Kein letzter Testtag in Losail – 2 Wochen vor dem 1. Grand Prix
Mit ausgerechnet Alex Marquez gibt es bereits den ersten verletzten Fahrer mit Knochenbruch. Während sein Bruder Marc gestern ebenfalls beim Arzt war, wurde endgültig klar, dass an eine nochmals verfrühte Rückkehr bei ihm nicht zu denken ist. Zur Erinnerung: Es war am zweiten Wochenende in Jerez 2020 die Entscheidung des 6-fachen MotoGP Weltmeisters, nur 4 Tage nach der OP ein Comeback zu riskieren. Dies gegen den Rat der damals behandelnden Ärzteschaft, was später von der Lügenpresse falsch dargestellt wurde. Selbst Red Bull Media spielte dabei mit ihrer Hauseigenen Propaganda-Abteilung eine unrühmliche Rolle. Aktuell ist zumindest klar, dass Marquez vorläufig noch gar nicht Motorradfahren darf. Selbst auf Minibikes wurde es ihm untersagt.
Die Rückkehr von Marc Marquez – kaum vor Jerez
Wer trotz aktuellem Bike-Verbot von einer Rückkehr bereits in Losail spricht oder schreibt, ist ein Träumer. Wie unsere Leser seit 8. März 2021 wissen, ist eine Rückkehr des Repsol Honda Fahrers vor WM-Runde 4 in Jerez eher unwahrscheinlich. Siehe dazu auch auf dieser Seite den Bericht „Zum Marquez Comeback“. Weil Stefan Bradl auf jeden Fall auf das erste MotoGP Wochenende wieder zurückkehren wird, ist dazu jedem klar, dass der Deutsche bereits fix als Ersatz eingeplant wurde. Offiziell gab der HRC Testfahrer nur bekannt, dass er so oder so in zwei Wochen zurückkehren wolle. Jedem Beobachter ist dabei klar, dass Bradl keinen Flug nach Doha antritt, nur um als Co-Kommentator beim österreichischen Sender Servus TV wie üblich drei oder maximal vier Sätze in die Kamera zu sprechen.
Die Bestzeiten-Jagd wird erst gegen Abend erwartet
Tagsüber kündeten die meisten Fahrer am Donnerstag an, werden sie in erster Linie weitere Longruns absolvieren. Mit Renn-Simulationen wird vor allem geprüft, wie gut das Setup der Bikes mit abbauenden Reifen funktioniert. Wie man im Vorjahr sah, war vor allem Suzuki diesbezüglich extrem stark. Umgekehrt war dies die Achillesferse von Yamaha, weshalb für deren Fahrer mit Beseitigung dieses Mangels der Schlüssel zum Sieg liegt. Am Speed über eine schnelle Runde fehlt es keinem der Piloten, inklusive seit Donnerstag Valentino Rossi. Sämtliche Fahrer der Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo waren in den Top 8 am 4. Testtag.
Stand um 14 Uhr: Wind und Sand verhindern Testbeginn
Die fünfte und letzte Trainings-Session wurde am 12. März um 12 Uhr offiziell eröffnet und dauert wie üblich bis 19 Uhr. Im Gegensatz zu den ersten 4 Tagen ist diesmal in der ersten halben Stunde jedoch noch kein einziger Fahrer auf der Strecke gewesen. Selbst von den Testfahrern sah man bis 12:30 Uhr keinen einzigen aus der Box fahren und seine Runden drehen. Zwischendurch kamen kurz die Testfahrer Michele Pirro (Ducati) und Takuya Tsuda (Suzuki) für je eine Runde auf die Strecke. Danach probierte es Petrux auf der KTM zwei Umgänge lang und fuhr zurück an die Box. Zu viel Wind und dadurch herumgewirbelter Sand neben der Strecke verhindern vorläufig den Testbeginn.
Stand um 15:30 Uhr: Nur Binder probierte es – aber vergeblich
Dass Petrucci und später auch Binder es als einzige Fahrer überhaupt probieren wollten, zeugt von der Verzweiflung bei KTM. Mit bisher 4 Stürzen ist letzterer nebst Nakagami und Alex Marquez einer der Crash-Piloten mit den häufigsten Abflügen ins Kiesbett an den ersten vier Tagen gewesen. Bei den Orangen herrscht dazu eine Verunsicherung aufgrund des großen Rückstandes sämtlicher Fahrer auf die besten. Deshalb nun den fünften Tag zu verlieren, an welchem man endlich die Lücke zu den Topteams versuchen wollte zu schließen, kommt für die Österreicher und ihrer Fahrer einer Katastrophe gleich. Ganz anders Alex Marquez, der froh sein kann, wenn gar nicht gefahren wird. In seinem Zustand mit angebrochenem Mittelfußknochen auf Zeitenjagd zu gehen, dies wäre womöglich sogar von den Renn-Ärzten unterbunden worden.
