Pol Espargaró (Repsol Honda) – der Honda Neuzugang fuhr an seinem dritten Testtag des Jahres sehr stark und entwickelt sich in Abwesenheit von Marquez immer mehr zum wichtigsten Hoffnungsträger von Honda (© MotoGP).

Zum Losail Test nach 3 von 5 Testtagen

Weil die Dorna in Losail keine Live-Bilder von den ersten MotoGP Tests zeigte, hat sie unzählige Streaming-Abo Kunden verärgert. Vom Testbeginn war lediglich ein Live-Timer mit den laufend gefahrenen Zeiten verfügbar. Dazu eine Kurz-Zusammenfassung von reichlich dürftiger Natur. In der zweiten Testwoche geht es zudem mit Pleiten und Pannen munter weiter. Der erste von 3 Test-Tagen von 10. bis 12. März 2021 in der 2. Woche begann mit einem in der 1. Stunde nicht funktionierenden Live-Timer.

Nach Aufruf des Live-Timers passiert gar nichts – dies der Zustand ab 12 Uhr mittags auf der Dorna-Seite für Interessenten, sowie Abonnenten deren Streaming-Angebots (© MotoGP).

Unangenehme Erinnerung an Servus TV – bereits vor dem 1. Grand Prix
Vielen Fans dürfte dabei gehörig die Freude vergangen sein. Keine Live-Bilder, kein Ton von den Motoren an der Strecke und dazu sogar kein Zeitmonitor! Erst nach 13 Uhr funktionierte die Seite dann endlich. Viele fühlten sich dabei schmerzhaft an die fürchterlich dürftige Live-Übertragung am Fernsehen von Servus TV erinnert. Die Österreicher werden beim ersten GP frühestens wieder ab dem Qualifying einsteigen. Das ist ein riesiges Ärgernis aus Sicht der TV Zuschauer und Fans. Red Bull Media gehört laut der Mehrzahl unserer diesbezüglichen Zuschriften definitiv der Preis der sauren Zitrone für den miserabelsten MotoGP Broadcaster aller Zeiten.

Unsere Aufnahme im Paddock im Jahr 2019 – Gebetszelte braucht es für die Fahrer normalerweise nicht. Servus TV waren die Gebete der Fans in Deutschland, der Schweiz und Österreich offenbar egal. Sie verzichten seit 2019 auf die Live-Übertragung der freien Trainings und Warm Ups. Der Red Bull Media Sender scheint sich seit 2 Jahren überhaupt nicht um die Anliegen der Fans zu kümmern.

Testnachmittag: Valentino Rossis Rückkehr in die Top Ten

Anfänglich lagen mit Aleix vor Pol die beiden Spargelbrüder vorne. Sämtliche Yamaha Piloten waren zudem um 16 Uhr in den Top Ten vertreten. Damit feierte auch Valentino Rossi die von vielen Fans erhoffte Rückkehr in die Top Ten. Bis dahin hatte noch niemand die magische 1:54-er Grenze geknackt, welche Quartararo als erster und einziger am Sonntag unterboten hatte. Aber wenig später fuhr Jack Miller eine neue Jahres-Bestzeit von 1:53,826 und unterbot damit die Marke des Franzosen. Während Stefan Bradl seit langem zum ersten Mal, aus den Top Ten verdrängt wurde, war Takaaki Nakagami zweitschnellster Honda Fahrer.

Takaaki Nakagami (LCR Honda) – am dritten Testtag aus dem Schatten von Test- und Ersatzfahrer Bradl getreten und ab dem frühen Abend zusammen mit Pol permanent in den Top Ten vertreten. Genau wie Bradl hatte der Japaner jedoch einen ziemlich heftigen Crash zu verdauen. Der Bayer fuhr am 3. Tag daher nur 15 Runden (© MotoGP).

Miller und Zarco die stärksten Ducati Piloten und im 1:53-er Club

Nebst Quartararo, Miller und den beiden Espargaró Brüdern gehört seit Mittwoch, dem 10. März auch Ducati Ass Johann Zarco zum 1:53-er Club von Losail. Diese fünf Fahrer schafften es bisher, unter 1:54 zu bleiben, während Viñales anfänglich noch knapp an dieser Marke scheiterte. Doch gegen Ende des dritten Test-Tages in Katar gelang dem Katalanen aus Figueres nahe der französischen Grenze die drittbeste Zeit. Wenig später nachdem sein neuer Teamkollege Fabio Quartararo mit 1:53.263 eine neue Rekordrunde in Losail schaffte, legte Jack Miller noch eins drauf. Der Australier toppte die Zeit des Franzosen um 0,08 Sekunden und hält nun mit 1:53.183 auf der Ducati den neuen All Time Lap Record.

