Schnappschuss von einem arbeitslosen Zaungast, der eigentlich auf seiner BMW M-1000RR sitzen sollte – weil er im falschen Team landete, muss Eugene Laverty einen hohen Preis dafür zahlen und ist bereits zum dritten Mal in Folge zum Zuschauen verdammt.

Sensationeller Jonathan Rea zum siebten Mal in Folge auf Poleposition

Für Toprak Razgatlioglu als gläubigen Muslim muss es sich seltsam anfühlen, mitten in einem der bekanntesten Weingebiert Europas, wenn nicht sogar der ganzen Welt anzutreten. Der Türke flieht bei jeder Siegerehrung jeweils sofort vom Podium, bevor seine Konkurrenten mit der Champagner Dusche beginnen. Für den italienischen Sponsor Prosecco ist dies alles andere als ein erfreulicher Anblick. Die anderen Fahrer haben solche Probleme auf dem Circuito de Navarra nicht, aber dafür gab es im Rioja Gebiet viele kritischen Stimmen zum Streckenzustand. Ob die unzähligen Schlaglöcher auch von den hier durchgeführten LKW-Rennen noch schlimmer wurden, seit die Piloten im Frühling ihre Tests vor Ort durchführten, ist nicht bekannt. Jedenfalls gab es zahlreiche Kritik dazu, dass sämtliche Fahrerwünsche komplett ignoriert wurden und keinerlei Verbesserungen vorgenommen wurden. Man sah auch wieder im FP3, wie uneben und holprig die Strecke an vielen Stellen war. Schnellster am Samstagmorgen war Andrea Locatelli gewesen, vor Scott Redding und Jonathan Rea mit einer neuen Bestzeit von 1’37.060.

Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) ist der unbestrittene neue Mister Superpole nach seinen Vorgängern Troy Corser und Tom Sykes – kein anderer Fahrer stand bisher ausser ihm in diesem Jahr auf Poleposition!

Die Superpole der WorldSBK mit einem frustrierten Toprak
Im dritten freien Training hatte es überhaupt keine Stürze gegeben. Auch die Superpole blieb im Gegensatz zur WSSP von Crashes verschont. Die erste Bestmarke setzte Jonathan Rea und danach scheiterte Tom Sykes nur knapp an dessen Zeit. Zwei Minuten vor Schluss setzte Chaz Davies eine überraschende Duftnote mit der vorläufigen Bestzeit von 1:36,693. Nacheinander waren danach jedoch Locatelli, Sykes, Redding und am Ende wieder der Kawasaki Pilot schneller. Der Nord-Ire scheint nach der siebten Poleposition in Folge auf dem Weg zu einem weiteren neuen Rekord zu sein. Zusammen mit Redding und Sykes wird er aus der ersten Reihe ins Rennen gehen können, was auf dieser Strecke definitiv ein Vorteil ist, vor allem gegenüber Razgatlioglu. Der Türke strauchelte in der Qualifikation unerwartet heftig, nachdem er am Freitag noch zu Protokoll gegeben hatte, er fühle sich mit der Yamaha sehr gut auf diesem neuen Kurs. Zusammen mit Alex Lowes und Garret Gerloff muss Toprak jedoch diesmal mit Startreihe drei vorlieb nehmen, was für den derzeit härtesten Gegner des WM-Leaders reichlich frustrierend ist.

Chaz Davies (GoEleven Ducati) sprach vor Saisonbeginn davon, mit Werksunterstützung nach seinem Wechsel in ein Privatteam um den Titel mitkämpfen zu können. Nach zwei guten ersten Runden und einem Sturz kam jedoch beim Waliser Sand ins Getriebe. Mit Ausnahme von Lauf 2 in Assen gab es danach kaum mehr Lichtblicke, bis nun zur Superpole in Navarra.

Resultat der Superpole und Startaufstellung für das Rennen am Samstagnachmittag

Zur Abwechslung die Startaufstellung einmal in verschiedenen Farben pro Startreihe. Zu den positiven Überraschungen gehörten am Samstagmorgen definitiv Lucas Mahias und Chaz Davies mit Startreihe zwei, vor unzähligen Werksfahrern.

Die ersten Interviews nach der Superpole
Mit dem zweiten Reifensatz war es besser, als mit dem ersten. Aber grundsätzlich fühle ich mich sehr konsistent und nun sehen wir zuerst einmal, wie das erste Rennen ausgehen wird. Das Gefühl mit der Kawasaki war jedenfalls sehr gut. Tom Sykes war mit dem Extra-Grip am Morgen nicht mit dem passenden Setup ausgerüstet, wie er zu Protokoll gab. Aber mit dem Qualifyier passte es für ihn wie so oft hervorragend und nun wolle er zuerst sehen, wie es im Rennen ausgeht. Scott Redding wirkte sehr zufrieden und betonte, dass es für ihn wichtig sei, in der Frontreihe zu stehen. Das Qualifying sei mit der Ducati nie leicht und er sei erleichtert, habe es mit dem zweiten Reifensatz so gut geklappt. Nun hoffe er natürlich, am Nachmittag um den Sieg mitkämpfen zu können.

Circuito de Navarra

Die Streckenskizze von Navarra, wo am 22. August 2021 das erste WorldSBK Rennen der Geschichte gestartet wird. Mit 9 Rechts- und 6 Linkskurven wird der Circuito de Navarra wie die meisten anderen Strecken im Kalender im Uhrzeigersinn befahren. Die Rennstrecke wurde im Juni 2010 fertiggestellt und ist 3,933 km lang und die Start-Ziel-Gerade misst 800 m.

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSBK

Zeitplan der WM-Runde von Navarra

>WSBK Navarra Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

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