Die Tissot Superpole der WorldSBK trägt ihren Namen vom bekannten Schweizer Uhrenhersteller, welcher auch Titelsponsor der tschechischen Superbike Runde für die Premiere auf dem Autodrom Most ist.

Rea als neuer Mister Superpole zum sechsten vor Toprak und Redding

Nachdem im FP1 Toprak noch einige Beobachter mit einer Fabelzeit zu überraschen vermocht hatte, wurde im dritten freien Training bereits offensichtlich, dass er dies eindeutig als einziger mit einem Qualifyier gefahren sein musste. Die anderen Fahrer hingegen waren bei ihrer Bestzeit demnach nur mit dem für das Superpole Race entwickelten SCX-Reifen gefahren und hatten damit auf den Türken alle mehr als eine halbe Sekunde verloren. Dieser war jedoch im FP3 am Samstagmorgen nur noch vierter hinter Redding, Rea und Teamkollege Locatelli. Gestürzt war als einziger Jonas Folger (BMW). Während in der Moto3 das dritte freie Training einige Überraschungen gebracht hatte, wobei es keine KTM in deren Heimat in die Top Ten geschafft hatte, war die Welt bei der WorldSBK damit wieder im Lot. In der Viertelstunde der Superpole lagen nach den ersten 5 Minuten drei Yamahas in den ersten vier. Mit Locatelli vor Toprak, Kawasaki Ass Rea, Gerloff, Sykes und Bautista fehlte nach dem ersten Viertel somit eine Ducati in den top sechs. Dies änderte sich jedoch, als bei Halbzeit Scott Redding die bis dahin schnellste Zeit fuhr.

Mercado-Ersatz Valentin Debise auf der MIE Honda im FP2 – das zweite freie Training fiel am Freitagnachmittag fast vollständig buchstäblich ins Wasser. Damit reduzierte sich die Vorbereitung für die Superpole und das erste Rennen auf zwei trockene Trainings.

Die Entscheidung im Kampf um die besten Startaufstellungen
Kurz nach dem Engländer war es der WM-Leader, der sechs Minuten vor Schluss dessen Zeit toppte und die Führung und damit die provisorische Poleposition übernahm. Jonathan Rea hatte mit seiner Kawasaki ZX-10RR eine 1’32.120 geschafft und war damit um 0,185 Sekunden schneller als Redding. Tom Sykes war der nächste, der dessen Zeit toppte, aber an der Marke von Rea scheiterte. Erst Razgatlioglu schaffte dies etwas später und ohne gelbe Flaggen wäre es auch Redding gelungen. Aber der amtierende Weltmeister vermochte trotz Problemen in der ersten Hälfte mit Fahrern, die ihn dabei aufhielten, am Ende doch noch zur sechsten Poleposition in der 6. WM-Runde des Jahres.

