tagen Losail Test hat Binder jedenfalls nun bereits 4 Stürze in den Knochen und Lecuona klagt über Arm- und Schulterprobleme, wie zu hören war.

Miguel Oliveira in Kurve 1 auf dem Circuito de Jerez direkt nach dem Start, ganz rechts im Bild schon zur Hälfte in der Luft, statt auf seiner KTM. Markenkollege Brad Binder (hinter dem Portugiesen in Orange) hatte den Tech 3 KTM Piloten zuvor von hinten angerempelt. Dieser hatte keine Chance und stürzte, was nicht das letzte Mal sein sollte, dass sich KTM Fahrer gegenseitig aus dem Sattel holten (© MotoGP).