Fabio Quartararo – der neue Shooting-Star vom neuen Petronas SRT Yamaha Team glänzte im Qualifying zu seinem ersten MotoGP Rennen der Karriere mit Startplatz 5, noch vor diversen Werksfahrern wie Cal Crutchlow, Danilo Petrucci und sämtlichen Suzukis und KTM (© Petronas SRT).

Unser Rückblick auf den MotoGP Sonntag 2019 in Losail

GP Losail im Wüstenstaat Qatar am 10. März 2019, ein Nachtrennen als erste von 19 Runden. Wir erinnern uns noch sehr gut an diesen Abstecher in den Wüstenstaat. Weil wir am Wochenende danach in BuriRam bereits den Aufenthalt für das WorldSBK Event von Thailand eingeplant hatten, fanden wir ein sehr günstiges Flugangebot von Qatar Airways. Es sollte das womöglich letzte Rennen der Superbike WM sein und flugtechnisch war unser Doha-Aufenthalt nur ein sogenannter Stop-Over, mit danach einem Weiterflug nach Bangkok. Natürlich freuten wir uns sehr auf den Saison-Auftakt auf dem International Circuit von Losail. Von dem MotoGP Event kam jedoch der erste Tiefschlag, der nichts mit Rennsport zu tun hatte.

Der Hamad International Airport von Doha in Katar – hier erwarteten uns bei Ankunft von unserem Flug aus Wien gleich zwei unangenehme Überraschungen. Man hatte uns gleich zweimal verschaukelt, wie wir kurz nach dem Verlassen des Flugzeugs feststellen sollten.

Die erste riesige Enttäuschung direkt nach der Ankunft
Beim Einchecken im Flughafen Wien-Schwechat hatten wir darauf hingewiesen, dass wir einen Stop-Over (Kurzaufenthalt mit späterem Weiterflug) hätten und dies war auch aus unseren Tickets ersichtlich. Trotzdem riet man uns am Qatar Airways Schalter dazu, das Aufgabe-Gepäck bis Bangkok durchzuchecken. Es sei kein Problem, in Doha einen der Koffer mit unseren wichtigsten Kleidern danach trotzdem abzuholen. Vor dem Abflug kauften wir noch eine Flasche Wein im Duty Free Shop und stiegen wenig später ins Flugzeug für den Nachtflug nach Katar ein. Bei der Ankunft gab es eine längere Wartepause und trotz riesigem Flughafen von Doha musste unser Pilot auf einen Aussenparkplatz. Es dauerte sehr lange, bis ein Bus kam und dann folgte wenig später der endgültige Hammer. Für die Herausgabe eines unserer Koffer wurde eine Gebühr von über 800 Euro verlangt! Fluchend verzichteten wir darauf und danach nahm man uns auch noch die in Wien gekaufte Weinflasche ab.

Der Haupteingang zum Losail International Circuit von uns am 10. März 2019 fotografiert – Gedränge hat man selbst am MotoGP Wochenende hier nicht zu befürchten. Die Aufnahme entstand nur wenige Stunden vor dem ersten Rennen.

In der Hitze des Nachmittags am Rand der Wüste

Im Wüstenstaat Qatar ein MotoGP oder WorldSBK Event zu besuchen ist anders als überall, wo wir sonst schon zu Besuch waren. Die Herfahrt mit dem Taxi funktionierte ohne unnötiges Ärgernis, was sich bei der Rückfahrt leider ändern sollte. Bei der Hitze am Nachmittag hätten wir für ein kühles Bier freiwillig einen Aufpreis bezahlt. Aber so etwas bekommt man an der Strecke nicht, selbst alkoholfreie waren nicht zu haben. Genauso in allen Supermärkten von Doha. Einzige Chance dafür in ganz wenigen Hotels oder am internationalen Flughafen nach der Passkontrolle. Der Preis dafür ist jedoch ziemlich schmerzhaft. Aber nun zur Action und davon wurde am für lange Zeit letzten normalen Grand Prix Wochenende in Losail ausreichend geboten.

Jorge Lorenzo (Repsol Honda) kam beim Saisonauftakt in Losail nicht über Startplatz 15 hinaus. Doch auch sein Erzrivale Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha) stand nur einen Platz vor ihm in der Startaufstellung (© Repsol Honda).