Die Startaufstellung für die WorldSBK Premiere in Most

P, No, Rider, Bike, Time(,Gap), km/h
1, 1, REA Jonathan, Kawasaki ZX-10RR, 1’31.684, , 286
2, 54, RAZGATLIOGLU Toprak, Yamaha YZF R1, 1’31.751, 0.067, 287
3, 45, REDDING Scott, Ducati Panigale V4 R, 1’32.158, 0.474, 291
4, 66, SYKES Tom, BMW M 1000 RR, 1’32.173, 0.489, 286
5, 31, GERLOFF Garrett, Yamaha YZF R1, 1’32.238, 0.554, 287
6, 55, LOCATELLI Andrea, Yamaha YZF R1, 1’32.335, 0.651, 289
7, 91, HASLAM Leon, Honda CBR1000 RR-R, 1’32.352, 0.668, 289
8, 21, RINALDI Michael Ruben, Ducati Panigale V4 R, 1’32.530, 0.846, 295
9, 22, LOWES Alex, Kawasaki ZX-10RR, 1’32.559, 0.875, 289
10, 47, BASSANI Axel, Ducati Panigale V4 R, 1’32.911, 1.227, 290
11, 19, BAUTISTA Alvaro, Honda CBR1000 RR-R, 1’32.928, 1.244, 292
12, 17, FRITZ Marvin, Yamaha YZF R1, 1’33.164, 1.480, 282
13, 98, HANIKA Karel, Yamaha YZF R1, 1’33.249, 1.565, 283
14, 52, DELBIANCO Alessandro, Honda CBR1000 RR-R, 1’33.434, 1.750, 285
15, 53, RABAT Tito, Ducati Panigale V4 R, 1’33.470, 1.786, 289
16, 7, DAVIES Chaz, Ducati Panigale V4 R, 1’33.607, 1.923, 289
17, 60, VAN DER MARK Michael, BMW M 1000 RR, 1’33.994, 2.310, 289
18, 3, NOZANE Kohta, Yamaha YZF R1, 1’34.167, 2.483, 286
19, 32, VINALES Isaac, Kawasaki ZX-10RR, 1’34.280, 2.596, 285
20, 23, PONSSON Christophe, Yamaha YZF R1, 1’34.444, 2.760, 283
21, 94, FOLGER Jonas, BMW M 1000 RR, 1’34.499, 2.815, 289
22, 84, CRESSON Loris, Kawasaki ZX-10RR, 1’35.330, 3.646, 281
23, 14, URIBE Jayson, Kawasaki ZX-10RR, 1’36.118, 4.434, 278

Scott Redding (Aruba.it) auf der schnellsten Ducati vor Leon Haslam (HRC Honda), der mit Platz 7 vier Startplätze vor seinem Honda Teamkollegen Alvaro Bautista ins Rennen starten wird.

Die ersten Interviews nach der Superpole
Im Sektor 2 hatte ich etwas Verkehr, aber dann ging es auf der besten Runde danach noch besser. Ich hätte jedoch nicht damit gerechnet, es trotzdem noch auf die Pole zu schaffen. Daher sagte ich zu mir, erste Reihe sei gut genug, aber es reichte am Ende doch noch. Toprak meldete sich als zweiter zufrieden, auch wenn sein Gesicht nicht dieselbe Sprache sprach. Wie üblich hielt er sich kurz und merkte an, er wolle am Nachmittag sein Bestes geben. Scott Redding war aufgrund der gelben Flagge auf seiner schnellsten Runde sehr enttäuscht, wodurch ihm seine beste Zeit gestrichen wurde. Mit der drittbesten Zeit auf einem gebrauchten Qualifier hätte er aber immerhin noch das Optimum geschafft. Man sah dem Ducati Ass bereits auf der Auslaufrunde seinen Ärger an, als er vor Wut auf den Tank seiner Ducati schlug. Auf der andern Seite war er sich jedoch bewusst, dass erst am Nachmittag Punkte vergeben werden und mit Startreihe eins hat er mit die beste Ausgangslage dazu.

Alex Lowes (Kawasaki ZX-10RR) war am Freitag noch ganz vorne mit dabei, wird aber am Nachmittag nach Platz 9 in der Superpole nur aus der dritten Reihe ins erste Rennen starten (© Kawasaki Racing Team).

Die Stimmen der Kawasaki Werkspiloten nach dem ersten Eindruck

Alex Lowes: Es war eine Schande, im FP2 keine Trockensession zu absolvieren, um mehr Runden zu fahren, da der Rest des Wochenendes so aussieht, als ob es trocken sein könnte. Die erste Erfahrung mit der Strecke heute Morgen war ziemlich gut. Ich habe das Layout genossen, da diese Strecke einige wirklich schöne Kurven hat. Im ersten Abschnitt ist der Asphalt anders als in den anderen Sektoren, wodurch er sich auch ganz anders anfühlt, aber abgesehen davon ist es eine sehr interessante Strecke. Es sieht so aus, als würde es in den Rennen viel um Richtungswechsel gehen und viele Kurven führen in die nächsten, also muss das Bike wirklich agil sein. Wir haben heute Nachmittag versucht, das Setup zu ändern, aber wir hatten wegen des Regens keine Chance. Ich denke, der beste Plan ist es, morgens im FP3 wieder neu zu probieren. Hoffentlich wird es trocken und wir können das ausprobieren, was wir wollten.