Wären sie doch in Europa geblieben!
Da in Losail womöglich gar nicht gefahren werden kann, hier der Status zu den beiden alternativen Strecken in Jerez und Portimão, wo der Pre-season Test genauso gut hätte durchgeführt werden können: Bilderbuchwetter in Andalusien und Portugal beim um gut 20 Grad Celsius. Dazu kaum Wind und tagelang optimale Verhältnisse. Vor diesem Hintergrund versteht kein vernünftiger Mensch, weshalb die Dorna partout in Katar Tests und Saison-Auftakt festlegte. Hinter vorgehaltener Hand hörte man im Paddock immerhin einen einleuchtenden Grund. Die Verantwortlichen Herren im Wüstenstaat boten mehr Geld als jeder andere europäische Veranstalter für das nächste Doppelrennen der MotoGP Geschichte.
16:00 Uhr: Auch Pol Espargaró mit sinnlosem Versuch
Als erst fünfter Fahrer probierte es auch der Repsol Honda Neuzugang für 3 Runden, brach danach aber wieder ab. Mit über 2 Minuten als beste Rundenzeit erhielt der Katalane die Antwort auf die Sinnhaftigkeit seines Versuchs gleich auf diesem Weg. Nach über 4 Stunden ist der Circuit of Losail nach wie vor so gut wie unbefahrbar, zumindest im Renntempo. Heute wurden angeblich auch diverse Teammitglieder vor Ort gegen Covid-19 geimpft, was nicht überall im Rest der Welt gut ankommt. Die Bevorzugung Privilegierter gegenüber anderen Mitmenschen gilt für viele andere als Form von eiskaltem Egoismus. In verschiedenen Ländern waren Todesfälle und schlimme Nachwirkungen nach Impfungen mit verschiedenen Impfstoffen)zu beklagen. Damit besteht auch für die Paddock-Mitglieder dabei ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
17:30 Uhr: Losail eineinhalb Stunden vor Schluss immer noch unfahrbar!
Die am Rand der Wüste liegende Strecke ist nach wie vor im Renntempo nicht befahrbar. Stundenlang warteten Teams und Fahrer bisher vergeblich auf eine Besserung. Seit Pol Espargaró als fünftem Fahrer hat es seither auch keiner mehr probiert, da die Situation aussichtslos ist. Angesichts des gigantischen Aufwands, ausgerechnet im Wüstenstaat erste Tests und ein Doppelrennen zu veranstalten, ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten. Dass in den verbleibenden eineinhalb Stunden kaum mehr eine Chance besteht, ist mittlerweile allen Beteiligten und Beobachtern klar. Nachdem bereits beim Shakedown Test beinahe unfahrbare Verhältnisse herrschten steht die Dorna mit der Wahl von Katar dumm da. Seit Tagen sind in Jerez und Portimão hingegen die Bedingungen bei Postkartenwetter fantastisch. Zumindest haben die Araber nun die Brieftaschen von Ezpeleta und seinen Leuten wieder gefüllt, aber zufriedene Gesichter sah man im Paddock am 12. März trotzdem keine.
17:45 Uhr – Petrux und Pol mit neuem Versuch
Nachdem die Veranstalter alles menschenmögliche unternahmen, ist die Strecke nun halbwegs gut vom Sand befreit worden. Mit 1:58,157 ist KTM Neuling Petrucci bisher die beste Zeit gelungen. Fast 5 Sekunden fehlen dem Italiener dabei jedoch auf die Bestzeiten der letzten Tage. Während um 17:50 Uhr Espargaró und der Tech 3 Pilot bereits wieder in der Box zurück waren, versuchte es auch noch Takaaki Nakagami. Wenig später kam auch noch Fabio Quartararo auf die Strecke. Doch in der verbleibenden letzten Stunde rechnet niemand mit wirklich brauchbaren Resultaten, zumindest sofern die Testzeit nicht noch über 19 Uhr hinaus verlängert wird. Nach 2 Runden kam der Yamaha Pilot wieder an die Box und Binder ging nochmals auf die Strecke. Aber auch der Südafrikaner musste einsehen, dass keine brauchbare Zeitenjagd möglich ist.
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