Erste Überraschungen bereits vor dem Rennen

Definitiv konnte sich über mangelnde Spannung im MotoGP Rennen niemand ernsthaft beschweren. Bereits im Qualifying und selbst im 2. und 3. freien Training davor war es bereits sehr spannend zugegangen. Mit Jorge Lorenzo als Repsol Honda Neuzugang und Nachfolger von Dani Pedrosa musste ein prominenter Name überraschend im Q1 teilnehmen. LCR Honda Semi-Werkspilot Cal Crutchlow und dessen Teamkollege Takaaki Nakagami teilten dasselbe Los wie der Mallorquiner. Dies galt auch für Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha), aber bei ihm wusste man bereits im Vorfeld, dass er immer mal wieder im Training schwächelt. Für das Q2 qualifizierten sich am Ende die beiden Honda Piloten, während Rossi und Lorenzo den Einzug verpassten.

Unsere Aufnahme kurz vor der Warm-Up Lap – von links Jorge Lorenzo (Repsol Honda), Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha) und „Pecco“ Bagnaia – die drei Fahrer in der vierten Startreihe waren die erste Überraschung beim Saisonauftakt. Mancher Fan und Experte hatte sie wesentlich weiter vorne in der Startaufstellung erwartet.

Viel Action und beeindruckender Rossi beim WM-Auftakt

MotoGP Start von uns am 10. März 2019 in Losail fotografiert – auf Position 5 fehlt Fabio Quartararo. Nachdem er den Motor seiner Yamaha beim Vorstart abgewürgt hatte, musste er aus der Boxengasse losfahren. In der ersten Startreihe von links Maverick Viñales (Yamaha), Andrea Dovizioso (Ducati), Marc Marquez (Honda) und Jack Miller (Ducati). Letzterer fiel wenig später einem seltenen Problem zum Opfer.

Ärgernis für „Jack Ass“ kurz nach dem Start
Nach dem Start ging Andrea Dovizioso vom 2. Startplatz in Führung und gefolgt von Jack Miller, Weltmeister Marquez und Cal Crutchlow überquerte Dovi nach der 1. Runde die Ziellinie. Polesetter Maverick Viñales war bis auf Platz 7 zurückgefallen, dahinter Alex Rins und Rossi war nach der ersten Runde bereits zwölfter. Kurz nach der Zieldurchfahrt zu Beginn der zweiten Runde begann Jack Miller am Heck seiner Pramac Ducati herumzufuchteln. Der Australier warf am Ende das Sitzpolster weg, welches sich gelockert hatte und fiel dadurch weit zurück. Zehn Runden vor Schluss gab er das Rennen enttäuscht auf und fuhr an die Box.

Kurz nach dem Start – die Verfolger von Leader Andrea Dovizioso mit Jack Miller vor Marc Marquez (© Repsol Honda).

Rossi und Rins auf dem Vormarsch
Der Vormarsch von Valentino Rossi und Alex Rins konnte sich sehen lassen. Am Ende der dritten Runde war Rins bereits fünfter und Rossi hatte sich um 4 Plätze auf Position 10 verbessert. Zwei Runden später lag Rins bereits hinter dem Führenden Andrea Dovizioso und Rossi war achter. In Runde 8 übernahm der Suzuki Pilot sogar für 3 Runden die Führung vor Dovi und Marc Marquez. Am Ende der zweitletzten Runde kreuzte dann aber Marquez als erster die Ziellinie, vor Andrea Dovizioso und Alex Rins, der seinerseits von Cal Crutchlow bedrängt wurde. Rossi lag seit 2 Runden bereits auf Rang 5 vor Danilo Petrucci (Ducati) und Monster Energy Yamaha Teamkollege Viñales.

Das Verpflegungs-Angebot beim Losail GP darf als überschaubar, respektive ungenügend bezeichnet werden. Von uns fotografiert die einzigen Stände mit Snacks und Getränken für die spärliche Zuschauerzahl von angeblich knapp über 30-Tausend Besuchern über das ganze Wochenende. Wir hatten eher den Eindruck, es seien nur ein paar Hundert Besucher auf den Tribünen gewesen.

