Tom Sykes (BMW, bei unserer Aufnahme links im Bild) im Interview mit Paddock Show Moderator Michael Hill – der BMW Pilot hat nächstes Wochenende eine Riesenchance auf das erste Podium der Saison 2020.

Wieso BMW in Nevers das erste Podium der Saison gelingen kann

Im Vorjahr waren BMW in seiner ersten Saison als Werksteam in Kooperation mit Shaun Muir Racing mit Tom Sykes und Markus Reiterberger einige Achtungserfolge gelungen. Nach zwei Top Ten Platzierungen in den ersten beiden WM-Runden schaffte der Engländer im ersten Rennen von Aragon das erste Top fünf Resultat. Danach war Reiti an der Reihe und holte zwei sechste Plätze in Assen, nachdem er sich in der Superpole mit Platz 3 sogar einen Startplatz in der ersten Reihe gesichert hatte. Leider gelang dem jungen Deutschen danach nicht die Bestätigung dieser hervorragenden Resultate und er verlor seinen Platz im Werksteam an Eugene Laverty. Dieser hatte zusammen mit Tom Sykes in der Corona-Saison jedoch bisher wenig zu lachen. Auch der Ire verliert seinen Platz auf nächstes Jahr, weil mit Michael van der Mark einer der jüngeren Top Stars zu haben war. Nun bietet sich für den guten Regenfahrer Sykes eine prima Chance. Da er seit dem Karrieren-Ende von Troy Corser in dessen Fußstapfen als „Mister Superpole“ getreten ist, dürfte ihm auch eine gute Startposition gelingen.

Regenkönig Jonathan Rea (Kawasaki, links als Sieger im 1. Rennen von Misano) und Tom Sykes (BMW) an der Paddock Show. Platz 2 im verregneten 1. Lauf an der Adria war für den Engländer und sein Team das erste Podium überhaupt. Dieselbe Platzierung sollte er kurze Zeit später nochmals in Donington wiederholen.

Wieso es in Magny-Cours besonders gut für BMW aussieht

Die ersten zwei WM-Läufe, nach welchen Tom Sykes 2019 aufs Podium steigen durfte, fanden bei Nässe statt. Insofern stehen die Chancen auf dem Circuit de Nevers kommendes Wochenende wieder besonders gut. Mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent dürften die Voraussetzungen passen, dass der mangelnden Motorleistung der BMW eine untergeordnete Bedeutung zukommen wird. Dazu gehört der Engländer aus Huddersfield unbestritten zu den besten Regenfahrern im WorldSBK Paddock. Zusammen mit Jonathan Rea und Leon Haslam dürfte Sykes damit zu den aussichtsreichsten Podiums-Kandidaten in Magny-Cours gehören. Zudem ist Eugene Laverty bei Nässe ebenfalls nicht zu unterschätzen. Als Tom Sykes 2011 im verregneten 2. Lauf auf dem Nürburgring sein erstes Rennen in der WSBK gewann, wurde Laverty immerhin fünfter. Bestimmt wird im Regen dazu auch Scott Redding ein ernstes Wörtchen mitreden wollen. Als Mann von der Insel ist auch er ein ernstzunehmender Kandidat fürs Sieger-Treppchen. Die Aufgabe für die BMW Piloten ist somit bestimmt nicht leicht.

Tom Sykes auf der BMW im Regen von Misano 2019 – erleichtert fährt er uns nach Lauf 1 und Platz 2 entgegen und lässt sich von der Fans dabei freudig gratulieren.