Johann Zarco (Pramac Ducati) – von uns zu einem Mitfavoriten auf das Podium erklärt, beeindruckte der Franzose zusammen mit Miller am dritten von 5 Testtagen in Losail sehr (© MotoGP).

Die Tops und die Flops

Vor allem Yamaha und Ducati haben derzeit das Potenzial für Fabelzeiten. Mit Viñales und Quartararo gehört Monster Energy Yamaha ganz klar zu den Topfavoriten, zumindest im Qualifying. Bei den Roten sind es wenig überraschend Miller und Zarco, welche die Glanzpunkte setzten. Auch Aleix Espargaró zeigte auf der Aprilia erneut eine starke Leistung. Doch genau wie die beiden Yamaha Piloten muss er zuerst das Potenzial noch über die volle Distanz beweisen. Am meisten Mühe hatten ganz offensichtlich auch am 3. Testtag die KTM Piloten.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha) – der junge Mann aus Nizza war in Losail bereits vor 2 Jahren sehr schnell. Nach einigen verpatzten Rennen muss er seinen Speed diesmal nur konstant und in den meisten Rennen über die Distanz bringen, dann gehört er zu den Topfavoriten (© MotoGP).

Der zweifache GP Sieger des Vorjahres als einzige Hoffnung für KTM?
Oliveira war kurz in den ersten zehn, flog danach aber schnell wieder raus und auf P12 zurück. Der Portugiese wirkt trotzdem derzeit, als sei er der stärkste der Orangen. Seine Markenkollegen Binder, Petrucci und Lecuona vermochten bisher nie vorne mitzumischen. Die Rookies halten weiterhin einen Respekt-Abstand auf die besten der Zunft. Bastianini machte dabei erneut den stärksten Eindruck der drei Ducati Musketiere. Nachfolgend die Zusammenfassung der Testzeiten vom 3. von 5 Testtagen.

Brad Binder (KTM) – der Sieger des Grand Prix von Tschechien in Brünn von 2020 profitierte im Vorjahr stark von den Testvorteilen der Orangen im ersten Corona-Jahr. Fällt KTM mit ihm, Petrux, Lecuona und Oliveira nun wieder in die Drittklassigkeit ab, wie in den ersten 3 Jahren? (© MotoGP).

Noch zwei Testtage und danach knapp 2 Wochen Pause

Voreilige Schlüsse aus den Zeiten der 5 Testtage zu ziehen ist nicht unser Ding. Merke: Punkte auf der Strecke gibt es erst in 2 Wochen im Rennen zu gewinnen. Die Strecke in Katar gehört zur Kategorie von Kursen, auf welcher es viele Möglichkeiten zum Überholen gibt. Sicher kann man auf der langen Start-Ziel-Geraden auch einige Zehntel gewinnen oder verlieren. Doch das Rennen gewinnt in Losail meist, wer ab Kurve 1 bis zur Zielkurve am schnellsten ist und nicht auf der Geraden.

Andrea Dovizioso (Ducati-Werkspilot bis 2020) – der Sieger von 2018 und 2019 ist nicht mehr dabei und eine Rückkehr ins MotoGP Paddock ist bei ihm wohl eher unwahrscheinlich. Die einzigen Gewinner des GP von Katar, welche noch dabei sind: Die beiden Yamaha Piloten Valentino Rossi und Maverick Viñales (© MotoGP).

Der vorläufige provisorische Kalender für die Saison 2021

Mittlerweile haben selbst die größten Optimisten umgeschwenkt und glauben nicht mehr an Übersee-Rennen. Für den GP in Assen, Silverstone und auf dem Sachsenring ist zudem kaum mit einer Durchführung zu rechnen, sofern keine Zuschauer an der Strecke erlaubt sein werden. Deshalb wird auch die 2. Auflage des provisorischen Kalenders der Dorna noch viele Anpassungen erhalten.