Der Showdown zwischen Dovi und dem amtierenden Weltmeister
Die beiden Raufbolde Marquez und Dovizioso kämpften in der Finalrunde um jeden Zentimeter, als wenn es um ihr Leben ginge. Dovi gelang es, den Spanier nochmals zu überholen und er ging als Führender in die letzte Kurve. Doch Marc Marquez versuchte mit einer verzweifelten Aktion, sich in der Zielkurve noch innen am Italiener vorbeizudrücken, wobei es sogar zu einer leichten Kollision der beiden kam. Der Repsol Honda Pilot konnte jedoch die Linie nicht halten und Dovizioso zog innen an ihm vorbei und ging als Sieger ging nach einem erneut epischen Duell der beiden hervor. Zum Saisonauftakt holte er gleich den ersten Sieg für Ducati. Aber im nächsten Rennen schlug der Katalane zurück und bis zum Saisonende gewann er 12 Rennen und holte sich ungefährdet den 6. MotoGP Titel der Karriere.

Marc Marquez (Repsol Honda, innen) und Andrea Dovizioso (Ducati, aussen) schenkten sich bis ins Ziel keinen Zentimeter (© Repsol Honda).

Podest für Crutchlow und Top 5 für Rins und Rossi
Cal Crutchlow vermochte Alex Rins in der letzten Runde noch zu bezwingen und schaffte es damit als dritter aufs Podium, während für den Spanier nur der undankbare vierte Platz blieb. Valentino Rossi auf Rang 5 durfte nach seiner vierzehnten Startposition hingegen mehr als zufrieden sein. Nicht so sein Teamkollege Maverick Viñales, der von der Poleposition startend nicht über Rang 7 hinauskam und hinter Danilo Petrucci (Ducati) ins Ziel fuhr. Nach seinem Start aus der Boxengasse hatte Fabio Quartararo den letzten WM-Punkt um eine knappe Sekunde verpasst. Immerhin hatte der zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal 20-jährige aus Nizza bei seiner Aufholjagd die schnellste Rennrunde mit 1:55.039 gefahren. Den meisten Experten war klar, dass der junge Franzose noch zu einigen Überraschungen fähig sein dürfte und sie hatten sich damit auch nicht getäuscht, wie sich später noch herausstellen sollte.

Polesetter Maverick Vinales von uns vor dem Start zur Warm-Up Lap in Losail 2019 fotografiert – im Rennen lief es für den Monster Energy Yamaha Piloten deutlich schlechter als im Qualifying. Dies sollte sich in der weiteren Saison öfters wiederholen und selbst im ersten Corona-Jahr 2020 wie ein roter Faden durch seine Laufbahn ziehen.

Protest gegen Ducati
Gegen Ducati wurde nach dem Rennen von der Konkurrenz ein Protest bei der Rennleitung deponiert. Dies aufgrund eines aerodynamischen Hilfsmittels, welches offiziell als Reifenkühler deklariert war. Allerdings benötigt man keine 5 Semester Physik zu studieren, um zu begreifen, dass es sich dabei um einen Trick zur Verbesserung des Abtriebs an der Ducati handelte. Im Prinzip ein hart an der Grenze der Legalität angewendeter aerodynamischer Trick, welcher laut Argumentation von Ducati jedoch durchaus dem Reglement entsprach. Der Protest der Konkurrenz wurde abgewiesen und die Wogen gingen bis kurz vor dem zweiten Rennen in Argentinien noch hoch. Aber später kehrte wieder Ruhe ein und einige andere Hersteller hatten teils ihrerseits danach ähnliche Hilfsmittel entwickelt und zur Anwendung gebracht.

Stimmungsbild von hinter der Haupttribüne, etwa eine halbe Stunde vor dem MotoGP Rennen 2019 von uns aufgenommen. Es sollte das letzte normale Event im Wüstenstaat Katar sein, bevor im Jahr danach die Corona-Pandemie den Saisonstart der MotoGP verunmöglichte und nur Moto2 und Moto3 ihre Runden absolvierten. Nur wenige Beobachter verstanden 2021, dass FIM und Dorna den Saisonstart 2021 ausgerechnet hierhin verlegten und noch dazu mit einem Doppelrennen.

