Der Blick von der Haarbocht Lounge auf Start-Ziel und am rechten Bildrand die Haupttribüne von uns 2019 fotografiert – schade ist diese nur für MotoGP geöffnet, nicht aber bei WSBK-Veranstaltungen.

Zu Besuch in der „Cathedral of Speed“ zum GP der Niederlande

Wir liegen die Strecke in Assen und sind jedes Mal gerne vor Ort, vor allem wenn die WorldSBK auf dem Circuit van Drenthe, auch TT Circuit genannt gastiert. Bei der MotoGP ist es manchmal aufgrund des großen Gedränges ein für manche durchaus zweifelhaftes Vergnügen, speziell auch was den Umgang der Besucher mit ihrem Abfall betrifft. Manchmal ist an gewissen Stellen, insbesondere hinter den Tribünen auf Höhe der Zielschikane kaum mehr ein Durchkommen, weil es schlicht zu eng ist. Die Gastfreundschaft steht jedoch an den meisten Orten keinem anderen Land nach, sieht man einmal von einem Viersterne-Hotel in Assen an einem GP-Wochenende ab, an welchem wir wie so oft per Bike vor Ort zu Besuch waren. Nicht alle Touristen haben dafür Verständnis, sich das Bier, noch dazu in Pappbechern, in einer Hotelbar selbst abzuholen. Aber diesmal ist wie 2020 wohl wie so oft im zweiten Jahr der Pandemie vieles anders und wir lassen uns gerne überraschen. Das Hotel von damals meiden wir zumindest künftig.

Müll und Dreck so weit man blickt – 20 Minuten vor dem MotoGP Rennen 2019 in Assen von uns fotografiert und rechts unter der Flagge ist ein riesiger und noch überhaupt nicht voller Müllkübel.

Die Bilanz der aktuellen MotoGP Stars und die Statistik früherer Jahre

Die in blauer Farbe hinterlegten Jahreszahlen bedeuten, dass es in Assen beim entsprechenden Grand Prix regnete und bei rund 50 Prozent sämtlicher Rennen der letzten Jahrzehnte war dies der Fall. Wie auf vielen anderen Strecken auch, hat hier der 6-fache Weltmeister Marc Marquez die beste Bilanz, blickt man bis 2015 zurück. Sehr viele der aktuellen MotoGP Fahrer traten in der Königsklasse dort noch gar nie an. Wie Fabio Quartararo bereits nach dem Sachsenring GP im Interview anmerkte, ist Assen eine seiner Lieblingsstrecken und sie passt laut seiner Aussage auch gut zu seiner Yamaha. Die Statistik unterstreicht dies durchaus und mit Ausnahme von 2018 gewann Marquez in den letzten 5 Rennen dort auch nie, dafür zuletzt einmal Maverick Viñales und zweimal Valentino Rossi, welcher auch mit 8 Siegen Rekordgewinner in der Cathedral of Speed ist. Nimmt man die kleineren Klassen dazu, kam der Altmeister dort gar auf 10 Triumphe in seiner bisherigen Karriere.

Viele Favoriten für den Grand Prix von 2021

Selbst die Tatsache, dass mit Casey Stoner im Jahr 2008 Ducati nur einmal gewann, hat wenig zu bedeuten. Heute fährt Jack Miller für die Roten und auf Honda gewann er 2016 in Assen schon einmal, wenn auch bei einem Rennen unter chaotischen Bedingungen mit einem Abbruch und bei Regen. Nebst Altmeister Rossi zeigten auch seine Yamaha Markenkollegen allesamt bereits sehr gute Leistungen in Assen und mit KTM und Suzuki muss dort ebenfalls gerechnet werden. Bei Marc Marquez ist nun seit seinem Sachsenring Sieg die Schonfrist nach seinem Comeback endlich vorbei und nun warten alle auf die Bestätigung seines Erfolgs beim GP von Deutschland. Eigentlich gab es noch kaum je seit dem Saisonauftakt 2020 in Jerez de la Frontera so viele Favoriten vor einem MotoGP Rennen wie nun vor dem neunten Rennen dieses Jahres, nach welchem die Sommerpause beginnt.

Aus der VIP-Lounge von Assen, genannt Haarbocht von uns fotografiert – die erste Kurve im Vordergrund zur Abschreckung für das diesjährige Rennen. Wir konnten damals gar nicht zählen, wie viele Fahrer in den heute als verbotene Zone deklarierten grünen Bereich links gerieten. Es dürfte beim GP der Niederlande Track-Limit-Bestrafungen hageln und nicht nur uns stehen bei diesem Gedanken bereits die Haare zu Berge, sondern auch vielen Teams und Fahrern.

Der TT Circuit und die Zuschauerbeschränkung für diese Saison

Im Jahr 2006 wurde die 1955 erbaute Strecke das letzte Mal verkürzt und misst seither 4.555 Kilometer. Mit sechs Links- und doppelt so vielen Rechtskurven ist es die Lieblingsstrecke sehr vieler Fahrer, ob aus der MotoGP oder wie bei Tom Sykes aus der seriennahen Weltmeisterschaft. Wie uns der Veranstalter mitteilte, werden 11.500 Zuschauer auf den Tribünen erlaubt sein, was deutlich weniger als ein Zehntel der üblichen Zahlen bedeutet. Nur die Österreicher sind diese Saison blöd genug, trotz Pandemie beinahe unbeschränkte Personenzahlen für die Rennen zuzulassen. In der von Betrug, Korruption und Dummheit im Umgang mit der Pandemie gebeutelten Alpenrepublik erfinden sie dauernd neue Methoden, dem Virus eine Chance zu geben, um sich samt Mutationen kräftig zu vermehren. Eigentlich fast unglaublich für ein Land, was ursprünglich mit einem der frühesten Lockdowns in Europa schon beinahe eine Vorreiter-Rolle hatte. In Anbetracht der parallel stattfindenden Fußball-EM fanden die Niederländer hingegen so etwas wie die goldene Mitte, nachdem in Sachsen nur Leute mit guten Beziehungen als Zaungäste vor Ort gewesen waren. Die Käufer von offiziellen Tickets hingegen mussten draussen bleiben.

Die Strecke in Assen, wie sie sich aktuell präsentiert. Der Bereich von Stekkenwal bis Ramshoek ist leider am WSBK Event gesperrt und nur für MotoGP offen. Was hier sehr angenehm für Besucher ist: Die Organisation ist jeweils vorbildlich und wer in Assen eine Unterkunft findet, kann getrost zur Strecke spazieren, wie wir es bei der MotoGP oft taten.
Volle Tribünen beim WSBK Rennen von uns 2019 am Sonntag fotografiert – trotz widriger Bedingungen aufgrund der tiefen Temperaturen. Tags zuvor hatte das erste Rennen aufgrund von Schneefall noch abgesagt und auf den Sonntag verschoben werden müssen.

Der WM-Zwischenstand sämtlicher 3 Klassen auf einen Blick

Der Zeitplan für das GP Wochenende in Assen

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).