Jonathan Rea: Das Motorrad war heute ziemlich gut. Ich hatte keine Erwartung, hierherzukommen, weil es kein echtes Filmmaterial oder eine Fernsehberichterstattung zum Anschauen gibt. Ich habe am Donnerstag einen Trackwalk mit den Jungs vom Team gemacht und die größte Entscheidung, die wir jetzt treffen müssen, betrifft die endgültige Übersetzung. Es gibt viele Kurven im zweiten und dritten Gang und ich fühlte mich manchmal etwas zwischen gut und böse. Ich habe die Strecke ziemlich gut gelernt und es gibt ein paar kleine Tricks, die ich anwenden kann, um den Reifen früh zum Rutschen zu bringen, um an der Ausfahrt Meter zu gewinnen; Verwenden Sie weniger oder mehr Bordsteine. Wir hatten Glück, denn das FP1 war ununterbrochen, sodass ich ohne Probleme viele Runden fahren konnte. Wir nahmen eine kleine Änderung vor und gingen zurück, um die Sitzung zu beenden, also habe ich viele Informationen daraus gezogen. Leider war die zweite Sitzung, in der wir uns vorhatten, zu bestätigen, was wir tun mussten, nass. Ein positiver erster Tag und angenehm überrascht vom Gefühl mit der Strecke.

Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) als Most-Rookie vor Jonas Folger (BMW M-1000RR) als einem der wenigen Streckenkundigen Fahrer des Kurses im Norden von Tschechien.

Das Autodrom von Most

Die Streckenskizze von Most, einem Kurs der in etwa das Gegenteil des Red Bull Ring darstellt und mit 21 Kurven extrem Anforderungsreich. Fraglich ist auch, ob der Asphalt WM-tauglich ist, was von einigen Stimmen im Vorfeld bereits angezweifelt wurde..

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSBK

Mit 8 Siegen in 15 Rennen ist Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team) als klarer WM-Leader der Mann, den es zu schlagen gilt.

Der aktuelle WM-Stand in der WSSP 600

Zeitplan der tschechischen WM-Runde von Most

Die Einsicht der Dorna dafür kam reichlich spät, aber zumindest begriffen es die SBK-Verantwortlichen am 3. August und gaben bekannt, dass um 13:45 am Sonntag zuerst die WSSP 300 starten wird. Um wenigstens für am Sonntag damit einer Terminkollision mit der MotoGP in Spielberg aus dem Weg zu gehen, startet die WorldSBK dafür um 15:15 Uhr. So ist immerhin der zweite Lauf am Sonntagnachmittag übrig, um diesen live am TV zu zeigen. Ansonst hat aber bei praktisch sämtlichen Sendern wie erwartet die MotoGP den Vortritt bei deren Übertragungen. Weil die Dorna dies erst derart spät und 3 Tage vor Beginn kommunizierte, haben wir es in nachfolgendem Zeitplan nicht mehr korrigiert.

Als Gipfel der Fehlplanung von FIM und Dorna überschneidet sich das erste Rennen der WorldSBK mit dem Qualifying der MotoGP in Spielberg und das Superpole Race am Sonntagmorgen findet gleichzeitig mit dem Moto3 Grand Prix der Steiermark statt. Terminkollisionen gibt es auch für die WorldSSP 600, was der Hauptgrund dafür ist, dass so gut wie nichts live am TV übertragen wird. Eine absolute Schande für den Sport und eine Ohrfeige für Fans, Fahrer, Teams und Sponsoren der seriennahen Weltmeisterschaft!

>WSBK Most Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).