KTM – keine Steigerung gegenüber 2018

Während der Spanier Pol Espargaro den Schaden für KTM keinesfalls in Grenzen hielt, indem er auf Platz 12 landete, kam für die Österreicher nur noch Johann Zarco als 15. knapp in die Punkte. Der in den Jahren 2017 und 2018 auf Yamaha sehr erfolgreiche Franzose tat sich auf der KTM schon seit seinem Umstieg im Herbst 2018 schwer. Miguel Oliveira (POR) als 17. und Hafizh Syahrin (MAL) vom KTM B-Team Tech 3 als zwanzigster und letzter der gewerteten Fahrer, kamen nicht einmal in die Punkte. Wenn man dazu noch bedenkt, dass Fabio Quartararo aus der Boxengasse gestartet war und nur eine knappe Sekunde hinter Zarco im Ziel eintraf, sah es für KTM umso bedenklicher aus.

Pol Espargaró (KTM) – von seinem Mundwerk her bereits mehrfacher MotoGP Weltmeister. Doch der Katalane erlebte mit Ausnahme des verregneten Abschlussrennens in Valencia 2019 eine enttäuschende Saison (© MotoGP).

Das Blatt wendete sich für KTM eine Saison später deutlich
Ein Jahr später sollten die Orangen einen wahren Höhenflug erleben. Aufgrund des früheren Lockdowns und nachheriger Aufhebung in ihrem Land testeten sie bereits ab Mai. Deshalb waren sie durch ihre Kenntnis der Funktionsweise von Michelins neuen Einheitsreifen deutlich bevorteilt. Als sogenanntes Concession Team profitierten die KTM Fahrer von Tests in Brünn, Spielberg und Misano in der aufgrund von Covid-19 verspätet gestarteten ersten Saisonhälfte enorm. Am Ende sollten Binder und Oliveira gar Siege für die Österreicher einfahren, während andere Teams teilweise regelrecht an den neuen Reifen des französischen Herstellers verzweifelten.

Blick von der Haupttribüne auf den für Zuschauer kaum einsehbaren restlichen Teil der Strecke. Nur auf der Zielgeraden zuzusehen, wie die Bikes mit in der MotoGP über 300 km/h vorbeirasen, das ist nicht das optimale Vergnügen für Besucher an der Strecke. Die Kämpfe in den Kurven sehen die Besucher dabei nur auf der relativ kleinen Videoleinwand gegenüber der Tribüne.

Servus-TV Übertragung – die grosse Enttäuschung

Wer gehofft hatte, nach Übernahme der Rechte für die TV-Übertragung durch Servus-TV (Für Deutschland, Schweiz und Österreich), es verbessere sich dadurch alles, wurde vom Red Bull Media Konzern jedoch böse enttäuscht. Bei Eurosport wurden bis 2018 zwar einige Rennen nur am Pay-TV übertragen. Aber dafür wurden vom ersten Training am Freitag an auch alle Sessions live gezeigt. Doch bei Servus TV herrschte Mattscheibe bis zum Qualifying, obwohl die Österreich mit insgesamt 6 Kommentatoren angereist waren. Mit nur noch rund einem Drittel Live-Übertragung der Action auf der Strecke gegenüber zuvor fühlen sich die meisten Fans seither von Red Bull Media arg verschaukelt. Dies besserte sich leider auch im ersten Corona-Jahr nicht. Servus TV ist für die deutschsprachigen Zuschauer damit offenbar zur größten Enttäuschung seit Jahrzehnten geworden, wie auch viele Zuschriften verärgerter Fans unterstreichen.

Im Bild Servus TV Co-Kommentator Alex Hofmann im Interview mit Tom Lüthi vor dem Start zum Rennen der Moto2. Am Freitag war jedoch bei Servus TV noch Mattscheibe, der zu Red Bull Media gehörende österreichische Sender stieg erst zum Qualifying mit der Live-Übertragung ein.