Der Teamchef zum Rennen von Barcelona

Marc Bongers: „Das war eine große Erleichterung, nachdem unser Wochenende in Barcelona einen schwierigen Start erlebt hatte. Nach den Zuverlässigkeits-Problemen am Samstag war es gut, den Sonntag mit unseren besten Rennergebnissen der Saison zu beenden. Wir haben lange nach solchen Ergebnissen gestrebt, und es ist großartig, dies erreicht zu haben – auch wenn es den Weg nach oben noch nicht frei macht. Wir haben uns im Warm-up gut geschlagen, aber Toms Tempo in der Superpole war zu Beginn zu langsam, was zu einem etwas enttäuschenden neunten Platz führte. Sowohl Tom als auch Eugene hatten jedoch einen guten Start in das zweite Rennen und beide schafften es durch die Turbulenzen in den ersten Kurven. Tom konnte sich mit der Spitzengruppe ein wenig absetzen und Eugene war in einen großartigen Kampf mit Lowes und Haslam verwickelt, bevor er mit dem siebten Platz die Nase vorn hatte. Tom verlor gegen Mitte des Rennens den Kontakt zu den Top-Sechs, konnte aber sein Tempo bis zum Ziel beibehalten und in der letzten Runde vor Redding und Eugene auf den fünften Platz vorrücken. Jetzt ist nicht die Zeit zum Entspannen, aber wir werden diese positive Entwicklung nach Magny-Cours mitnehmen und hoffen, dass wir unsere Leistung dort wiederholen können.“

Das zweite Rennen am Sonntag in Barcelona war endlich mal ein Lichtblickk für BMW. Hier Tom Sykes auf der Verfolgung von Jonathan Rea (Kawasaki) und Scott Redding (Ducati). Dahinter Eugene Laverty auf der zweiten BMW mit Leon Haslam (Honda) im Schlepptau (© WorldSBK).

Tom Sykes: „Es war am Sonntag eine erfrischende Veränderung. Wir hatten es am Nachmittag geschafft, auf der BMW S 1000 RR einige gute, konstante Runden zu fahren. Wir hatten zu Beginn des Rennens nicht das Tempo, wir konnten den mechanischen Grip im Vergleich zu den anderen Jungs nicht bekommen, aber wir konnten während des gesamten Rennens und mit der Elektronik und meinem Fahrstil spielen. Ein konstantes Tempo einzuhalten, was wir gut gemacht haben. Leider konnten wir im ersten Rennen nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, aber wir haben sicherlich daraus gelernt. Am Sonntag Fünfter zu werden, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Morgens im Warm-up mit einer kühleren Streckentemperatur kam die Leistung von mir und dem Motorrad viel einfacher, sodass ich und die BMW S 1000 RR hoffentlich in Frankreich zu unserer Leistung finden. Ich freue mich sehr auf Magny-Cours am nächsten Wochenende.

Tom Sykes vor dem Start in Barcelona zu seinem bisher besten Rennen der verkürzten Corona-Saison 2020 (© WorldSBK).

Eugene Laverty: „Ich hatte im zweiten Rennen einen guten Start von P12 in der Startaufstellung und befand mich am Ende der ersten Runde auf P8. Das hat mir das Leben viel leichter gemacht, aber es war ein hartes Rennen, da ich Vibrationen an Vorder- und Hinterreifen hatte. Dies machte es etwas schwierig, was in dieser Hinsicht enttäuschend ist, da ich weiß, dass das Potenzial viel größer sein könnte. Barcelona passt für die BMW S 1000 RR sehr gut. Im ersten Rennen gestern war unser Potenzial noch größer, aber so viel Zeit in den ersten Runden zu verlieren macht es schwierig. Danach die Lücke zu den Jungs weiter vorne zu schließen, war unmöglich. Magny-Cours in Frankreich wird für mich eine Unbekannte sein, da ich dort noch nie ein Bike wie die BMW S 1000-RR gefahren bin. Aber das ist aktuell die Situation. Dieses Jahr war für mich und das Motorrad immer eine Lernkurve. “

Eugene Laverty beim Saisonauftakt auf Goeleven Ducati in Phillip Island (Australien) – es wurde für den Iren eine Saison zum Vergessen und nach dem Wechsel zu BMW wird er sich für nächste Saison erneut ein neues Team suchen müssen (© WorldSBK).

WM-Zwischenklassement der WorldSBK

Zeitplan für die zweitletzte WM-Runde der WorldSBK

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