Ergebnis und Fazit des ersten MotoGP Rennens von 2019

Die ersten 15 Fahrer bildeten nach dem Saisonauftakt in Katar das Zwischenklassement nach der ersten Runde von insgesamt deren neunzehn. Nebst KTM gehörte vor allem Yamaha zu den Verlierern. Obwohl mit Maverick Viñales als Polesetter und Fabio Quartararo auf Startplatz 5 vor dem Rennen noch alles sehr positiv für die Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln auf ihrem Logo ausgesehen hatte. Vor allem Rossi holte in Losail für Yamaha am Ende die Kohlen aus dem Feuer. Wesentlich schlimmer aber noch die Situation für KTM in deren 3. Jahr der Teilnahme in der MotoGP.

Trotz Startplatz 14 noch auf Rang 5 im Ziel, Valentino Rossi war der Mann des Rennens. Dazu noch innerhalb einer Sekunde auf Sieger Dovi, schlicht sensationell vom „Dottore“.

Dichtung und Wahrheit – die selbst gesetzten Ziele um Welten verfehlt
Ursprünglich hatte man bei den Orangen zu diesem Zeitpunkt im Kampf um die Spitze mitmischen wollen. So wurde es von KTM-Vorstand Pierer im Herbst 2017 zumindest noch vollmundig verkündet. Die Saison 2019 sollte in ihrem Verlauf jedoch beweisen, dass man bei KTM diesbezüglich komplett versagt hatte. Die prunkvollste Hospitality im Paddock stand im krassen Gegensatz zu den in diesem Jahr erbrachten Leistungen. Und es war beileibe nicht nur Zarco, der am beinahe unfahrbaren Bike aus Österreich verzweifelte, sondern auch Syahrin und Oliveira.

Platzprobleme braucht man am GP von Katar auf der Haupttribüne nie zu befürchten. Diese Aufnahme von uns entstand mitten im Moto2 Rennen.
Im Paddock Bereich auf der Boxenseite – für die Mehrzahl der MotoGP Besucher ein absolutes Tabu. Man braucht keinen Rechenschieber, rechnet man die beispielsweise 9500 Personen beim Misano GP 2019 mal rund 1000 Euro, was dieses VIP-Vergnügen pro Ticket kostet. Damit haben viele Veranstalter allein rund 10 Millionen Euro pro Event eingenommen, die normalen Zuschauer-Tickets dabei noch gar nicht eingerechnet.

Die Rückfahrt vom Losail GP zum Flughafen – ein Desaster

Katar ist für seine schlechte Disziplin der Verkehrsteilnehmer berüchtigt. Dass es Taxifahrer gibt, welche nicht einmal den Weg zum Floghafen selbst finden, wussten wir vor dem Abend des 10. März 2019 jedoch noch nicht. Der Mann am Steuer begann schon kurz nach der Abfahrt mit uns von der Strecke in Losail aufgeregt mit jemandem zu telefonieren. Wir verstehen kein Arabisch, aber uns wurde auf dem Rücksitz schnell klar, dass er jemanden nach dem Weg zum internationalen Flughafen fragte. Wir merkten es spätestens, als er eine beschilderte Abzweigung zum Hamad Airport verpasst hatte.

Blick von der Haupttribüne auf die erste Kurve nach der langen Start-Ziel-Geraden. Zumindest war an der Strecke in Losail alles sauber und gepflegt, nicht wie wir es in Brünn, Mugello und Assen oft erlebt hatten, was überall Müll oder beispielsweise verdreckte Toiletten betraf.

Wenn der Taxifahrer den Weg zum Flughafen nicht kennt
Wild gestikulierend hielt unser Fahrer wenig später sogar auf dem Seitenstreifen der Autobahn an, um ein vorbeifahrendes Fahrzeug zum Anhalten zu bewegen. Wir wissen heute noch nicht, was der eigentliche Beruf des Fahrers war. Ich fragte ihn zwischendurch jedenfalls, ob er vielleicht Friseur sei und ob er lesen könne. Am Ende hielt jemand, der mit ihm und uns Mitleid hatte und fuhr voraus. Das nächste Mal in Katar für das WSBK-Finale 2019 buchten wir übrigens einen Mietwagen.

Am Rand des Paddocks gab es sogar einen Red Bull Stand – aber wie unser Foto beweist war das Interesse der Anwesenden am Sprudelgetränk offenbar von geringer Natur.